Arabische Christen von der Spätantike bis zum Frühmittelalter

Kreuz, Foto: Stefan Groß

Hat das Wissen von Tatsachen die Aussicht auf Gehör und Durchsetzung? Hemmen religiöser Glaube und Meinungsfreiheit der lautesten Marktschreier, gepaart mit Verschwörungstheorien, jegliche Möglichkeit, die menschlichen Zivilisationen zu erforschen und die wissenschaftlichen Ergebnisse zu verbreiten? Die Religionsfreiheit ist grundgesetzlich geschützt. Der Verbreitung von Irrlehren sind somit keine Grenzen gesetzt.

Die Erzbischöfin von Uppsala sitzt der Schwedischen Kirche vor. Mit Erlangung der höchsten kirchlichen Würde Schwedens behält sie ihren bisherigen religiösen Wahlspruch bei: „Gott ist größer„, schwedisch: „Gud är större“, arabisch: „Allahu akbar“. Einige Leser mögen der Ansicht neigen, dass arabisch: „Allahu akbar“ übersetztGott ist großbedeutet. Das ist falsch! Allahu akbar“ bedeutet „Gott ist größer“ und wird von den meisten Muslimen weltweit, auch in Europa und den USA, mehrmals täglich gebetet.

Nun geht es hier nicht darum darzustellen, dass die Schwedische Kirche zum Islam neigt. Mögen die Christen Schwedens glauben, was ihnen gefällt. Denn auch in Schweden herrscht eine, wenn auch eingeschränkte Meinungsfreiheit, die speziell Schriftsteller und Verleger zur Verzweiflung führen (S. Lindgrens Negerkönig). Hier wollen wir herausarbeiten, was „Gott ist größer“ bedeutet: Gott ist größer als wer? Zur Beantwortung dieser Frage muss man die Geschichte des Islams und des Christentums kennen.

Im ersten Jahrtausend nach seiner Entstehung breitet sich das Christentum innerhalb und außerhalb des Römischen Reiches aus nicht nur in Europa und Nordafrika, sondern auch im Orient. Nicht alle Christen akzeptieren die gleichberechtigte Dreifaltigkeit von Gottvater (Gott), Sohn (Jesus Christus) und Geist (heilig), die eine unzerstörbare Einheit bilden und somit alle zusammen und jeder für sich gleich heilig sind. Die heute verschwundenen arianischen Christen, die nur Gottvater als ursprünglichen Gott betrachten und nicht den Sohn, gelten bald als Ketzer, die aus christlicher Nächstenliebe zu eliminieren sind. Zu den Arianern gehören Westgoten auf der Iberischen Halbinsel (Spanien), Vandalen in Nordafrika, Germanen und Araber. Araber und verbündete Vandalen, beide christliche Arianer, bekämpfen die westgotische Arianer in Spanien, wobei die Araber und die Vandalen, die noch keine Muslime sind, siegen. Irgendwann werden arianische Westgoten, Wandalen und Germanen katholisch oder ausgerottet. Die Araber werden im 9. und 10. Jahrhundert Muslime, was zahlreiche Münzfunde (Münzen lügen nicht!) bezeugen. Vorher hat es keinen Islam gegeben!

Christus Jesus, der Sohn Marias, ist doch nur der Gesandte Gottes und sein Wort, das Er zu Maria hinüberbrachte, und ein Geist von ihm. So glaubt an Gott und seine Gesandten. Und sagt nicht: Drei. – Koran 4:171

Er [Gott] hat nicht gezeugt, und Er ist nicht gezeugt worden. – Koran 112:3

Diese Glaubenssätze, die im Koran nachlesbar sind, sind die Glaubensbekenntnisse der Arianer.

Welche Bedeutung hat die Erkenntnis, dass der Islam aus dem arianischen Christentum hervorgeht? Der Felsendom auf dem Tempelberg in Jerusalem gilt bis heute grob-fälschlicherweise als Meisterwerk der islamischen Baukunst, der den frühchristlich-byzantinischen Zentralbautyp übernimmt. Er wird unter dem „Kalifen“ ʿAbd al-Malik ibn Marwān Ende des 7. Jahrhunderts errichtet. Tatsächlich hat der christlich-arianische Herrscher ʿAbd al-Malik ibn Marwān zu seinen Ehren diese Kirche auf dem Tempelberg unweit der in den Jahrhunderten heruntergekommenen Grabeskirche bauen lassen. Dieses Wissen könnte den tödlichen Streit zwischen Muslimen und Juden entschärfen, wer den Felsendom betreten und wer dort beten darf. Auch bräuchten deutsche Bischöfe, die den Tempelberg aufsuchen, aus political Correctness nicht mehr ihre Jesus-losen Kreuze unter dem verschwitzten Hemd verbergen.

Interessanter ist die Frage nach dem Übergang vom Arianismus zum Islam. Sind noch Überreste der alten Religion im Islam nachweisbar? Wenn ja: Könnten die Schwedische Kirche und andere christliche Konfessionen die muslimischen Flüchtlinge zumindest religiös integrieren

Die nur zum Teil neuen Erkenntnisse sind unter inarah.de penibel aufgeführt und werden laufend erweitert. „Inarah“ bedeutet im gesprochenen Arabisch „Lampenladen“, auf Hocharabisch „Aufklärung“ und „Erleuchtung“. Einige der Wissenschaftler publizieren unter einem Pseudonym, um der Ermordung durch Rechtgläubige zu entgehen. Eine wissenschaftliche und aufklärerische Zusammenarbeit mit in Deutschland integrierten Muslimen ist bisher nicht gelungen. Zu groß ist die Angst vor der gesellschaftlich verordneten politisch korrekten Meinungsfreiheit. Dabei könnte eine intensive Erforschung des arabischen Christentums, an der Muslime mitbeteiligt sind, einen bevorstehenden Kulturkampf vermeiden, zumindest abmildern,.

Im 19. Jahrhundert ist Deutschland führend in der nicht von Religionsgemeinschaften diktierten wissenschaftlichen Erforschung des Islams. Diese Tradition wird von den Nationalsozialisten jäh unterbrochen, da die universal gebildeten deutschen Islamforscher oft Juden sind. Heute wird die Wiederaufnahme der Islamforschung in Deutschland bei unzureichend ergebnisoffenen Forschungsfreiheit behindert. Die wenigsten (muslimischen) Deutschen verfügen über ausreichende Kenntnisse des Arabischen und des Aramäischen wie ihre jüdischen Vorgänger, in denen der Koran im 9. und 10. Jahrhundert verfasst worden ist. Zusammengetragen und geschrieben wird der „ewig unveränderbare“ Koran im heutigen Irak, dessen „Original“ über die kommenden Jahrhunderte noch viele Male modifiziert wird. In der kulturfernen Arabischen Wüste ohne Zugang zu Wissen und zu Büchern, wo der Analphabet und spätere Prophet Mohammed vorgibt, vom Erzengel Gabriel aufgesucht worden zu sein, ist der Koran mit Sicherheit nicht verfasst worden. Der Koran hat im heutigen Irak mindestens 300 Jahre nach dem festgesetzten Tod Mohammeds das Licht der Welt erblickt. Die Existenz Mohammeds ist unwahrscheinlicher als die von Jesus und von Moses. Möglicherweise hat ein weiser Mann den Islam forciert. Ihm wird der Name „Mohammed“ zugeteilt, was der „gepriesene“ oder „geliebte Sohn“, also Jesus, bedeutet. Aus einem pharisäischen Wanderprediger aus dem unbedeutenden Nazareth in Galiläa wird der christliche Sohn Gottes und aus dem arianischen Sohn Gottes wird der islamische Prophet Mohammed aus der Arabischen Wüste. Wahrlich, kein Jude hat es weiter gebracht!

Wie bei den anderen monotheistischen Religionen wird der Beginn des Islams um einige Jahrhunderte zurückversetzt, um der Religion einen alt-ehrwürdigen Edelrost zu verschaffen. Zudem treffen Prophezeiungen genauer zu, wenn sie bereits eingetroffen sind. Religiöse Schriften mögen die Anhänger zu moralisch wertvollen Menschen machen. Als Geschichtsbücher taugen sie nicht, wenn die ideologisch korrekte Forschung statt der wissenschaftlichen Forschung einen offenen Zugang erhält, um die Angaben aus Heiligen Büchern zu überprüfen. Dieses Verlangen wird bereits in der Katholischen Kirche extrem erschwert. Im Islam bleibt die Forderung nach wissenschaftlicher Überprüfung bisher ungehört.

 

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Über Nathan Warszawski 535 Artikel
Dr. Nathan Warszawski (geboren 1953) studierte Humanmedizin, Mathematik und Philosophie in Würzburg. Er arbeitet als Onkologe (Strahlentherapeut), gelegentlicher Schriftsteller und ehrenamtlicher jüdischer Vorsitzender der Christlich-Jüdischen Gesellschaft zu Aachen.

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