Der Schriftsteller Arno Geiger, 1968 in Bregenz, Österrreich, geboren, hat unterstrichen, daß die Demezkrankheit für ihn einfach ein Schicksal ist. Wie der Preisträger des „Deutschen Buchpreises“ (2005) betonte, sind Charakter und Haltung in bestimmten Situationen wichtiger als Intelligenz. Geiger, der seit 1993 als freier Schriftsteller in Wien lebt, kam zu diesem Schluß durch ganz private Erfahrungen mit seinem an Demenz erkrankten Vater. Das Problem mit der Intelligenz sei, daß man ihr Schwinden immer erklären wolle, betont Geiger im Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Die Demenzkrankheit muß man vielmehr als Schicksal ansehen; zwar sei sein Vater zwar noch blitzgescheit, kann aber die Welt nicht mehr zentrieren. Vor zwei Jahren setzte sich der Journalist Tilman Jens mit der Erkrankung seines Vaters, Walter Jens kritisch auseinander – das Buch sorgte für Schlagzeilen. Auch Ursula von der Leyen vermerkte kritisch, daß die Alzheimerkrankheit immer noch ein Tabuthema ist.
Arno Geiger und die Akzeptanz der Demenz
7. Februar 2011 Stefan Groß-Lobkowicz Allgemein, Feuilleton 0
Finanzen
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