Berlinale zu #MeToo

Eine Stellungnahme

Frauenkopf, Foto: Stefan Groß

Offizielle Pressemitteilung der 68. Berlinale 

 Kunst und Kultur beschäftigen sich immer sowohl mit ästhetischen als auch gesellschaftlichen Fragen. Dies spiegelt sich jährlich im Programm der Internationalen Filmfestspiele Berlin wider. Die Berlinale setzt sich daher auch für die sexuelle Selbstbestimmung und gegen jeglichen Missbrauch ein.

Die durch den Weinstein-Skandal ausgelöste Debatte ist wichtig und hat zur #MeToo-Bewegung geführt. #MeToo hat ein erschütterndes Ausmaß von Missständen aufgezeigt. Über sexualisierte Gewalt hinaus führt uns die Debatte grundsätzlich zur Hinterfragung gesellschaftlicher Machtverhältnisse. Das internationale Echo auf #MeToo hat schnell klar gemacht, dass das Problem nicht auf Hollywood zu begrenzen ist: Weltweit haben Betroffene den Mut gefunden, Missbrauch öffentlich zu machen. Auch in Deutschland werden immer mehr Stimmen laut, die konkrete Vorfälle in der Film- und Medienbranche anklagen.

 Das Thema ist beim Festival 2018 präsent. Die Berlinale versteht sich als Forum, wo Probleme gehört und Impulse angestoßen werden, und unterstützt ideell verschiedene Veranstaltungen, die zu konkreten Veränderungen beitragen sollen.

 Zudem möchte die Berlinale unter dem Titel „NEIN zu Diskriminierung!“ Betroffenen Beratungsangebote vermitteln. Allen Festivalbesucher*innen (Publikum und Branche), die Diskriminierung, Belästigung oder Missbrauch erleben oder beobachten, werden wir Ansprechpartner*innen und Kontakt zu Beratungsstellen (kostenlos und anonym) anbieten.

 Abschließend möchten wir noch auf die Präsenz von ProQuote Film bei der Berlinale 2018 hinweisen. Die Gleichberechtigung von Frauen in der Filmbranche wird sicher auch zu einem umfassenden Wandel in der Wahrnehmung von Sexismus, Machtmissbrauch und der Festlegung von Geschlechterrollen führen – und damit auch zu verändertem Verhalten.

Finanzen