Franz-Werfel-Preis für Freya Klier

Die in Berlin lebende Schriftstellerin und Filmregisseurin Freya Klier ist vom „Zentrum gegen Vertreibungen“ mit dem „Franz-Werfel-Menschenrechtspreis“ 2016 ausgezeichnet worden. Der Preis wird jedes zweite Jahr verliehen und ist mit 10 000 Euro dotiert. Unter den bisher sieben Preisträgern ist auch die 1953 im Banat/Rumänien geborene Schriftstellerin Herta Müller (1953) und Karl Schlögel, der 1948 im Allgäu geborene Emeritus für Osteuropäische Geschichte an der Universität Frankfurt/0der.
Freya Klier, die 1968 wegen „Republikflucht“ verhaftet wurde, hat 1970/75 an der Theaterhochschule Leipzig Schauspiel studiert und am Staatstheater Dresden ihre praktische Ausbildung erfahren. Als Bürgerrechtlerin, die von der „Staatssicherheit“ wegen ihrer DDR-Kritik ständig bedroht wurde, stellte sie am 22. Februar 1988 einen Antrag auf Ausreise und wurde nach Westberlin abgeschoben.
Unter ihren Veröffentlichungen, darunter elf Bücher und sieben Filme, sind zwei, die die Jury des Preises besonders gewürdigt hat: der Film von 1993 „Verschleppt bis ans Ende der Welt. Ostdeutsche Frauen auf Spurensuche in Sibirien“ (Buchfassung 1996) über verschleppte Frauen aus den deutschen Ostgebieten, die zur Zwangsarbeit eingesetzt wurden, und das Buch „Wir letzten Kinder Ostpreußens: Zeugen einer vergessenen Generation“ (2014) über sieben Kinder, die noch heute darunter leiden, was sie zum Kriegsende 1945 erlebt haben.
Die Preisverleihung findet am Sonntag, 6. November, in der Paulskirche in Frankfurt/Main statt.

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Über Jörg Bernhard Bilke 251 Artikel
Dr. Jörg Bernhard Bilke, geboren 1937, studierte u.a. Klassische Philologie, Gemanistik und Geschichte in Berlin und wurde über das Frühwerk von Anna Seghers promoviert. Er war Kulturredakteur der Tageszeitung "Die Welt" und später Chefredakteur der Kulturpolitischen Korrespondenz in der Stiftung ostdeutscher Kulturrat.

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