HOMMAGE À PICASSO – Sommerausstellung im Künstlerhaus

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Frau Maja Grassinger, die engagierte Präsidentin vom Münchner Künstlerhaus. Im Hintergrund die von Picsso inspirierten großformatigen Figuren von Georg Jenisch.

Zum vierten Mal in Folge präsentiert das Münchner Künstlerhaus am Lenbachplatz eine Sommerausstellung, die auch über die Stadtgrenzen hinaus von sich reden lässt. Nach Dalí, Hundertwasser und Goya ist 2016 Pablo Picasso an der Reihe, der polyedrische Künstler, der wie kein anderer die Modernerevolutioniert hat.

Wie die vorausgegangenen Schauen stammen die Exponate aus den Beständen des Kunstsammlers Richard H.Mayer in Bamberg.

Eine berühmte Erzählung mit philosophisch-kunsttheoretischen Inhalten von Honoré de Balzac rückt in den Mittelpunkt der Schau, die Picasso als Anlass nutzte, um sich mit einem zentralen Thema seines Schaffen zu beschäftigen: Das Verhältnis des Künstlers zu seinem Modell. Die 24 Radierungen, die den wertvollen Nukleus der Schau bilden, zählen zu den schönsten Buchillustrationen des großen Katalanen. Von besonderem Reiz neben den Zeichnungen ist eine aus 71 Graphiken bestehende Sammlung graphischer Arbeiten von namhaften Picassos Zeitgenossen wie Roy Lichtenstein, Andy Warhol, Henri Moore, Eduardo Paolozzi, Joan Miró, Henry Moore, Joseph Beuys, David Hockney, Dan Flavin, Emil Schumacher und Antoni Tapies, die eine Hommage an den Meister zu seinem 90. Geburtstag schufen. Die Anregung dazu gab der Kunsthistoriker und langjährige Präsident der „Bayerischen Akademie der Schönen Künste“ in München Prof. Wieland Schmied. Ein Reigen von bis zu vier hohen von Picasso-Motiven inspirierten Figuren mischte sich unter die Gäste der Eröffnungsfeier. Die großformatigen Gestalten sind Teil der Groteske „Picasso l'Amoroso“, ein Experimentiertheaterabend, der sich als Huldigung an den Bühnenbilder und Kostümschöpfer Picasso versteht. Begleitet wird die Vorstellung von einer musikalischen Collage aus Kompositionen russischer Vertreter des berühmten „Ballet Russe“.

Auf Picasso als Dichter und Dramaturg ging Theaterkritiker und Autor C. Bernd Sucher in seiner brillanten Einführung ein, die an sechs weiteren Abenden mit Lesungen im Rahmen der Reihe „Suchers Leidenschaften“ fortgesetzt wird. Themen sind„Picasso, der Dichter“, „Picasso und die Frauen“ und„Picasso und seine Freunde: Gertrude Stein, James Joyce, Guillaume Apollinaire und Henri Rousseau“. Mit Tanz und Gesang beschwingt werden die lauen Abende im überdachten Innenhof. Dort wechseln sich virtuose Flamenco-Tänzerinnen wie Montserrat Suaréz und Gisa Michelon mit Chansons-Interpreten ab, die eine ideelle Brücke zwischen Malaga und Paris spannen. Während die Sängerin Kerstin Heiles auf das Repertoire der mythischen Edith Piaf zurückgreift, würdigen Prof. Siegfried Mauser und Amelie Sandmann den „Vordenker der Moderne“ Eric Satie in einem brisanten Konzert zu dessen 150. Geburtstag. Abgerundet wird das umfangreiche Rahmenprogramm von einer hochinteressante Filmreihe mit biographischem Bezug. An jeweils fünf Montag-Abenden werden Dokufilme gezeigt, die auf Picassos Schaffensprozess eingehen, wie u.a. die Studie „Le mystère Picasso“ vom französischen Star-Regisseur Henry Georges Clouzot vom Jahre 1956 mit Original-Kommentaren von Picasso selbst.

Öffnungszeiten:

Mo: 10:00 bis 22:00 Uhr
Die bis So: 10:00 bis 19:00 Uhr.
Das gesamte Programm ist zu finden unter:www. picasso-muenchen.de

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Dr. Anna Zanco-Prestel, hat Literaturwissenschaften (Deutsch, Französisch und Italienisch) und Kunstgeschichte in Venedig, Heidelberg und München studiert. Publizistin und Herausgeberin mit Schwerpunkt Exilforschung. U.d. Publikationen: Erika Mann, Briefe und Antworten 1922 – 69 (Ellermann/DTV/Mondadori). Seit 1990 auch als Kulturkoordinatorin tätig und ab 2000 Vorsitzende des von ihr in München gegründeten Kulturvereins Pro Arte e.V.

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