LINA BO BARDI 100 – Brasiliens alternativer Weg in die Moderne / Architekturmuseum der TU München in der Pinakothek der Moderne

Eröffnung:13.11.2014, 19.00 Ausstellungsdauer:14.11.2014–22.02.2015

Die italienisch-brasilianische Architektin Lina Bo Bardi hat mit ihren Bauten, Möbeln, Ausstellungen und Theorien ein herausragendes Werk geschaffen, das erst in jüngster Zeit wachsende Aufmerksamkeit erhält. In Italien geboren und ausgebildet spielte sie in der Entwicklung moderner Architektur in Brasilien eine wichtige Rolle. Sie prägte einen eigenen Gestaltungsansatz, der die gesellschaftliche Bedeutung des Bauens und seine kulturelle Verankerung in den Mittelpunkt stellt. Mit dem Bemühen um eine »architettura povera« kann Lina Bo Bardi als Vorläuferin gegenwärtiger Tendenzen engagierter Architektur betrachtet werden. Eine ihrer wichtigsten Leistungen ist es, Bauten geschaffen zu haben, die in der lokalen Öffentlichkeit höchste Akzeptanz finden und sich gängigen Klassifikationen entziehen.

Anlässlich Lina Bo Bardis hundertstem Geburtstag am 5. Dezember 2014 zeigt das Architekturmuseum der TU München die Ausstellung »LINA BO BARDI 1OO – Brasiliens alternativer Weg in die Moderne«. Die Präsentation stellt die Entwicklung ihrer Architektur in den Mittelpunkt. Am Anfang steht die Ausbildung in den 1930er-Jahren in Italien sowie ihre ersten Aktivitäten als Redakteurin und Gestalterin von Fachzeitschriften wie »Domus«, »Lo Stile« und »A. Cultura della Vita«. Es folgen ihre ersten Bauten und Projekte in Brasilien, die zusammen mit ihrem wachsenden Interesse an humanistischen, anthropologischen und politischen Themen in der Architektur vorgestellt werden. Von zentraler Bedeutung in der Ausstellung ist die Präsentation ihrer farbig-heiteren Skizzen und Entwürfe, die das zentrale Instrument ihres Denkens und Planens darstellen: Es werden fast 100 originale Handzeichnungen und andere Werke aus dem Istituto Lina Bo e P.M. Bardi in São Paulo zu sehen sein.
Die konkrete Umsetzung ihrer Konzepte in das gebaute Werk wird in der Ausstellung durch historische Fotografien dokumentiert, die ihre Bauten zu ihrer Entstehungszeit zeigen. Zugleich vermitteln aktuelle Aufnahmen von Markus Lanz den heutigen Zustand und die Nutzung dieser Bauten. Filmische Interviews mit Freunden und Kollegen bieten eine erweiterte Perspektive auf die Persönlichkeit Lina Bo Bardis.

Die Präsentation des Werkes von Lina Bo Bardi wird durch zusätzliche Elemente erweitert: In einer Video-Installation widmet sich der Architekt Zeuler R. Lima ihren innovativen Ausstellungskonzepten und die Künstlerin Veronika Kellndorfer setzt sich in vier Glasinstallationen mit dem architektonischen Werk Lina Bo Bardis auseinander. Die Gestaltung der Jubiläums-Ausstellung in München stammt von der brasilianischen Architektin Marina Correia.
Die Ausstellung wurde von Vera Simone Bader kuratiert.
Die Ausstellung wird begleitet von einem umfangreichen Katalog, der Lina Bo Bardis architektonisches Werk unter verschiedenen Aspekten neu betrachtet. Mit Texten von Renato Anelli, Zeuler R. Lima, Cathrine Veikos, Sabine von Fischer und Guilherme Wisnik erscheint der Katalog in zwei Sprachausgaben (Englisch und Deutsch) im Hatje Cantz Verlag.

Den Auftakt zur Ausstellung bildet ein ganztägiges wissenschaftliches Symposium am 13. November 2014. Experten aus Brasilien, US-Amerika und Europa werden über zentrale Aspekte und die Aktualität des Werks Lina Bo Bardis sprechen. Zum Programm: http://www.architekturmuseum.de/programm/detail/symposium-lina-bo-bardi/

»Lina Bo Bardi 1OO. Brasiliens alternativer Weg in die Moderne« ist im Jubiläumsjahr 2014 die umfangreichste Würdigung der international bedeutenden Architektin außerhalb Brasiliens und bietet die einzigartige Gelegenheit zu einer Begegnung mit den originalen Entwürfen.

Die Ausstellung wurde ermöglicht durch die großzügige Unterstützung unserer Förderer:
Kulturstiftung des Bundes
Förderverein des Architekturmuseums der TUM
PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne e.V.
Der Druck des Katalogs wird ermöglicht durch die freundliche Unterstützung der Ernst von Siemens Kunststiftung

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