Was bleibt aber stiftet der Dichter:Erinnerungen an Samuel Beckett

Unverständlichkeit wird dem vor hundert Jahren geborenen Samuel Beckett von vielen Kritikern, ausgenommen den Philosophen, vorgeworfen; seine Stücke seien von Absurditäten durchtränkt, so dass es kaum gelänge, Sinnzusammenhänge, Sinnhaftigkeit, all dem zu entnehmen. Ein Blick in die Texte mag die Betroffenheit manches Lesers unterstreichen, der sich anschickt, hier lebensweltliche Kost – gleichsam vom Lehnsessel der Bequemlichkeit – als Häppchen zu erhalten. Ideen-Zapping für ein spießbürgerliches Denken, das sich auf den Status quo seiner heimatlichen Existenz verschränkt, um der Tristesse des Alltags schlagkräftig zu entgegnen, dafür steht Beckett eben nicht. Gerade in der Verweigerung, ein brauchbares und vor allem unhinterfragbar-bestehendes Lebenskonzept vorzulegen, darin zeigt sich der aus Irland stammende Denker als profunder Kenner des Absurden.

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Über Stefan Groß-Lobkowicz 2127 Artikel
Dr. Dr. Stefan Groß-Lobkowicz, Magister und DEA-Master (* 5. Februar 1972 in Jena) ist ein deutscher Philosoph, Journalist, Publizist und Herausgeber. Er war von 2017 bis 2022 Chefredakteur des Debattenmagazins The European. Davor war er stellvertretender Chefredakteur und bis 2022 Chefredakteur des Kulturmagazins „Die Gazette“. Davor arbeitete er als Chef vom Dienst für die WEIMER MEDIA GROUP. Groß studierte Philosophie, Theologie und Kunstgeschichte in Jena und München. Seit 1992 ist er Chefredakteur, Herausgeber und Publizist der von ihm mitbegründeten TABVLA RASA, Jenenser Zeitschrift für kritisches Denken. An der Friedrich-Schiller-Universität Jena arbeitete und dozierte er ab 1993 zunächst in Praktischer und ab 2002 in Antiker Philosophie. Dort promovierte er 2002 mit einer Arbeit zu Karl Christian Friedrich Krause (erschienen 2002 und 2007), in der Groß das Verhältnis von Metaphysik und Transzendentalphilosophie kritisch konstruiert. Eine zweite Promotion folgte an der "Universidad Pontificia Comillas" in Madrid. Groß ist Stiftungsrat und Pressesprecher der Joseph Ratzinger Papst Benedikt XVI.-Stiftung. Er ist Mitglied der Europäischen Bewegung Deutschland Bayerns, Geschäftsführer und Pressesprecher. Er war Pressesprecher des Zentrums für Arbeitnehmerfragen in Bayern (EZAB Bayern). Seit November 2021 ist er Mitglied der Päpstlichen Stiftung Centesimus Annus Pro Pontifice. Ein Teil seiner Aufsätze beschäftigt sich mit kunstästhetischen Reflexionen und einer epistemologischen Bezugnahme auf Wolfgang Cramers rationalistische Metaphysik. Von August 2005 bis September 2006 war er Ressortleiter für Cicero. Groß-Lobkowicz ist Autor mehrerer Bücher und schreibt u.a. für den "Focus", die "Tagespost".

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