Jan Böhmermann deklassiert diejenigen, die für einen Verhandlungsfrieden eintreten als „Handlanger“ Putins

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Immer weniger Menschen in Deutschland sind bereit, weitere finanzielle Nachteile für die selbstmörderischen Russland-Sanktionen hinzunehmen. 77 Prozent wollen, dass der Westen Verhandlungen zum Kriegsende in der Ukraine anstößt. Sahra Wagenknecht liegt mit ihrer fulminanten Rede im Bundestag zum Stopp des irrsinnigen Wirtschaftskrieges und der Aufnahme von Verhandlungen über den weiteren Import bezahlbarer Rohstoffe und Energie aus Russland genau richtig. Das zeigen der große Zuspruch aus der Bevölkerung wie die aggressiven Reaktionen gerade auch von Politikern der Ampel-Parteien.

Es ist so bösartig wie billig, all diejenigen, die für einen Verhandlungsfrieden eintreten und vor der De-Industrialisierung Deutschlands sowie der Verarmung von Millionen Menschen warnen, als „Handlanger“ Putins anzumalen, wie es etwa gerade auch Jan Böhmermann versucht.

Wie einst Diederich Heßling in Heinrich Manns Roman „Der Untertan“ der Kutsche des Kaisers hinterhergelaufen ist, so laufen heute all jene, die wie der ZDF-Satiriker Stimmung gegen Kritiker der irrsinnigen Sanktionen machen, der grünen Außenministerin Baerbock und ihrem Kriegsziel „Russland ruinieren“ mit Hurra-Rufen hinterher. Wer keine Waffen an Kiew liefern will, wird als vom Kreml gefütterter Troll diffamiert.

Diese Konstruktion des inneren Feindes, der angeblich mit dem äußeren Feind zusammenarbeitet, ist Teil des neuen deutschen Militarismus. Diederich Heßling hätte seine Freude daran.

Kurt Tucholsky übrigens hat einmal trefflich festgestellt, Satire dürfe alles, dabei aber gleichzeitig festgeschrieben: „Eine Satire, die zur Zeichnung einer Kriegsanleihe auffordert, ist keine.“

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