Das Casino-Kartenspiel Poker ist überall auf der Welt beliebt und wird täglich von unzähligen Menschen gespielt. Im Verlauf der letzten Jahre hat sich die Blickweise der Gesellschaft auf das Spiel deutlich verändert. In Thailand wurde Poker jüngst zu einer offiziellen Sportart erklärt.
Die Anerkennung von Poker als offizielle Sportart in Thailand könnte einen wichtigen Meilenstein für die gesamte weltweite Pokerbranche bedeuten. In zahlreichen Staaten wird auch weiterhin heiß über die rechtliche Einstufung von Poker beraten. Die Regierung von Thailand geht mit einem guten Beispiel voran und gab bereits in diesem Sommer (2025) bekannt, dass Poker in Zukunft als ein offizieller „Mind Sport“ eingestuft wird. Damit stellt Thailand das Spiel auf eine Stufe mit Schach. Und diese Einstufung kommt nicht von ungefähr, denn auch beim Spielen von Poker geht es um Strategie und das Wahren eines kühlen Kopfes.
Ein Meilenstein für den Poker-Sport und das Land
Nach einer Diskussion, welche einige Jahre in Anspruch nahm, konnten sich dir ortsansässigen Sportverbände, Wirtschaftsexperten und Vertretern der Tourismusindustrie jetzt darauf einigen, Poker offiziell als Sportart einzustufen.
Doch der Denkanstoß hinter dieser Entscheidung kam nicht aus heiterem Himmel. Es konnte beobachtet werden, dass in Südostasien immer mehr Poker-Events veranstaltet wurden, was dazu führte, dass die Politik neugierig wurde. Laut offiziellen Angaben des Asian Poker Tour Council wurden im vergangenen Jahr (2024) mehr als 60 große Pokerturniere in Südostasien abgehalten. Im direkten Vergleich zum Jahr 2019 ist hier ein Zuwachs von circa 100 % zu erkennen.
Thailand hat den Entschluss gefasst, diesen ersichtlichen Trend für sich zu nutzen und sich als internationaler Standort für bedeutende Poker-Veranstaltungen zu positionieren. Der thailändische Premierminister Srettha Thavisin erklärte: „Poker fördert logisches Denken, Entscheidungsfreude und Disziplin, alles Fähigkeiten, die im Sport unerlässlich sind.“ Poker zählt somit zu der Kategorie der „Skill Games“ oder auch dem „Mind Sport“. Die Ausübung soll in Zukunft klar reguliert werden, aber es soll keine Kriminalisierung mehr stattfinden.
Auch für die thailändische Tourismusbranche bietet diese Entwicklung eine Menge Potenzial. Branchenanalysten schätzen, dass sich die jährlichen Einnahmen durch Poker-Events und dem damit einhergehenden Tourismus auf circa € 120 Millionen belaufen könnten, sobald das Land auf regelmäßiger Basis internationale Poker-Turniere veranstaltet.
Die Entscheidung Thailands wirkt sich positiv auf die Online-Pokerbranche aus
Aufgrund Thailands neuer Einordnung gewinnt auch Online-Poker an Aufmerksamkeit. Online-Poker Plattformen werden genutzt, um Fähigkeiten zu trainieren oder an virtuellen internationalen Turnieren teilzunehmen. In Asien tauchen viele neue Anbieter auf, welche ihren Fokus auf Transparenz und Fairness legen. Spieler nutzen Testberichte und Vergleiche, welche unter anderem bei Pokerscout zu finden sind, um sich zu orientieren. So haben Spieler die Möglichkeit, die besten Online-Poker Plattformen anhand von Kriterien wie Spielqualität, Sicherheitsstandards und Bonusmodellen auszuwählen.
In Thailand plant man derweil, Online-Poker langfristig zu regulieren und auf diese Weise rechtssichere Rahmenbedingungen zu schaffen. Thailand zieht ein Lizenzmodell ähnlich dem der Philippinen (PAGCOR) in Betracht, bei welchem die Betreiber Gebühren zahlen und Steuerpflichten erfüllen müssen.
Laut offiziellen Angaben der ASEAN Economic Community nutzen mehr als 9 Millionen Menschen in Südostasien regelmäßig Online-Poker Plattformen und dieser Trend setzt sich fort. Der Schritt Thailands könnte den Trend noch weiter ankurbeln.
Poker genießt auf globaler Ebene deutlich mehr Anerkennung
Die Entscheidung Thailands kommt nicht aus dem Nichts. Auch in Europa und den USA wurde Poker in den vergangenen Jahren zunehmend als Sportform anerkannt. Die International Federation of Match Poker (IFMP) setzt sich bereits seit dem Jahr 2011 dafür ein, Poker auf globaler Ebene als offizielle Sportart zu etablieren. In Ländern wie Indien, Brasilien und Schweden gilt Poker bereits als Mind Game und hat klar definierte Regeln und Turnierstrukturen.
Laut offiziellen Angaben der IFMP nehmen inzwischen über 60 nationale Teams an internationalen Poker-Meisterschaften teil. Auch Deutschland ist ein Teil davon. Im Jahr 2023 konnte das deutsche Team bei der IFMP Nations Cup den zweiten Platz erreichen.
Auch wirtschaftlich ist der Trend klar. Die weltweite Online-Pokerbranche erreichte laut Grand View Research im Jahr 2024 ein Marktvolumen von circa € 8,6 Milliarden. Bis zum Jahr 2030 wird eine jährliche Wachstumsrate von 10,1 % prognostiziert.
Neues Potenzial für Wirtschaft, Sport und den Tourismus
Ähnlich wie nach der Legalisierung von Cannabis ergeben sich für Thailand gleich mehrere Vorteile auf einmal. Neben den direkten Steuereinnahmen steht zudem die wirtschaftliche Reichweite des Poker-Sports im Fokus. Turniere ziehen nicht nur Spieler, sondern auch Sponsoren und Eventveranstalter an.
Diese Maßnahmen sind bis dato in Planung:
- Ab dem Jahr 2026 soll eine nationale Pokerliga gegründet werden und es sollen wöchentliche Poker-Events in Bangkok, Pattaya und Chiang Mai stattfinden.
- Ausbildungsprogramme für Dealer, Turnierleiter und Eventorganisatoren sollen bereitgestellt werden, um den Wirtschaftszweig nachhaltig zu fördern.
- Die Regierung plant zudem spezielle Tourismuspakete, welche Poker mit Wellness- und Kulturangeboten kombinieren.
Die Regierung kalkuliert, dass allein durch die Austragung internationaler Poker-Events um die 8.000 Arbeitsplätze in den Bereichen Hotellerie über Gastronomie bis hin zu digitalem Marketing entstehen können.
Darüber hinaus soll der neue Status den Sporttourismus fördern. Nach offiziellen Angaben des Tourism Authority of Thailand (TAT) reisen jedes Jahr mehr als 1,5 Millionen Sportinteressierte nach Thailand. Poker könnte in Zukunft eine ähnliche Rolle einnehmen.
Thailand sendet ein Signal weit über die Region hinaus
Thailands Entschluss verbindet sportliche Legitimation mit einer klaren Regulierung, schafft Planbarkeit für Events und Betreiber und bietet damit Potenzial für die Wirtschaft. Mit nationaler Liga, Ausbildungsprogrammen und möglicher Online-Regulierung entsteht ein skalierbares Ökosystem. Wenn andere Länder nachziehen, könnte daraus tatsächlich ein globaler Poker-Boom mit professionellen Strukturen und einem wachsendem Online-Segment entstehen.
