INSA-Umfrage: Nur jeder vierte hat Angst vor einem russischen Angriff

grenzen land karte russland, Quelle: OpenClipart-Vectors, Pixabay License Freie kommerzielle Nutzung Kein Bildnachweis nötig
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Noch ist nicht sicher, ob die Bemühungen der Vereinigten Staaten, zu einem Frieden zwischen Russland und der Ukraine führen. Auf jeden Fall würde die Beendigung des Krieges Russlands gegen die Ukraine auch Einfluss auf die sicherheitspolitische Debatte in Deutschland haben.

Wir wollten schon jetzt wissen, ob die Befragten damit rechnen, dass Russland in den nächsten fünf Jahren einen Krieg gegen Deutschland führen wird. Nur knapp jeder Vierte (23 Prozent) bejahte die Frage. Die absolute Mehrheit der Befragten (52 Prozent) verneinte sie. Jeder Vierte (25 Prozent) wollte oder konnte dazu keine Auskunft geben.

Zwar rechnen nur jeweils Minderheiten in der Anhängerschaft der einzelnen Parteien mit einem Krieg Russlands gegen Deutschland, aber es gibt interessante Unterschiede: Wähler von Bündnis90/Die Grünen (30 Prozent ja zu 47 Prozent nein) und der Linkspartei (36 Prozent ja zu 42 Prozent nein) rechnen häufiger mit einer Aggression Russlands als die Anhänger der FDP (19 Prozent ja zu 68 Prozent nein), der AfD (20 Prozent ja zu 62 Prozent nein), der CDU/CSU (23 Prozent ja zu 61 Prozent nein), des BSW (22 Prozent ja zu 60 Prozent nein) und der SPD (23 Prozent ja zu 53 Prozent nein).

Wir wissen aus anderen Befragungen, dass die große Mehrheit der Deutschen der Politik Russlands und Putins kritisch gegenübersteht, aber eine akute Bedrohung, das zeigt die jüngste Befragung, wird mehrheitlich nicht gesehen. Das beeinflusst schon jetzt die sicherheitspolitische Debatte in Deutschland.

Über Hermann Binkert 498 Artikel
Hermann Binkert ist 57 Jahre alt, verheiratet und Vater von vier Kindern. Der Jurist ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Markt- und Meinungsforschungsinstituts INSA-CONSULERE. Bevor er INSA im November 2009 in Erfurt gründete, war Binkert 18 Jahre im öffentlichen Dienst, zuletzt als Staatssekretär in der Thüringer Staatskanzlei und Bevollmächtigter des Freistaats Thüringen beim Bund, tätig. Heute gehört er zu den renommiertesten Meinungsforschern Deutschlands und erhebt Umfragen für Ministerien im Bund und in den Ländern, für alle Parteien und Fraktionen, die im Bundestag und in den Landtagen vertreten sind. Wöchentlich stellt INSA die Sonntagsfrage für die Bild am Sonntag und die BILD. Das Meinungsforschungsinstitut arbeitet für viele großen Verlage, z. B. Springer, Burda, Funke, Madsack. Es führt aber auch Fokusgruppengespräche und Testkäufe durch.