https://www.agrarheute.com/land-leben/ganz-deutschland-vegan-fuer-landwirte-bedeutet-635842
Passend dazu hat Prof. Schöne aus wissenschaftlicher Sicht skiziert, wie die neuen Ernährungsempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zu vewerten sind. Der Artikel wurde in der Zeitschrift „Fleischwirtschaft“ zuerst veröffentlich, er hat mir die Erlaubnis zur Verlinkung gegeben und mir dankenswerterweise eine Zusammenfassung dazu geschrieben, die ich unter dem Link abdrucke
Fleischwirtschaft_Schöne Quo vadis
Zusammenfassung Prof. Schöne:
„Die von einer 18köpfigen Arbeitsgruppe aus der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) bzw. Ernährungswissenschaftler erarbeiteten lebensmittelbasierten Empfehlungen, englisch auch food-based dietary guidelines (FBDG), genügen den selbst gewählten bzw. in ein mathematisches Modell gepressten Anforderungen nur in Teilen. Besonders die Entscheidungsgröße „Nähe zu üblichem Verzehr“ wird für verschiedene Lebensmittelgruppen verletzt – am stärksten und schwerlich tolerierbar – für Fleisch/-erzeugnisse mit empfohlen insgesamt maximal 43 g/Tag (300 g/ Woche) gegenüber dem annähernd dreifachen durchschnittlichen Tagesverzehr laut Nationaler Verzehrstudie II.
Zudem entspricht die Vorgabe für diese Produktgruppe nur der Hälfte der vormaligen DGE- Empfehlungen und ebenfalls der Hälfte der französischen Ernährungsempfehlungen. Die agrarische Erzeugung wird, offensichtlich einseitig, als schwer umwelt- und klimabelastend interpretiert. Die Landnutzung (vermutlich Ackerland und Grünland) soll halbiert werden, ohne sinnvolle Alternativnutzungen für die riesigen still zu legenden Flächen aufzuzeigen. Hierbei, aber auch in der Ignoranz für die agrarische Kreislaufwirtschaft (Nutzpflanzen als CO2-Senken; Nutztiere als CO2– bzw. Treibhausgas-Emittenten) aber auch für die Kreisläufe zwischen Lebensmittelindustrie und Landwirtschaft, gezeigt an dem immensen Rücklauf der Nebenprodukte als Futtermittel, schmerzt das Fehlen von Fachleuten der Agrar- und Ernährungswirtschaft in oben genannter Arbeitsgruppe.
Jede von Ernährungs- und Umweltwissenschaftlern mit dem Hintergrund „Transformation“ bzw. „Green Deal“ angestrebte zusätzliche Flächenstilllegung in unseren Gunstlagen mit Höchsterträgen, vor allem bei Getreide, wäre ein Vergehen an der globalen Ernährungssicherung. Ebenfalls wäre es ein Ignorieren unserer im gegenwärtigen Schlaraffenland weitgehend vergessenen Agrargeschichte einer Überwindung des Hungers mit den Marksteinen wissenschaftlicher Düngung/Nutzpflanzenernährung für die Vervielfachung der Ernteerträge seitdem und der resultierenden Nahrung in riesiger und überschüssiger Menge sowie Vielfalt.“
Quelle: bauerwilli
