Zuversicht. Die neue Führungskraft. Wie Führung in unsicheren Zeiten gelingt.

Lausbergs Buchtipp

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Vera Starker/Katharina Roos: Zuversicht. Die neue Führungskraft. Wie Führung in unsicheren Zeiten gelingt, Vahlen, München 2025, ISBN: 978-3-8006-7603-3, 29,80 EURO (D)

Menschen (nicht nur) in Unternehmen sind zunehmend mit Dystopien konfrontiert. Diese wirken sich auf die Stimmung und vor allem die Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden und Führungskräfte aus. Das Prinzip Hoffnung hilft zwar, trotz kritischer Lage positiver in die Zukunft zu blicken und ist als Erwartungshaltung hinsichtlich der eigenen Zukunft auch in der Forschung als „Schlüssel für ein besseres Leben“ gut belegt. Aber Hoffnung allein macht uns noch nicht handlungsfähig, wenn es darum geht, Zukunft aktiv zu gestalten.
Zuversicht verstehen die Autorinnen als Kompetenz, mit klarem Blick auf die Realität und trotz der Herausforderungen Handlungsoptionen zu entwickeln, die dann im Ergebnis Veränderung zum Positiven ermöglichen.

Das Buch unterstützt Führungskräfte, Unternehmer*innen sowie Changemanager*innen darin, alltagspraktische Handlungsoptionen trotz Dauerkrisenmodus zu entwickeln, hierüber Selbstwirksamkeitserleben und in der Folge Produktivität zu steigern und nicht zuletzt auch darin, Transformationsvorhaben positiv zu beeinflussen.

Nach einer kurzen Hinführung, wie man mit Zuversicht Krisen meistert, geht es dann um Zuversicht als Schlüsselqualifikation für Führungskräfte und in verschiedenen Bereichen der Organisation. Die einzelnen Elemente der Transformation und Prozessgestaltung werden danach in den Blick genommen. Die Rolle von Zuversicht in Beratungssituationen kommt danach zur Sprache.

Danach geht es in die Praxis: Zuversicht in der Selbstführung, der Führungsbeziehung, in Teams, auf Unternehmensebene, in Change und Transformation und in der Beratung sind dort Schwerpunkte. Zum Schluss gibt es noch kurze Selbsttests zu Stressbalance und Resilienz.

Im Anhang finden sich noch ein Literaturverzeichnis und die Anmerkungen.

Der Unterschied zwischen „Ich hoffe, dass alles gut geht“ zu „Ich habe alles getan, dass es gut gehen wird“ beschreibt die für das Buch vorgenommene Unterscheidung der Begriffe. In der Forschung basiert Zuversicht auf den Unterkonstrukten „Hoffnung“, „Optimismus“, „Selbstwirksamkeit“ und „Resilienz“. Diese Begriffe werden, insbesondere in punkto Resilienz, im Buch zueinander in Beziehung gesetzt, um eine integrierte Perspektive zu ermöglichen.

Das Buch ist sehr übersichtlich und strukturiert aufbereitet und sehr praktisch in der Anwendung. Es ähnelt ein wenig denjenigen Werken über Resilienz und positive Leadership. Die multipolaren Krisen und der Umgang damit wird zu einer neuen positiv-anwendungsorientierten Strategie gut transformiert.   Wenn man ein bisschen mit dem Thema vertraut ist kann es auch für den privaten Gebrauch sehr anregend sein.

Über Michael Lausberg 613 Artikel
Dr. phil. Michael Lausberg, studierte Philosophie, Mittlere und Neuere Geschichte an den Universitäten Köln, Aachen und Amsterdam. Derzeit promoviert er sich mit dem Thema „Rechtsextremismus in Nordrhein-Westfalen 1946-1971“. Er schrieb u. a. Monographien zu Kurt Hahn, zu den Hugenotten, zu Bakunin und zu Kant. Zuletzt erschien „DDR 1946-1961“ im tecum-Verlag.