Was macht einen musealen Ort lebendig? Wie ein Künstler zum Schöpfer wird und sich die Natur in seinen Werken spiegelt, das zeigt die fulminante neue Ausstellung des Kurators Michael Beck im Gulbransson Museum, Tegernsee. Der emotionale Bezug zur Natur ist in der Sammlung von Andreas Gerritzen in jedem Gemälde wie live erlebbar. „Jetzt erst recht“, dachte Gerritzen, Mikrobiologe und Arzt – nach einem herausfordernden SZ Artikel – und bot Michael Beck seine kostbare private Sammlung an: zweihundert Gemälde zur europäischen Landschaftsmalerei aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. „Meine Werke sprechen miteinander“, sagt der Mikrobiologe aus Bremen und setzt in Zeiten der Reizüberflutung mit „Raus in die Natur“ ein mitreissendes Gegengewicht.
„Was ein Journalist alles anrichten kann“, so Michael Beck und Andreas Gerritzen: eine humanitäre Wertsteigerung, eine Herausforderung für uns alle! „Leben mit Kunst“, der Titel des Gerritzen – Buches, beinhaltet einen Neuanfang von Lebensinhalten, die man gerne mit anderen teilt. Was Andreas Gerritzen in mehr als 25 Jahren aufgebaut hat, inspiriert uns zu weiteren Taten. Im Kanon der Schöpfung können wir einen interdisziplinären Mehrwert mit einem Museum wie dem Gulbransson Museum digital wie analog schaffen. Von klassischen bis impressionistischen und modernen Werken aus der Malerei, Architektur, Literatur und Naturwissenschaften, die Darstellung der Natur offenbart ihre kosmische Wirkungskraft. Und wie die BesucherInnen auf die Kunst der Landschaftsmalerei in der Vernissage am Samstag reagierten, zeigt, wie sich Kommunikation dynamisch entwickelt und innovative Begegnungen und einen Austausch mit Tiefgang schaffen kann.
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Europas Kunst, Kultur und Wissenschaft gibt die Stichwörter zu Wissensvermittlungen, die mit Perspektiven und Portfolios wie von Michael Beck und Andreas Gerritzen in öffentlich-privater Partnerschaft eine beispielhafte Renaissance der Wertevermittlungen auf vielen Ebenen möglich machen wird. Ein Pilotprojekt könnte eine Schülergruppe einbeziehen, die sich in Schweinfurt auf Spurensuche begibt und das Gemälde von Hans Thoma, das die Ausstellung eröffnet, recherchiert, Carl Schuch und seine Werke porträtiert und die Umgebung in einer Gegenüberstellung von historischen und aktuellen Szenen mehrsprachig visuell herausarbeitet. Eine Podiumsdiskussion von Experten, Liebhabern und Förderern des Gulbransson Museums gehört dann dazu.
