Debatte um Sozialstaatsreform: Nur Unions-Anhänger rechnen mehrheitlich mit Einigung

Debatte um Sozialstaatsreform: Knappe Mehrheit der Deutschen erwartet keine Einigung

Nach den Debatten der Koalitionspartner über die Notwendigkeit und Ausgestaltung von Sozialstaatsreformen haben sich Union und SPD darauf geeinigt, gemeinsam Eckpunkte für Reformen zu erarbeiten. Dennoch rechnet eine Mehrheit von 53 Prozent der Deutschen nicht damit, dass die Regierungsparteien in den nächsten Monaten eine einvernehmliche Lösung finden werden. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Markt- und Sozialforschungsinstituts Ipsos hervor. Lediglich 27 Prozent halten eine Einigung der schwarz-roten Koalition für wahrscheinlich.

Nur Unions-Anhänger rechnen mehrheitlich mit Einigung

Am optimistischsten sind die Wähler der Regierungsparteien: Eine knappe Mehrheit der Unions-Anhänger (53 %) und fast die Hälfte der SPD-Wähler (49 %) erwarten eine einvernehmliche Lösung in den nächsten Monaten. Bei den Anhängern aller anderen Parteien überwiegt hingegen die Skepsis: Unter den Wählern der Grünen rechnet eine knappe Mehrheit (54 %) nicht mit einer Einigung, während sich ein Drittel (33 %) zuversichtlich äußert. Noch verhaltener zeigen sich die Wähler der Linken und des BSW: Jeweils rund zwei Drittel ihrer Anhänger (Linke: 66 %, BSW: 64 %) glauben nicht an eine Einigung, weniger als jeder Fünfte (Linke: 19 %, BSW: 17 %) ist positiv gestimmt. Am skeptischsten sind die Anhänger der AfD: Nur 10 Prozent erwarten eine einvernehmliche Lösung zwischen CDU/CSU und SPD, 77 Prozent rechnen nicht damit.

Ostdeutsche zweifeln stärker an einer einvernehmlichen Lösung

Im Osten zweifeln mehr Befragte daran, dass sich die schwarz-rote Koalition in den kommenden Monaten auf Reformvorschläge einigen wird. Nur 18 Prozent der Ostdeutschen glauben, dass die Regierung eine einvernehmliche Lösung bei der Reform des Sozialstaats finden wird, fast zwei Drittel (64 %) rechnen nicht damit. Im Westen hingegen sind 29 Prozent der Befragten der Meinung, dass sich Union und SPD einigen werden. Etwa die Hälfte (51 %) erwartet jedoch auch hier keine Einigung.
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Methode

Quotierte Online-Befragung von 1.000 Wahlberechtigten zwischen 18 und 75 Jahren in Deutschland, repräsentativ gewichtet nach Alter, Geschlecht, Bildung, Region und Wahlverhalten bei der letzten Bundestagswahl. Die Befragung wurde vom 5. bis 7. September 2025 durchgeführt.

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