Geistwesen aus naturwissenschaftlicher Sicht

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Naturwissenschaftliche Erkenntnisse der letzten Jahrzehnte erlauben es uns heute, klare Aussagen über die Existenz oder Nichtexistenz von immateriellen Seelen, Geistwesen und Geistern zu machen, die als Thema der Philosophie und der Theologie nach wie vor kontrovers diskutiert werden. Was jahrhundertelange Untersuchungen nicht leisten konnten, kann heute eindeutig erklärt werden. Weshalb die Naturwissenschaften die Existenz von Geistwesen und Seelen grundsätzlich ausschließen, wird in diesem Artikel erstmalig explizit beschrieben. Mit dem Begriff der Seele versteht man theologisch den Geist des Menschen und damit die Gesamtheit all seiner Gefühlsregungen und geistigen Vorgänge. Das Spektrum von überirdischen Geistwesen erstreckt sich in einer gewissen Rangordnung von Gott, Engeln und Teufeln bis hin zu Gespenstern, Dämonen und Kobolden. Unser denkender Geist ist jedoch nichts Überirdisches, sondern ein „realer Geist“, nämlich ein unsichtbarer biochemischer Mechanismus, der Sinnesinformationen verarbeitet. Naturwissenschaftlich ist inzwischen gesichertes Wissen, dass es keinen körperlosen Geist und keine körperlose Geistwesen geben kann, dass Wissen und Erinnerungen nicht körperlos gespeichert werden können und dass Ereignisse, deren Ursache wir mit unseren Sinnesorganen nicht wahrnehmen können, nicht geisterhaft oder überirdisch sein müssen.

Einführung

Im Christentum, Islam und Judentum glaubt man an eine Auferstehung von den Toten und damit an eine Erneuerung und Fortsetzung des körperlichen und geistigen Lebens mit dem gesamten früheren Wissen, den Erfahrungen und den Erinnerungen des jeweiligen verstorbenen Menschen. Dabei glaubt man nach einem irdischen Leben an ein zweites überirdisches ewiges Leben nach einer längeren Zeit des Seelenlebens bis zum Tag des „Jüngsten Gerichts“. Jedoch die meisten gläubigen Menschen gehen davon aus, dass man entweder sofort in den Himmel oder in die Hölle kommt. Dabei glaubt man, dass sich der Geist des Menschen bei seinem Tod als Seele von seinem Körper löst und unsterblich wird.  Auf diese Weise stellt die Seele einen Informationsspeicher für sein vergangenes Leben dar, mit dem sein Geist bei der Auferstehung von den Toten in seinem Körper reaktiviert werden kann, sodass wieder derselbe Mensch nicht nur körperlich, sondern vor allem auch geistig entstehen und von Gott gerichtet werden kann. In diesem Sinne ist allerdings ein unabhängiges Seelenleben fragwürdig.

Hypothetische ewige überirdische Welten wie Himmel oder Hölle gelten als Parallelwelten. Sie befinden sich mit ihren ebenso hypothetisch ewig lebenden überirdischen Wesen definitiv nicht auf unserer vergänglichen Erde und auch nicht in unserem vergänglichen Universum. Sie folgen deshalb auch keinen irdischen Gesetzmäßigkeiten. Also führen die Wesen in diesen Welten gewiss auch mit einem völlig anderen Körper ein anderes Leben als wir als auf der Erde. Wenn also eine körperliche Auferstehung von den Toten stattfindet, dann ebenso gewiss nicht auf unserer vergänglichen Welt. Ein ewiges Leben in überirdischen Welten mit einem irdischen vergänglichen Körper passt allerdings nicht zusammen.

Eine körperliche und geistige Auferstehung von den Toten wird als Wunderglaube ebenso wie die Existenz von überirdischen mächtigen und wandlungsfähigen Wesen wie Gott, Engel und Teufel, die menschenähnliche Gestalt annehmen können, naturwissenschaftlich ausgeschlossen, da es dafür und für Wunder keine belastbaren Beweise gibt. Dies gilt auch für harmlose Geistwesen wie Gespenster, Kobolde und Dämonen, die offenbar keine klar definierte Gestalt besitzen und deshalb auch nie genau beschrieben werden konnten.

Seit der Aufklärungszeit wird die Existenz Gottes und von Geistwesen jeder Art auch in der Philosophie immer stärker angezweifelt. Einen Beweis für oder gegen ihre Existenz mit den Mitteln der sinnlichen Wahrnehmung und menschlicher Logik misslang sogar berühmten Philosophen wie etwa Immanuel Kant. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts begann die wissenschaftliche Erforschung der Geistererscheinungen in den Industrieländern mit der Gründung der Parapsychologie, mit der schließlich Anfang des 20. Jahrhunderts alle Versuche von Geisterbeschwörungen als Betrug entlarvt wurden. Auch genaue wissenschaftliche Untersuchungen okkulter „satanistischer Rituale“ ergaben Ende des 20. Jahrhunderts keinerlei stichhaltige Beweise für die Existenz von Geistwesen.

Jahrhunderte lang konnten sich nur Geisteswissenschaftler mit der Frage der Existenz oder Nichtexistenz von Geisterwesen befassen und das Entstehen der verschiedenen Weltreligionen sowie des Geisterglaubens erforschen. Dies hat sich mit den Erkenntnissen der Naturwissenschaften der letzten wenigen Jahrzehnte geändert, denn sie sind in der Lage, eindeutige und unwiderlegbare Fakten für die Existenz oder Nichtexistenz von Seelen und Geisterwesen zu liefern, die im Volksglauben weltweit verankert sind. Nur die Naturwissenschaften versorgen uns mit gesichertem Wissen. Es ist damit auch ihre Aufgabe die ungelösten Fragen der Geisteswissenschaften zu beantworten, beispielsweise ob es unsichtbare Akteure gibt, die wie unsichtbare körperlose Geistwesen etwas bewirken können, was uns geisterhaft erscheint und damit den Glauben an Geistwesen stärkt. Da sich aus Sicht der Theologie der menschliche Geist als Seele nach dem Tod vom Körper der Menschen löst, entspricht auch sie einem Geistwesen, das zu untersuchen ist. Was der menschliche Geist ist, und wie er definiert werden kann, ist inzwischen naturwissenschaftlich geklärt.

Neben den hypothetischen Geistwesen gibt es auch reale Geister, die wie der menschliche Geist keinen überirdischen Wesenscharakter haben. Bei ihnen handelt es sich um Mechanismen, die unsichtbar und damit geisterhaft, aber grundsätzlich, ohne jede Ausnahme mit Informationen arbeiten. Sie werden in Anlehnung an den denkenden Geist des Menschen als elementarer, genetischer, technischer oder elektronischer Geist bezeichnet, die in den entsprechend eindeutig definierten Systemen spezielle ebenso eindeutig definierte Informationen verarbeiten. Diese realen Geister wurden in www.tabularasamagazin.de/hans-sixl-unser-geist-und-geister-naturwissenschaftliche-fakten/, bereits ausführlich besprochen. Was dazu im Zusammenhang mit Geistwesen wie z.B. der Seele wichtig ist, die angeblich ein Seelenleben führen kann, wird im Folgenden aufgeführt.

Der menschliche Geist – ein unsichtbarer Akteur

Jahrhunderte lang konnte sich die Philosophie, mangels naturwissenschaftlicher Erkenntnisse, nur auf sinnliche Wahrnehmungen stützen. Deshalb waren auch lange Zeit der Leib-Seele- oder Körper-Geist-Dualismus die einzige Erklärung für den damals noch unverstandenen Geist des Menschen. Heute scheint er unter Philosophen als „Prozess der Informationsverarbeitung im Gehirn des Menschen“ weitgehend akzeptiert zu werden. Naturwissenschaftlich wird er allerdings präziser als vollautomatischer biochemischer Mechanismus beschrieben, der als verantwortlicher unsichtbarer Akteur, also wie ein Geist, ebenso unsichtbare Sinnesinformationen verarbeitet, sie empfängt, in elektrische Signale umwandelt, sie abspeichert, Signale an die Muskulatur leitet, von inneren Organen empfängt usw. und so den menschlichen Organismus unter seiner Kontrolle hält.

Mehr noch, er kann zusätzlich als unser denkender Geist neben den Sinnesinformationen mit der Sprache, die er akustisch oder als Schrift optisch empfängt, arbeiten, Wissen abspeichern, einen Verstand entwickeln und ein vom körperlichen Leben völlig getrenntes geistiges Leben führen. Mit seinen kognitiven Fähigkeiten entwickelt er damit neben seiner körperlichen Identität auch eine geistige. Wir wissen damit heute ganz genau: Es ist nicht das Gehirn, das denkt und den Körper vollautomatisch steuert, sondern es sind die zugehörigen biochemischen Mechanismen, die als unsichtbare Akteure, mit Energie versorgt, den menschlichen Geist bilden. Nur der bewusste Teil von ihm ist unser denkender Geist.

In den letzten Jahrzehnten ist es der Informationstechnologie gelungen, elektronische Geräte zu entwickeln, in denen ein elektronischer Mechanismus dasselbe kann wie der biologische Mechanismus unseres Gehirns, nämlich mit Zahlen rechnen sowie mit Bildern und der Sprache denken. Mit AI (artificial intelligence) und AL (artificial life) ist es inzwischen technologisch gelungen, auf anorganischer Basis, mit rein physikalischen Mechanismen, geistige und körperliche Prozesse zu realisieren. Auch hier sind es nicht die Computer, die Smartphones oder die Fernsehgeräte, die die Arbeit leisten, sondern es sind die in ihnen mit elektrischer Energie arbeitenden unsichtbaren mechanischen, elektrischen und elektronischen Mechanismen, die wie unsichtbare, aber reale Geister mit Informationen umgehen und mit ihnen Bilder, Töne und Bewegungen erzeugen.

Menschen glaubten schon immer an Geister, die unsichtbar und auf geheimnisvolle Weise etwas bewirkten, was man nicht verstehen konnte. Für sie waren Geister immer Geistwesen wie Götter oder Dämonen. In der heutigen technischen Welt werden aber „Geister“, die Maschinen antreiben, in Computern rechnen oder Bilder produzieren und in unserem Kopf denken, nicht mehr als personifizierte Geister betrachtet, weil der aufgeklärte Mensch weiß, dass es sich dabei um spezielle Mechanismen handelt. Als unsichtbare Akteure ohne Wesenscharakter werden sie als reale Geister, wie unser menschlicher Geist, definiert.  Die Bezeichnung „menschlicher Geist“ entstand in Anlehnung an den Begriff der Geister, weil er schon immer als unsichtbarer Akteur wahrgenommen wurde, der auf unbekannte Art und Weise unseren Körper beherrscht. Da er beim Denken nicht lokalisierbar ist, entstand zusätzlich der Glaube, dass er sich beim Tod als Seele von seinem Körper lösen und auch ohne ihn ein ewiges Leben führen kann. Diese Aussage der Religionen kann aber heute naturwissenschaftlich eindeutig widerlegt werden.

Überlebt unser Geist den Tod als unsterbliche Seele?

Wie besprochen, steht die Seele des Menschen theologisch für den denkenden Geist des Menschen. Unser denkender Geist führt unser irdisches geistiges Leben, was definitiv mit dem Tod endet. Für eine überirdische Fortsetzung des Lebens trennt sich aus Sicht der Religion der denkende Geist mit seinen Lebenserinnerungen angeblich als Seele von den Verstorbenen und „wartet“ auf die Auferstehung von den Toten am Tag des Jüngsten Gerichts.

Wie Informationen in Computern und Büchern abgespeichert sind, wissen wir sehr gut. Wie sie als unser Wissen, Erfahrungen und unsere Lebenserinnerungen im Gehirn abgespeichert sind, wissen wir allerdings nicht so gut, außer dass es speziell strukturierte neuronale Systeme sind, in denen die Informationen nicht nur an einer Stelle, sondern an vielen gleichzeitig lokalisiert sind. Wir wissen auch, dass Erinnerungen verloren gehen, wenn Neuronen beschädigt werden, dass es Demenz gibt und dass die Neuronen mit dem Hirntod unwiederbringlich absterben. Die folgenden Gründe sprechen allerdings gegen die Existenz einer unsterblichen Seele.

Naturwissenschaftlich gilt als gesichertes Wissen:

  1. Informationen benötigen grundsätzlich einen materiellen Informationsträger.

Im Gehirn ist es das System der Neuronen und in unserem täglichen Leben ist es das Papier, die DNA, die Festplatte usw., auf denen die entsprechenden Informationen als Zeichenfolge ein-, zwei- oder dreidimensional enthalten sind. Wenn die materielle Grundlage, die die Information trägt, zerstört wird, dann geht automatisch auch die von ihr getragene Information verloren. Informationen ohne Informationsträger gibt es definitiv nicht. Nur beim Tod von Körperzellen gehen die Informationen nicht verloren, weil sie zuvor vielfach kopiert wurden. Auch elektronische Informationen können den Ausfall eines Gerätes überleben, wenn sie vorher kopiert wurden. Die neuronal abgespeicherten Informationen des Gehirns können aber nicht kopiert werden. Nur elektronische Datenspeicher, Bücher, Bilder, Filme, Videos etc. können samt Informationen, also materiell und geistig, technisch identisch reproduziert werden. Ebenso können Pflanzen, Tiere und Menschen genetisch identisch reproduziert werden, aber ohne Erinnerungen! Fakt ist damit, dass sich Informationen, also Wissen, Erinnerungen und Erfahrungen nicht als Kopie aus dem Gehirn des Menschen lösen und auch nicht in einer imaginären Seele abspeichern oder auf einen anderen Menschen übertragen lassen. Letzteres wäre nur durch eine Gehirntransplantation möglich.

  1. Jeder Mechanismus/Geist, der biochemisch oder technisch Information nutzen und verarbeiten kann, benötigt dazu auch Energie und ein jeweils speziell dafür bestimmtes funktionierendes materielles System.

Genetische Informationen können nur in zellularen biologischen Systemen, elektronische Informationen nur in elektronischen Geräten und Sinnesinformationen nur in Gehirnen verarbeitet werden. Der menschliche Geist ist ein sehr spezieller Mechanismus, der diese Arbeit als unsichtbarer Akteur nur in unserem Gehirn leisten kann. Wenn die Information durch den Tod des Menschen, durch Demenz oder durch Energieausfall z.B. Sauerstoffmangel, ausgelöscht wird, dann gibt es auch nichts mehr zu verarbeiten. Wenn das Gehirn, die Zelle oder das elektronische Gerät zerstört wird, dann funktioniert auch nichts mehr, denn dann ist neben der Information auch noch der Mechanismus/Geist zerstört. Der Hirntod bedeutet damit das endgültige Ende der Information und der Informationsverarbeitung und damit des gesamten geistigen Lebens mit allem Wissen, Erinnerungen und Erfahrungen. Also ist auch mit ihm der denkende Geist tot, da der Mechanismus in einem defekten System nicht mehr funktioniert.

  1. Nur der genetische Geist ist unsterblich. Er ist in der belebten Natur in allen Körperzellen aktiv, solange die Lebensbedingungen auf der Erde erfüllt sind.

Der menschliche Körper ist wie der von Pflanzen und Tieren durch perfekte Reproduktion unsterblich. Dabei wird allerdings auch der menschliche Geist von Generation zu Generation reproduziert, aber ohne Informationen, da er diese erst im Laufe seines Lebens sammelt. Erinnerungen, Erfahrungen und Wissen des Verstorbenen können nicht vererbt werden. Geistiges Leben kann im Gegensatz zum körperlichen Leben, das auf genetischen Erbinformationen angewiesen ist, ohne neuronale Erbinformationen erneuert werden. Körperliches und geistiges Leben wird bei jeder Geburt ständig erneuert. Das geistige Leben und damit die geistige Identität entwickelt sich erst im Lauf eines Lebens und unterscheidet sich dabei grundsätzlich von jedem früheren geistigen Leben.

Es ist allgemein bekannt, dass Kinder das Wissen der Eltern nicht vererbt belkommen, da sie alles von Grund auf neu erlernen müssen. Deshalb klammert man sich auch mit dem Begriff der Seele an den Wunsch, das geistige Leben, mit dem man sich allein von allen anderen Menschen deutlich unterscheidet, mit dem Tod nicht zu verlieren. Dieser spezielle Wunsch sowie eine ersehnte Gerechtigkeit nach dem Tod, ist die Ursache aller abrahamitischen Religionen. Naturwissenschaftlich betrachtet, kann der menschliche Geist aber den Gehirntod mit seinen Informationen weder in unserer realen immanenten Welt noch in hypothetischen transzendenten Welten in einer ebenso hypothetischen Seele überleben. Wer an ein ewiges Seelenleben glaubt, der glaubt an ein Wunder, mit dem nicht nur die Lebensinformationen gespeichert, sondern auch verarbeitet werden.

Was können wir mit unseren Sinnesorganen wahrnehmen?

Um diese Frage zu beantworten, müssen wir zuerst klären, was wir grundsätzlich aus Sicht der Naturwissenschaften warum und wie wahrnehmen können und was nicht. Da alles aus Materie besteht und alles, was sich bewegt durch Kräfte über spezielle Mechanismen/Geister erzeugt wird, bilden beides die Grundlage von allem, was auf der Welt existiert und geschieht. Damit wir alles wahrnehmen und entsprechend reagieren können, wurden unsere Sinnesorgane evolutionär entsprechend entwickelt.

Materie. Unsere Sinnesorgane sind darauf spezialisiert, nur bestimmte für uns wichtige Dinge wahrzunehmen. Beispielsweise können wir die kleinsten Teilchen der Materie, also Atome und Moleküle nicht einzeln wahrnehmen, weil es auch nicht nötig ist. Materie können wir anfassen. Ein Gas wie Luft können wir spüren, aber nicht sehen, andere Gase können wir evtl. riechen usw. Festkörper, Flüssigkeiten und alles in der belebten Natur reflektiert oder absorbiert Licht und gibt sich auf diese Weise für uns optisch zu erkennen. So sehen wir automatisch, was in unserem Umfeld geschieht und können darauf reagieren.

Alle Atome, Moleküle und damit auch alles, was aus ihnen aufgebaut ist und auf dieser Welt existiert, besteht aus Elementarteilchen. Das wissen wir erst seit wenigen Jahrzehnten. Von ihnen können wir aber nur eine einzige spezielle Sorte sehen, und das sind die Photonen, aus denen das Licht besteht, welches den Tag erhellt. Alle anderen Elementarteilchen sind in den Atomen gebunden und für uns nicht wahrnehmbar. Sichtbare Licht stellt nur einen kleinen Teil der elektromagnetischen Strahlung dar, die die Sonne seit Milliarden Jahren aussendet. Der weitaus größere Teil ist die unsichtbare langwelligere Wärmestrahlung, die uns mit Energie versorgt. Photonen können nur mit Elektronen wechselwirken. Von ihnen können sie absorbiert, reflektiert oder emittiert werden.  Wir können nur deshalb alle Gegenstände sehen, weil alle Atome, aus denen sie bestehen, eine Elektronenhülle haben, die mit den Photonen wechselwirkt. Ohne die Elektronen der Atome könnten wir sie nicht sehen! Alles, was keine Elektronenhülle hat, kann deshalb grundsätzlich optisch nicht wahrgenommen werden.

Photonen besitzen mit ihrer Information (Farbe/Frequenz) auch Energie, die sie dann, wenn sie von unserem Auge empfangen werden, an die Rezeptoren der Netzhaut abgeben und damit die Erzeugung interner Signale ermöglichen, die über den Sehnerv in das Gehirn geleitet werden. Damit dies geschehen kann, sind physikalische, chemische und biologische Mechanismen/Geister erforderlich, die diese Arbeit mit den entsprechenden Informationen in den entsprechenden Systemen, leisten.

Mechanismen/Geister.  Sie sind die unsichtbaren Verursacher und damit die realen Geister der von uns wahrgenommenen Kräfte und Bewegungen, die auf die Gravitationskraft und die elektromagnetische Kraft zurückgeführt werden können. Erst seit wenigen Jahrzehnten ist ebenfalls bekannt, dass die Elementarteilchen bei ihren Wechselwirkungen die sogenannten Fundamentalkräfte erzeugen, die wir einschließlich ihrer Kräfte und ihrer Mechanismen, die dabei zwischen den einzelnen Elementarteilchen aktiv sind, nicht wahrnehmen können. Aber was sie verursachen, können wir sehen, fühlen und sogar genauestens messen.

Die Energie, die über die von den Elementarteilchen verursachten Kräfte zur Verfügung steht, ist potenzielle und kinetische Energie sowie Wärmeenergie, chemische und elektrische Energie. Die zugehörigen elektrischen, chemischen und thermische Mechanismen/Geister sind deshalb auch die Hauptursachen der von uns im Alltag beobachtbaren Dynamik der Ereignisse. Sie bestimmen auch alle biologischen Mechanismen des Lebens in Pflanzen, Tieren und Menschen. So wie thermodynamische und elektrische Mechanismen/Geister Motoren und Autos antreiben, so treiben auch biochemische Mechanismen/Geister unser körperliches und geistiges Leben an, ähnlich wie elektronische Mechanismen das künstliche geistige Leben der Computer antreiben.

Wir wissen also genau, was in biologischen, technischen und elektronischen Systemen geschieht und welche innewohnenden unsichtbaren Mechanismen sie als reale Geister und Akteure antreiben. Mechanismen sind keine Geistwesen, wir bezeichnen sie nur als Geister, weil sie wie der Geist des Menschen unsichtbar etwas bewirken. Man muss also klar zwischen Geistern und Geistwesen unterscheiden. Spezielle Geister ohne Wesenscharakter sind, wie bereits beschrieben wurde, der elementare Geist, der genetische Geist, unser denkender Geist, der technische sowie der elektronische Geist.

Geistwesen

Geistwesen sind nach weltweit verbreiteten Vorstellungen immaterielle Wesen, die sich von den Lebewesen unserer realen Welt dadurch unterscheiden, dass sie von uns als überirdische Wesen in der Regel nicht direkt wahrgenommen werden können. Auch ihre überirdischen Welten können wir nicht wahrnehmen. Wie Geistwesen aussehen, können auch die Theologen nicht beschreiben, nur wie sie angeblich auf unserer realen Welt „erscheinen“, obwohl es dazu auch keine belastbaren Aussagen gibt. Gespenster sind nach dem Volksglauben Geistwesen verstorbener Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten, die immer wieder dann „erscheinen“, wenn es „spukt“. Angeblich können sie nicht nur Geräusche erzeugen, sondern auch sprechen, sich gelegentlich sichtbar oder unsichtbar machen und verschiedene Gestalten, vorwiegend in „Leichentüchern“ gehüllt, annehmen und dabei „Grabeskälte“ auslösen. Im Mittelalter glaubte man auch noch, dass gewisse Geistwesen, wie Teufel oder Dämonen neben ihrem Eigenleben auch noch von Menschen Besitz ergreifen können, die dann von ihnen besessen sind.

Die Neuzeit hat neben neuen bösartigen und mächtigen, auch lustige, meist ohnmächtige Geistwesen erfunden, die in Fantasy-Filmen in Erscheinung treten. Dazu zählen die alten Götter der ägyptischen und griechischen Mythologie, die bei diesen Darstellungen von den Toten auferstehen und gottähnlich gleichzeitig real und surreal ihr Unwesen treiben, sowie auch tollpatschige oder mitleiderregende Geistwesen, die über keinerlei nennenswerte Kräfte verfügen. In vielen Filmen wie „Lucifer“ treten auch der Teufel, Engel, Dämonen und sogar Gott als menschliche Wesen mit eingeschränkten Fähigkeiten ihrer Wesensart auf. Göttliche Geistwesen „spuken“ nicht. Sie haben im Gegensatz zu Gespenstern, Dämonen und Kobolden durch ihre Allmacht die Fähigkeit reale Gestalt anzunehmen und das reale Geschehen durch Wunder zu beeinflussen.

Alle Geistwesen leben aufgrund ihrer speziellen Fähigkeiten oder Eigenschaften nicht in unsere Welt, sondern in Fantasywelten oder überirdische transzendente Welten, wie Himmel und Hölle, die unserem Glauben entsprechend gleichzeitig neben unserer realen Welt existieren. Dort leben auch die mächtigsten Geistwesen, die in der Theologie als Gott, Teufel und Engel bekannt sind. Sie bestehen nicht aus den uns bekannten Atomen und sind auch nicht evolutionär, wie wir über genetische Informationen, biochemisch über unsere Vorfahren entstanden. Weder sie noch ihre überirdischen Welten, in denen sie leben, bestehen deshalb aus den uns bekannten Elementarteilchen, die unsere Atome, Moleküle und alle biologischen Systeme bilden, sonst würden für sie wie für uns die Naturgesetze gelten, welche auf den Fundamentalkräften basieren. Götter, Engel und Teufel und alle personifizierten anderen Geistwesen sind in ihren eigenen für sie realen Welten auch reale Wesen und keine Geistwesen, allerdings mit menschlichem Körper und Geist, da sie nicht auf vergänglichen biologischen Systemen basieren, sonst könnten sie nicht ewig leben. Nur wenn sie in unsere irdische Welt wechseln, treten sie als Geistwesen in Erscheinung und „spuken“, wenn sie nur Gespenster, Kobolde oder Dämonen sind oder verwandeln sich in Menschengestalt oder ein Naturphänomen, wenn sie allmächtig sind.

Wer an überirdische Vorstellungen von Geisterwesen glaubt, für den greift auch die daraus abgeleitete Logik, dass es in anderen Welten wegen deren anderen Gesetzmäßigkeiten weder die uns bekannten Atome noch Photonen und Elektronen geben darf. Aber um überhaupt existieren zu können, müssen andere überirdische Welten auch aus einer anderen speziellen unbekannten überirdischen Materie und damit aus anderen Elementarteilchen bestehen. So argumentieren auch Philosophen, die beim menschlichen Geist davon sprechen, dass er vermutlich aus einer „feinstofflichen“ Substanz besteht, die nichts mit den uns bekannten Atomen und Molekülen zu tun hat und aus diesem Grund Teil dieser überirdischen Welt sei.

Welten und Wesen, die aus anderer Materie bestehen, können nicht mit den Elementarteilchen unserer Welt wechselwirken und durchdringen alles, ohne gegenseitig etwas zu spüren. Das ist auch der Grund für den Glauben, dass Geistwesen angeblich nicht greifbar sind und durch Wände gehen können. Naturwissenschaftlich wird die Glaubensvorstellung von Geistwesen und überirdischen transzendenten Welten, sowie dass der menschliche Geist einen Bezug zu überirdischen Welten haben könnte, ausgeschlossen. Für die weitere Argumentation wollen wir jedoch an diesen Vorstellungen festhalten, um zu überprüfen, ob und wie sich derartige Geistwesen mit „feinstofflichen“ überirdischen Eigenschaften mit unseren Sinnesorganen wahrnehmen lassen oder auch nicht.

Gründe gegen Geistwesen

Damit Geistwesen wie eine spezielle Art Lebewesen „erscheinen“ können, müssen sie auch aus irgendetwas bestehen, was ihnen ihre Gestalt verleiht. Da sie aus einer überirdischen Welt stammen, die nicht unseren Naturgesetzen gehorcht, können sie nicht aus den uns bekannten Atomen aufgebaut sein. Etwas anderes als unsere Materie kann aber kein Licht absorbieren, reflektieren oder emittieren, da das Licht nur mit Elektronen wechselwirken kann.  Deshalb müssten Geistwesen in unserer realen Welt grundsätzlich unsichtbar sein. Wenn ihre spezielle „feinstoffliche“ überirdische Materie, aus der sie angeblich bestehen, aber aus anderen unbekannten Gründen mit Licht interagiert, dann müssten Gespenster hingegen immer sichtbar sein und nicht nur, wenn sie „spuken“. In der heutigen Zeit glaubt jedoch fast niemand mehr ernsthaft an Gespenster, die auch nicht mehr beobachtet werden, aber dafür umso häufiger in Filmen zur Unterhaltung auftreten. Es gibt auch keine glaubhaften Berichte über Gespenstererscheinungen und erst recht keine belastbaren Dokumentationen über sie.

Nicht nur unser Körper, sondern auch unser Geist benötigt für unser geistiges Leben Energie, da er Signale produziert, mit denen er unsere Körper beherrscht und uns denken lässt. Damit Geistwesen „spuken“ können, müssten sie ebenfalls auf eine Energiequelle zurückgreifen, da sie etwas Ausgedachtes gezielt ausführen, also Arbeit leisten, was ohne Energie unmöglich ist.  Aber selbst, wenn sie auf wundersame Weise Energie hätten, würde es ihnen dennoch nichts nützen, denn z.B. als Gespenster mit den Seelen von Verstorbenen stünden ihnen ja nur deren Lebensinformationen zur Verfügung, aber nicht der Mechanismus, der sie als denkender Geist nur in dem Gehirn verarbeiten kann, welches mit dem Tod zerstört wurde.

Geistwesen, die schwerelos durch den Raum schweben, haben keine Masse und unterliegen deshalb auch nicht der Schwerkraft. Um ähnlich wie Tiere, Laute und Geräusche von sich geben oder sogar, wie Menschen sprechen zu können, brauchten sie aber einen Körper aus Materie z.B. mit Stimmbändern und einer Lunge, um sie mit Luft zum Schwingen anzuregen, was sie als Geistwesen aber definitiv nicht haben. Um grundsätzlich etwas zu bewegen, brauchten sie ferner Energie, um Kräfte zu erzeugen und aufgrund des drittem Newtonschen Gesetzes von actio gleich reactio auch eine entsprechend große Masse, die sie ebenso definitiv nicht besitzen. Also ist naturwissenschaftlich gesichert: Geistwesen ohne Masse und Energie können nichts bewegen, nichts denken und nichts aussprechen.

Wenn Jesus, Engel oder die Mutter Gottes als Menschen „erscheinen“ handelt es sich sogar nach Meinung der katholischen Kirche meist um Visionen der Erlebenden, was einer subjektiven Vorstellung des Ereignisses in Bild und Ton wie in einem Video bedeutet, was wie im Traum als real erscheint. Im religiösen Sinn wird es gerne als Wirken einer transzendenten Macht betrachtet und als Privatoffenbarungen Gottes interpretiert. Damit werden in der heutigen Zeit Marienerscheinungen und auch andere „Erscheinungen“ im Zusammenhang mit biblischen Gestalten in der Regel nur noch als Eingebung oder Offenbarung aber nicht mehr als reale Ereignisse gedeutet, denn diese würde einem Wunder entsprechen, was ebenso wenig zeitgemäß ist.

Schlussfolgerungen

Für die Naturwissenschaften gilt damit: Götter, Geister, Seelen und andere Geistwesen, die als überirdische Wesen in ebenso überirdischen Parallelwelten, aber nicht in unserer realen Welt leben, entspringen als Visionen der Fantasie der Menschen. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil fast aller Weltreligionen und der Geisteswissenschaften, die sich mit ihnen deutlich von den Naturwissenschaften abgrenzt. Man kann an sie glauben, aber man kann sie nicht nachweisen. Entweder gibt es sie nicht, oder sie können nicht auf unserer Welt ohne Wunder, die ebenfalls ausgeschlossen werden, „erscheinen“ und auf irgendeine Art und Weise geheimnisvoll auf unsere Welt und auf uns einwirken.

Für die Naturwissenschaften gilt außerdem, dass unser Universum vor ca.13,8 Milliarden Jahren nicht durch das Wort eines personifizierten Gottes entstanden ist, sondern aus einem kosmologischen Samen des Universums, der vorprogrammiert aus Elementarteilchen auch unsere Welt entstehen ließ. Mit den Naturwissenschaften kann alles in unserem Universum einschließlich der Entwicklung des Lebens auf der Erde durch evolutionäre Prozesse ohne Wunder und ohne Einwirkung überirdischer Wesen erklärt werden.  Naturwissenschaftlich gesichert gibt es über Milliarden Jahre hinweg keinerlei Hinweise auf Geistwesen und das Wirken von überirdischen Kräften. Auch der kosmologische Gott der Naturwissenschaften ist kein personifiziertes Geistwesen. Mit den Elementarteilchen, aus denen alles besteht, ist er im gesamten Universum allgegenwärtig und belebt es mit ihnen. Siehe dazu ausführlich die Argumente im Internet unter www.tabularasamagazin.de/hans-sixl-der-kosmologische-gott-der-naturwissenschaften/.

Warum man Geister und überirdische Geistwesen nicht nachweisen und warum wir sie nicht wahrnehmen können, obwohl man seit Jahrhunderten an sie glaubt, konnte bisher durch die sich erst entwickelnden Naturwissenschaften nicht explizit begründet werden, weil die dazu notwendigen entscheidenden Erkenntnisse erst in den letzten wenigen Jahrzehnten zu Verfügung standen. Seit wir wissen, wie KI (künstliche Intelligenz) und KL (künstliches Leben) funktionieren, wissen wir auch definitiv, was der denkende Geist des Menschen ist, der von der Theologie als Seele bezeichnet wird. Unser denkender Geist ist kein surreales Geistwesen, sondern ein realer Akteur in unserem Gehirn, also quasi ein realer Geist. Reale Geister jeglicher Art, die Informationen verarbeiten, wie der elementare Geist, der genetische Geist, der neuronale Geist, die technischen und elektronischen Geister, sind alle sehr spezielle Mechanismen, die unsichtbar etwas mit Kräften bewirken. Bei ihnen handelt es sich also nicht um unsichtbare überirdische Geister, sondern um Mechanismen, die wir heute bestens verstehen. Man hat sie noch vor wenigen Jahren nur deshalb als Geister bezeichnet, weil sie geheimnisvoll unsichtbar wirken.

Unser denkender Geist ist auch keine überirdische „feinstoffliche“ unbekannte lebende Substanz aus einer anderen Welt, sondern einfach nur ein biochemischer Mechanismus, der Sinnesinformationen verarbeitet, ähnlich wie ein physikalischer elektronischer Mechanismus in elektronischen Geräten digitale Informationen verarbeitet. So wie sich kein technischer oder elektronischer Mechanismus aus einem Gerät lösen kann, so kann sich auch nicht der Geist des Menschen oder seine hypothetische Seele aus seinem Körper lösen.

Da das im Gehirn abgespeicherte Wissen und die Erinnerungen eines Menschen nicht auf einen materiellen Informationsträger kopiert werden können, gehen sie mit dem Gehirntod unwiederbringlich verloren. Der Geist des Menschen enthält nicht die Lebensinformationen, er verarbeitet sie. Die Lebensinformationen sind neuronal im Gehirn als spezielle Strukturen abgespeichert. Diese Strukturen können weder auf eine materielose hypothetische Seele kopiert werden noch von ihr getragen werden. Auch der Geist des Menschen kann sich als biochemischer Mechanismus nicht aus dem Gehirn lösen. Die Existenz einer theologisch postulierten Seele mit der geistigen Identität eines Verstorbenen sowie ihre angebliche Unsterblichkeit werden damit naturwissenschaftlich eindeutig widerlegt.

Geistwesen aus einer anderen Welt wie Engel, Dämonen usw., die in der Philosophie gelegentlich ebenso als „feinstofflich“ bezeichnet werden, um ihnen Gestalt zu verleihen, müssten aus anderen Elementarteilchen als die Atome unserer Welt und unseres Universums bestehen, die anderen Fundamentalkräften und damit anderen „Naturgesetzen einer überirdischen Welt“ gehorchen.  Naturwissenschaftlich gilt als gesichertes Wissen, dass die Elementarteilchen unserer realen Welt untereinander nur „feinabgestimmt“ mit ganz bestimmten Elementarteilchen und mit keinen anderen wechselwirken können. Überirdische Elementarteilchen, Materie oder Lebewesen wie Geistwesen aus überirdischen Welten können daher grundsätzlich auf unserer Welt und unserer Erde nicht nachgewiesen werden, selbst wenn sie existieren würden. Deshalb kann es auch keinen naturwissenschaftlichen Nachweis ihrer Existenz geben. Fremdartige Elementarteilchen oder Atome würden außerdem keine überirdischen Überwelten, sondern nur völlig andere, uns unbekannte, reale Welten, Universen und Lebewesen bilden. Selbst wenn es derartige überirdische Wesen in anderen parallelen Welten oder Universen gäbe, könnten sie nur durch Wunder, die in heutigen Zeiten nicht mehr beobachtet werden, von uns wissen und unsere Welt beeinflussen.

Grundsätzlich könnten nur Wesen aus anderen Sonnensystemen bei uns real „erscheinen“ und etwas bewirken, aber nur dann, wenn sie in der Lage wären, die extrem lange Reise aufgrund der riesigen Entfernungen zu uns zu überleben. Da biologische Wesen aus instabilen organischen chemischen Verbindungen sterblich sind, könnten es aufgrund der extrem stabilen anorganischen Materialien nur „unsterbliche“ künstliche technische Lebewesen sein, die möglicherweise auf anderen Planeten Millionen Jahre früher als bei uns aufgrund besserer Voraussetzungen und Lebensbedingungen entwickelt worden waren.

Auf unserer Welt mit unseren speziellen Elementarteilchen, aus denen das gesamte Universum besteht, wechselwirken Lichtteilchen (Photonen) nur mit der Elektronenhülle der Atome. Andere Wechselwirkungen sind ausgeschlossen, weshalb überirdische Geistwesen mit „feinstofflichen“ Eigenschaften, wenn es sie denn wirklich gäbe, auf unserer Welt weder „erscheinen“ noch etwas bewegen könnten, sowie weder mit unseren Sinnesorganen noch mit unseren technischen Geräten erkennbar wären. Damit kann naturwissenschaftlich begründet werden, dass alle angeblich von Menschen beobachteten Geistwesen nur auf Visionen beruhen, was inzwischen auch im letzten Jahrhundert durch geisteswissenschaftliche Untersuchungen der Parapsychologie belegt wurde. Aufgrund der speziellen Eigenschaften unsere Elementarteilchen ist eine Wahrnehmung von Geistwesen und anderen Welten anderer Art naturwissenschaftlich ausgeschlossen.

Unter Exorzismus versteht man nach Matthäus 10:8 die Befreiung vom Bösen. „… treibt Dämonen aus“, heißt es dort an die Apostel gerichtet, ein Auftrag, der im Mittelalter eine zweifelhafte Bedeutung hatte. Naturwissenschaftlich ist sowohl ausgeschlossen, dass das Böse im Menschen von Geistwesen stammt, als auch dass sie von einem Menschen Besitz ergreifen können. Dazu müssten überirdische Informationen in das Gehirn eines Menschen gelangen und auch in ihm verarbeitet werden können. Selbst ein Computer könnte fremdartige Informationen, die bei ihm eingespeist würden, weder verstehen noch verarbeiten. Abgesehen davon können neuronale Informationen weder kopiert noch von Mensch zu Mensch übertragen werden. Vom Teufel oder anderen Dämonen besessene Menschen kann es deshalb nicht geben.

So wenig wie der Geist eines überirdischen Wesens aus dem Jenseits ins Diesseits gelangen kann und von einem Menschen Besitz ergreifen kann, so wenig können auch Botschaften oder Offenbarungen aus überirdischen Welten in unsere reale Welt gelangen. Dazu müsste ein Informationsträger aus unserer Welt zur Verfügung stehen, sonst könnten die Botschaften nicht zu uns kommen. Ferner müssten sie auch in unserer Sprache kommuniziert werden, sonst könnten sie von uns nicht verstanden werden. Deshalb ist keine Kommunikation mit überirdischen Wesen aus anderen Welten möglich. Nur mit Wundern und einem festen Glauben ist alles möglich.

Über Hans Sixl 67 Artikel
Dr. Hans Laurenz Sixl, Jahrgang 1941, arbeitete als Professor für Physik an den Universitäten Stuttgart und Frankfurt und als Visiting Professor in Durham (UK) und Tokyo (J). Von 1986 bis 2001 war er Forschungsdirektor in der Chemischen Industrie und Vorstandsmitglied der deutschen Physikalischen Gesellschaft. Seine Arbeitsgebiete waren Spektroskopie und Materialforschung. Er hat die Molekularen Elektronik in Deutschland begründet und lehrte an der Universität Frankfurt.