Elektronische Fahrtenbücher: Neue Technologien, viele Möglichkeiten

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Industrie 4.0 ist das Stichwort. Das moderne Technologiezeitalter hat zahlreiche Aspekte unseres Lebens transformiert – größtenteils zum Guten. Stichwort Fahrzeugdaten: Ein elektronisches Fahrtenbuch zu haben, lohnt sich für immer mehr Menschen. Die möglichen Anwendungsgebiete sind vielfältig. Wie die Technologie funktioniert und welche Vorteile sie hat, klärt sich im Folgenden.

Elektronisches Fahrtenbuch: Was ist das überhaupt?

Bei einem elektronischen Fahrtenbuch handelt es sich um ein digitales Gerät, welches Fahr- und Navigationsdaten eines Vehikels aufzeichnet. Dazu gehören beispielsweise Uhrzeit und Datum der Fahrt, Ziel und Startpunkt und die absolvierte Strecke. Die elektronischen Geräte ermöglichen eine automatisierte Aufzeichnung in Echtzeit – im Gegensatz zu früher, als alles manuell beschriftet werden musste.

Die einzelnen Elemente

Ein elektronisches Fahrtenbuch besteht aus mehreren Teilkomponenten. Diese sollen hier kurz erläutert werden:

  • OBD (On-Board-Diagnose): Die OBD macht es überhaupt erst möglich, auf die benötigten Fahrzeuginformationen zuzugreifen. Am Ende ist es von der genutzten Technologie abhängig, welche Daten ausgelesen werden können. Typischerweise gehören Tempo, Spritverbrauch und Kilometerstand dazu.
  • GPS: Ohne GPS ist es nicht möglich, Positions- und Richtungsdaten aufzuzeichnen. Entsprechend relevant ist ein solches System.
  • Datenübertragung: Es gilt, die Daten, die mittels Sensortechnik ermittelt und anschließend aufgezeichnet werden, weiterzuleiten. Beim Empfangsgerät kann es sich um ein Smartphone, einen Server o. ä. handeln. Zur Übertragung der Daten können unterschiedliche Techniken wie WLAN, DSRC oder Mobilfunk zum Einsatz kommen.
  • Software: Optional lassen sich in einem letzten Schritt die übermittelten und gespeicherten Daten weiter analysieren. Im Falle einer gewerblichen Fahrt (z. B. mit einem Lastkraftwagen) lässt sich hieraus ein Fahrtbericht erstellen. Es ist bereits möglich, Algorithmen und Künstliche Intelligenz einzusetzen, um große Datensätze automatisiert und vollumfänglich auszuwerten.

Wie funktioniert das Ganze?

Durch die Verwendung der einzelnen Komponenten ist es nun möglich, relevante Fahrzeuginformationen zu ermitteln, aufzuzeichnen, zu speichern, zu übermitteln und anschließend – bei Bedarf – auszuwerten. Die Geräte sind nicht immer aktiv, sondern werden erst mit dem Vehikel gestartet. In einem ersten Schritt ermittelt das GPS-System die Position des Fahrzeugs und kann diese über längere Strecken hinweg exakt verfolgen. Im gleichen Moment zeichnet die OBD diese Infos auf. Nachdem die Fahrt beendet wurde, werden die aufgenommenen Daten übermittelt. Die Erstellung einer Analyse sowie eines Fahrtenberichts kann an beliebiger Stelle erfolgen.

Vorteile für Fahrer und Unternehmer

Beispiel Lkw-Fahrer: Lange mussten Angestellte ihre Fahrtenbücher von Hand ausfüllen. Hierbei kann es zu Fehlern kommen – gewollt oder ungewollt. All diese Fehlerquellen werden mit einer digitalisierten und automatisierten Art der Aufzeichnung ausgeschaltet. Zudem haben Fahrer mehr Zeit, sich auf ihre Aufgaben zu fokussieren. Zeit spart Geld – nicht zuletzt für die Unternehmen. Die Produktivität und Effizienz im Betrieb steigt. Die Kosten für die einmalige Anschaffung dieser Systeme halten sich inzwischen in Grenzen. Zudem verlangt der Gesetzgeber in einigen Sparten danach, sodass sich die Frage zum Teil nicht mehr stellt. Die zur Verfügung gestellten Daten helfen Behörden, Unternehmen und Fahrern dabei, nützliche Erkenntnisse aus den Fahrten zu ziehen. Sie können auch als Nachweis für steuerliche Zwecke fungieren.

Künstliche Intelligenz und Algorithmen

Künstliche Intelligenz ist ein Stichwort, das in vielen Bereichen immer häufiger fällt. Sie hilft zunehmend in Versicherungen, Marketingabteilungen usw. dabei, große Datenmengen zu strukturieren, zu kategorisieren und so auszuwerten, dass sich nützliche Erkenntnisse daraus ziehen lassen. Gleiches gilt im Falle der elektronischen Fahrtenbücher. Es lässt sich berechnen, wie hoch die durchschnittliche Geschwindigkeit ist, wie hoch der Kraftstoffverbrauch, Dauer von Staus uvm. Einige der Module besitzen inzwischen Schnittstellen für das Smartphone, sodass es auch einfachen Fahrern ermöglicht wird, an derlei Einsichten zu gelangen und ihre eigenen Fahrleistungen zu optimieren. Mittels Internetverbindung ist es zudem möglich, regelmäßig und automatisch Updates durchzuführen, die die Software auf dem aktuellsten Stand halten, neue Features implementieren und Fehler ausmerzen. Die Regelmäßigkeit dieser Aktualisierungen hängt vom Hersteller ab.

Fazit: Eine Technologie mit viel Potenzial

Ob DSRC, OBD oder KI: Die Technologie entwickelt sich in rasantem Tempo weiter. Die Module von Anbietern wie FleetGO werden nicht nur zuverlässiger und schneller. Fast jedes Jahr erscheinen Geräte bzw. Software mit neuen Features: verbesserte Datenanalyse, neue Schnittstellen oder die Integration in andere Fahrzeugsysteme sind nur ein paar der neuen Möglichkeiten, die in der jüngsten Vergangenheit hinzugekommen sind.

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