Donald Trump und Wladimir Putin in Alaska – Wird es ein neues München?

Trump, Putin, Russland, Quelle: Lola4556677, Pixabay. Freie kommerzielle Nutzung, Kein Bildnachweis nötig.

Die „Washington Post“ erinnert das für den 15. August geplante Treffen von Donald Trump und Wladimir Putin in Alaska an das Münchener Abkommen, „a move likened to the 1938 Munich Agreement that appeased Nazi Germany“ (https://www.washingtonpost.com/…/trump-putin-summit…/…). Wie einst die Tschechoslowakei gezwungen wurde, das Sudetenland an Deutschland abzutreten, soll jetzt die Ukraine zur Abtretung von Gebieten gezwungen werden, um den jeweiligen Aggressor zu befriedigen. Selbst wenn der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj anschliessend doch noch hinzu geladen werden würde, wird die Entscheidung ohne ihn fallen.

München 1938 öffnete den Weg für Hitlers Überfall auf Polen und den Zweiten Weltkrieg. Was wird Alaska 2025 bringen?

In wenigen Tagen können also Weichen gestellt werden, die das politische Gefüge Europas grundlegend verändern, wie immer das Treffen ausgeht. Bei seinem Versuch, Russland aus der engen Verklammerung mit China, dem „eigentlichen“ Konkurrenten der USA, zu lösen, wird Trump Putin im Zweifel weitgehende Zugeständnisse machen.

Bereits jetzt wird die Einladung in staatlichen russischen Medien als Beweis dafür gefeiert, dass Russland – trotz Sanktionen und Isolation – wieder als gleichwertiger Partner auf der Weltbühne anerkannt wird, notiert die Washington Post heute (https://www.washingtonpost.com/…/putin-trump-russia…/): “There is no indication in Moscow that the Kremlin is prepared to make concessions — instead, there is confidence that a meeting with Trump will cement Russia’s position in Ukraine.”

Eine Einigung von Trump und Putin gegen den Willen der Ukraine kann den schon jetzt brüchigen Zusammenhalt der NATO zerstören. Europa müsste dann die gesamte Verantwortung für den Schutz der ukrainischen Integrität und die Verteidigung Europas selbst übernehmen. Russland schickt sich an, dominierende Macht Europas werden.

Es sind also Tage, in denen wieder einmal Geschichte geschrieben wird. Doch die deutsche Öffentlichkeit verliert sich in Medien und Netzwerken lieber in den Nachwirkungen einer gescheiterten Richterin-Wahl. Dabei bietet diese Krise der schwarz-roten Regierung die Chance zu einem Neustart, zu einer Konzentration auf die existenziellen Fragen der Nation und Europas. Diese Bundesregierung steht für die europäischen Traditionen der Integrität und Unabhängigkeit, während die Alternative, eine AFD geführte oder gestützte, auf den Trump-Putin Kurs der Unterwerfung Europas einschwenken würde.

Bundeskanzler Olaf Scholz nutzte den Überfall Russlands in einer grossen Rede zur politischen Wende der deutschen Aussen- und Verteidigungspolitik, um sich dann im Ampel-Alltag zu verlieren. Wird es Bundeskanzler Friedrich Merz gelingen, die Bevölkerung vom Ernst der Lage und den Folgen für die Deutschen zu überzeugen?