Mehrheit der Grünen-Wähler finden nicht, dass die derzeitige Migration Deutschland überlastet

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Das Sicherheitspapier der Amerikaner ist in den letzten Wochen stark diskutiert worden. Wir haben einige darin enthaltene Aussagen abgefragt. Es zeigt sich, dass es jeweils absolute Mehrheiten gibt, die die Meinungsfreiheit in Deutschland gefährdet sehen (54 Prozent zu 32 Prozent), den Ausstieg aus der Kernenergie als Fehler ansehen (51 Prozent zu 27 Prozent) und die finden, dass das derzeitige Ausmaß an Migration Deutschland deutlich überlastet (67 Prozent zu 20 Prozent). Unabhängig davon wie man zur aktuellen amerikanischen Regierung und zu Präsident Trump stehen mag, scheint deren Kritik an Europa und Deutschland – zumindest bei einigen Themen – auf mehrheitlichen Zuspruch zu stoßen.

Es gibt aber spannende Differenzen im Blick auf die soziodemografischen Merkmale: So sehen mehr Frauen (57 Prozent) als Männer (50 Prozent) die Meinungsfreiheit gefährdet, mehr Männer (57 Prozent) als Frauen (46 Prozent) halten den Ausstieg aus der Kernenergie für einen Fehler und etwas mehr Frauen (69 Prozent) als Männer (65 Prozent) finden, dass das derzeitige Ausmaß an Migration Deutschland überlastet. Auch im Blick auf die Altersgruppen, die Parteipräferenz und den West-Ost-Vergleich zeigen sich interessante Unterschiede. Wir bemühen uns, mit unseren Umfragen tiefer zu blicken. Die Stimmung hinter der Sonntagsfrage einzufangen, die Wirklichkeit so zu spiegeln, wie sie empfunden wird. Wer unser INSA-Abo-Angebot nutzt, das sich auf unserer Homepage findet, erhält den Zugang zu den detaillierten soziodemografischen Auswertungen. INSA-Abo – Zugang zu exklusiven Analysen

Der Blick über den eigenen Tellerrand fällt oft schwer: Die knappe relative Mehrheit der Grünen-Wähler finden nicht, dass die derzeitige Migration Deutschland überlastet (40 Prozent stimmen der Überlastungs-Aussage zu, 44 Prozent lehnen sie ab). Für sie ist es deshalb wahrscheinlich schwer nachzuvollziehen, dass in der Gesamtbevölkerung zwei Drittel aller Befragten (67 Prozent) der abgefragten Aussage zustimmen. Umgekehrt werden viele AfD-Wähler, von denen eine deutliche absolute Mehrheit der Überlastungs-Aussage zustimmen (87 Prozent stimmen zu, 8 Prozent nicht), kaum verstehen können, dass unter allen Befragten jeder Fünfte (20 Prozent) diese Aussage ablehnt. Umfragen werden wahrscheinlich kein Verständnis für gegenteilige Meinungen wecken, aber sie können doch dokumentieren, dass es konträre Ansichten gibt und in welchem Ausmaß. Es wäre schon viel erreicht, wenn man zubilligt, dass der Andersmeinende vielleicht auch Gründe für seine Haltung hat und er nicht schon deshalb ein böser Mensch sein muss, weil er anderer Meinung ist.

Die Engel verkündeten den Hirten in der Heiligen Nacht, dass der Messias und Christus in Bethlehem geboren wurde und man ihn in einer Krippe finden würde. Und die Engel priesen Gott und riefen zum „Frieden auf Erden“ auf. Eine sehr aktuelle Botschaft für alle Völker und jeden einzelnen Menschen. Wir sind aufgerufen, sie im Rahmen unserer Möglichkeiten wahrzumachen.

Über Hermann Binkert 509 Artikel
Hermann Binkert ist 57 Jahre alt, verheiratet und Vater von vier Kindern. Der Jurist ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Markt- und Meinungsforschungsinstituts INSA-CONSULERE. Bevor er INSA im November 2009 in Erfurt gründete, war Binkert 18 Jahre im öffentlichen Dienst, zuletzt als Staatssekretär in der Thüringer Staatskanzlei und Bevollmächtigter des Freistaats Thüringen beim Bund, tätig. Heute gehört er zu den renommiertesten Meinungsforschern Deutschlands und erhebt Umfragen für Ministerien im Bund und in den Ländern, für alle Parteien und Fraktionen, die im Bundestag und in den Landtagen vertreten sind. Wöchentlich stellt INSA die Sonntagsfrage für die Bild am Sonntag und die BILD. Das Meinungsforschungsinstitut arbeitet für viele großen Verlage, z. B. Springer, Burda, Funke, Madsack. Es führt aber auch Fokusgruppengespräche und Testkäufe durch.