Speaker, Multiunternehmer und SPIEGEL-Bestseller-Autor Dirk Kreuter über das ökonomische Ende des Jahres und wie Unternehmer auch die letzten Geschäftstage noch nutzen können:
„Hatte Julius Caesar etwa Recht, als er 49 v. Chr. sagte: ‚Alea iacta est‘? In seinem Fall stimmte es – wenn Unternehmer das Jahresende langsam kommen sehen, dann gilt es jedoch nicht. Denn die sprichwörtlichen Würfel sind erst dann gefallen, wenn das wieder einmal als Krisenjahr bekannte 2023 endgültig in die Geschichte eingeht. Bis dahin gilt es aktiv das Beste aus der verbleibenden Zeit zu machen und die richtigen Weichen für das kommende Jahr zu stellen. Jeder Unternehmer sollte sich auch im Endspurt noch die Frage stellen: Gehe ich als Sieger oder als Verlierer aus dem Jahr?“
Negativität verbannen
„Gleich und gleich gesellt sich gern – das stimmt im Besonderen für negative Gedanken, Handlungsweisen und negative Rede. Sät man Negatives, wird man auch Negativität ernten. Das gilt auch im unternehmerischen Kontext. Erfolgreiche reagieren etwa anders auf Krisenzeiten als andere. Haben sie die sprichwörtliche ‚Chancenbrille‘ auf, können auch in schwierigen Situationen und bei unklarem Marktgeschehen neue Wege aufgespürt und beschritten werden. Welche Möglichkeiten verbinden sich etwa mit der Inflation? Bisweilen haben Kunden die Preiserhöhungen in nahezu allen Sektoren anerkannt – das ist die Chance, auch hier anzusetzen und mitzuziehen. Es mag wie eine Plattitüde klingen, aber ist doch so wahr: Wer nur in Risiken denkt, hat schon verloren. Erfolgreiche Unternehmer denken immer in Chancen – auch zum Jahresende.“
Schnell handeln ist Trumpf
„Wer schon im Herbst gejammert hat, dass das Jahr bald vorbei ist, der tritt gar nicht erst an, um das wirtschaftliche Rennen zu gewinnen. Intelligente und durchdachte Entscheidungen treffen ist gut – noch besser ist es, wenn diese dann auch schnell in die Praxis umgesetzt werden. Hier mangelt es häufig an Risikobereitschaft. Man kann Projekte oder neue Strategien auch kaputtdenken und den Entscheidungsprozess so in die Länge ziehen, dass die Ideen mit der Zeit obsolet werden. Manchmal – und vor allem mit Blick auf ein endendes Geschäftsjahr – geht es in der Wirtschaft um Tage, nicht um Monate. Verantwortliche sollten überprüfen, wie lange Entscheidungen brauchen, damit sie wirklich bei allen ankommen.“
Quick Wins
„Wenn nicht mehr viel Zeit bleibt, muss es mit den Siegen am Jahresende möglichst schnell gehen. Ein besonders effektiver Ansatz liegt im verstärkten vertrieblichen Nachfassen beim Kunden. Durch intensivierte persönliche Gespräche lassen sich auf die letzten Meter noch einige Abschlüsse machen. Besondere Potenziale liegen zudem in der Ansprache von Budgetkunden. Oftmals werden gerade am Ende des Jahres Kontingente aufgebraucht bevor sie verfallen und Unternehmen suchen nach sinnvollen Investitionsmöglichkeiten. Upselling und Crossselling erweisen sich ebenfalls als wirksame Strategien, um den durchschnittlichen Bestellwert zu erhöhen. Vor allem Letztere lassen sich durch Bundles oder andere Angebotspakete häufig auch auf den letzten Drücker noch vom Kauf überzeugen.“
Blick nach vorne
„Bei allen genannten Tipps handelt es sich um eine Frage des Fingerspitzengefühls bei der Kundenkommunikation. So auch bei einer Standardmaßnahme, die mit Aussicht auf das neue Jahr enorme Potenziale bereithält. Preisanpassungen zum 1. Januar bieten den Vorteil, dass sie mit dem Beginn des neuen Geschäftsjahres einhergehen, was eine klare und strukturierte Umsetzung ermöglicht. Dies ermöglicht Unternehmen, ihre Preise zu aktualisieren und Kunden transparent über Veränderungen zu informieren, während gleichzeitig eine konsistente Buchführung gewährleistet wird. Des Weiteren haben sich Erhöhungen zum Jahresbeginn als branchenüblich etabliert und werden von Kunden eher akzeptiert. So gelingt ein flüssiger Übergang zwischen den hohen Umsätzen aus den Quick Wins im Endspurt und einem erfolgreichen Start ins neue Jahr.“
Weitere Informationen unter www.dirkkreuter.com
