THE EUPHORIA OF BEING eröffnet das DOK.fest München

Fokusreihe zu Zeitzeug.innen des Nationalsozialismus

Bei der Eröffnung des vergangenen Festivals © DOK.fest München

Pressemitteilung – Am 6. Mai feiert das DOK.fest München 2020 seine Online-Eröffnungsfeier mit dem bewegenden Film THE EUPHORIA OF BEING: Darin entwickelt die Choreographin Réka Szabó, die auch Regisseurin des Films ist, mit der 90-jährigen Holocaust-Überlebenden Éva Fahidi und der Tänzerin Emese Cuhorka über Monate eine Tanzperformance, die auf Éva Fahidis Autobiografie „The Soul of Things“ basiert. Mehr und mehr wird die performative Arbeit zur Auseinandersetzung mit dem Trauma. Regisseurin Réka Szabó spricht darüber im Rahmen der Eröffnungsfeier in einem Q&A mit Moderatorin Christina Wolf und Festivalleiter Daniel Sponsel. Die beiden eröffnen das Festival aus dem (leeren) Deutschen Theater, mehrere Gäste werden per Video zugeschaltet.

THE EUPHORIA OF BEING läuft in der diesjährigen Reihe DOK.focus lasting memories. Diese beschäftigt sich mit Zeitzeug.innen des Nationalsozialismus und dem Umgang der nachfolgenden Generationen mit deren Vermächtnis.„Die Befreiung der Konzentrationslager und das Kriegsende jähren sich zum 75. Mal“, sagt Daniel Sponsel. „Die Erinnerung daran ist für unsere Gesellschaft konstitutiv, und der Dokumentarfilm nimmt eine zentrale Rolle im audiovisuellen Gedächtnis unserer Gesellschaft ein. Zahlreiche Regisseur.innen haben beeindruckende Filme mit und über die letzte Generation von Zeitzeugen gemacht. Sieben dieser Filme präsentieren wir in unserer Fokusreihe. Mit THE EUPHORIA OF BEING eröffnet ein besonders bewegendes Werk unser Festival.“

Tänzerin Emese Cuhorka (l.) und Éva Fahidi. Fotos: DOK.fest München

Film-Highlights

THE EUPHORIA OF BEING

Éva Fahidi war 18 Jahre alt, als sie gemeinsam mit ihrer Familie nach Auschwitz deportiert wurde. Sie überlebte als Einzige. Bewegt von Fahidis Autobiografie „The Soul of Things“ studiert die Choreographin und Regisseurin Réka Szabó mit Fahidi und der Tänzerin Emese Cuhorka eine Tanzperformance ein. Der Film dokumentiert die monatelange Probenarbeit: Schnell entwickelt sich eine intensive Beziehung zwischen den drei Frauen. Eva Fahidi stößt bei dem schmerzhaften Prozess immer mehr an ihre Grenzen. (Regie: Réka Szabó / Ungarn, 83 Minuten / Ungarisch mit englischen Untertiteln)

NACHSPIEL

Weltweit träumen Millionen Kinder davon, eines Tages in einem großen Stadion das entscheidende Tor zu schießen. Mohammed Abdulai, Heiko Hesse und Florian Kringe waren als Spieler der Jugendakademie von Borussia Dortmund nah dran, diesen Traum zu leben – bei einem wurde er schließlich Wirklichkeit. Jetzt, mit Mitte 30, bekommt Florian Kringe (Foto) eine neue Hüfte, Heiko Hesse arbeitet für die EU in Brüssel und Mohammed Abdulai ist Busfahrer. Der Film lässt die drei zurückblicken auf eine bewegte Zeit und nimmt sich doch ganz ihrer Gegenwart jenseits des großen Traumes an. (Regie: Christoph Hübner, Gabriele Voss / Deutschland, 94 Minuten)

TONI MORRISON: THE PIECES I AM

„Beloved” ist nicht nur der Titel eines bekannten Romans: Innig geliebt wurde und wird die im August 2019 verstorbene Autorin, Pulitzer- und Nobelpreisträgerin auch von ihrer Leserschaft. Dazu zählen Oprah Winfrey, Fran Lebowitz und Angela Davis, die neben der Schriftstellerin zu Wort kommen. TONI MORRISON: THE PIECES I AM bietet ein Kaleidoskop an Perspektiven: neben Biografie und Werk der Literatin geht es um ihre wegweisende Arbeit als Lektorin für den Verlag Random House, um das Ringen der alleinerziehenden Mutter um gleiche Bezahlung, aber auch um die Geschichte der schwarzen Befreiungsbewegungen in den USA. (Regie: Timothy Greenfield-Sanders / USA, 120 Minuten / Englisch)

AFTER MUNICH

München 1972: Bei den Olympischen Spiele nehmen palästinensische Terroristen elf Mitglieder der israelischen Mannschaft als Geiseln. AFTER MUNICH zeichnet die Tragödie und ihre Folgen nach. Im Fokus stehen vier Frauen, darunter Ankie Spitzer, Witwe des ermordeten Fechttrainers André Spitzer, und die Mossad-Agentin Sylvia Rafael. (Regie: Francine Zuckerman / Kanada, 78 Minuten / Deutsch, Englisch, Hebräisch mit englischen Untertiteln)

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