Zukunftsrat der Bayerischen Wirtschaft legt Handlungsempfehlungen vor zur vbw Studie „Klima 2030. Nachhaltige Innovationen“

Gaffal: „Bayerische Unternehmen haben technologische Vorbildrolle für internationalen Klimaschutz“

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Der Zukunftsrat der Bayerischen Wirtschaft hat seine diesjährigen Handlungsempfehlungen auf Basis einer von Prognos erstellten Studie „Klima 2030. Nachhaltige Innovationen“ vorgelegt. Die Studie untersucht, wie ein Erreichen ambitionierter Klimaziele auf nationaler und internationaler Ebene möglich ist und wie die bayerische Wirtschaft mit klimaneutralen Technologien und Produkten zur Reduzierung von CO2-Emissionen und zugleich zur Sicherung von Wertschöpfung und Beschäftigung beitragen kann.

Laut Alfred Gaffal, Vorsitzender des Zukunftsrats und vbw Ehrenpräsident, zeigt die Studie folgende Kernergebnisse: „Die deutschen und im besonderen Maße bayerischen Möglichkeiten, den Klimawandel durch eine Reduktion der eigenen Treibhausgas-Emissionen zu verlangsamen, sind sehr begrenzt. Der Beitrag Deutschlands an den weltweiten CO2-Emissionen liegt bei zwei Prozent und etwa ein Zehntel davon entfällt auf Bayern. Klimaschutz ist eine globale Aufgabe. Unsere Unternehmen haben jedoch eine technologische Vorbildrolle in Sachen Klimaschutz. Wer die besten Technologien, Produkte und Schlüsselkompetenzen zur Treibhausgasreduktion anbietet, leistet einen wirkungsvollen Beitrag zum internationalen Klimaschutz und wird außerdem neue Export- und Wachstumsfelder erschließen. Damit können wir auf weltweiter Ebene zur Einsparung eines Mehrfachen unserer eigenen Emissionen beitragen“.

Der Zukunftsrat hat 28 für den Freistaat Bayern besonders zukunftsweisende Klimaschutztechnologien identifiziert. Gaffal: „Unsere umfangreiche Patentanalyse zeigt, dass die bayerische Wirtschaft bereits in einigen Leuchtturmtechnologien stark aufgestellt ist, ich nenne den 3D-Druck, Vernetzte Fabrikation, Intelligente Stromnetze oder die Wasserstoffproduktion. Beispielsweise halten unsere bayerischen Unternehmen im 3D-Druck immerhin 6,4 Prozent aller weltweiten Weltklassepatente und in der Vernetzten Fabrikation immer noch 4,3 Prozent.“

Der Zukunftsrat der Bayerischen Wirtschaft hat zudem ein Modell einer Klimainnovationsbranche entwickelt, um das gesamte Potenzial einer an Klimaschutz ausgerichteten Branche aufzuzeigen. „Das Ergebnis ist beeindruckend. Eine Klima-Innovationsbranche kommt in Bayern auf einen Wertschöpfungsbeitrag in Höhe von 17,4 Milliarden Euro und beschäftigt 129.000 Menschen. Damit wäre sie die drittgrößte Industriebranche hinter dem Maschinenbau und der Automobilindustrie“, so Gaffal.

Die zentralen Empfehlungen des Zukunftsrats lauten: Für einen erfolgreichen Klimaschutz braucht es einen ganzheitlichen Ansatz, der nicht auf Ideologie, sondern auf Innovationen und Investitionen beruht. „Ein globales Problem wie der Klimawandel bedarf weltweit wirksamer Lösungen. In diesem Zusammenhang spielt die Maxime der Technologieoffenheit auf Seiten der Politik eine zentrale Rolle. Dabei geht es um die Gewährleistung eines „Level Playing Field“ für ganz unterschiedliche Technologien“, sagt Gaffal und ergänzt „Klimaschutz ist nur dann nachhaltig, wenn er sowohl ökologisch effektiv als auch ökonomisch erfolgreich und sozial akzeptiert ist. Deshalb brauchen wir wirtschaftliche Anreize statt regulatorischer Verbote.“

Professor Dr. Wolfgang A. Herrmann, Präsident Emeritus der Technischen Universität München und ebenfalls Vorsitzender des Zukunftsrats der Bayerischen Wirtschaft: „Mit den Handlungsempfehlungen zu `Klima 2030´ setzt der Zukunftsrat bewußt konkrete Akzente und mahnt deren rasche Umsetzung an. Auch wenn es um ein Jahrhundertthema geht – gehandelt werden muß jetzt, in vielen kleinen Schritten. Abermals steckt das Innovationspotenzial sehr maßgeblich im technologischen Fortschritt, der das neue Denken erst in die ökonomische Realität bringt. Wir adressieren so unterschiedliche Technologien wie jene der Mobilität und der Landnutzung – beide Sektoren bergen erstrangige klimapolitische Faktoren. Mutig und risikobereit vorauszugehen, junge und alte Kreativkräfte zu begeistern, ob mit Hyperloop oder Vertical Farming: nur so werden wir unsere Gesellschaft und Wirtschaft in Schwung halten!“

Der von der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. initiierte Zukunftsrat der Bayerischen Wirtschaft versteht sich seit seiner Gründung im Jahr 2014 als Impulsgeber für die erfolgreiche Weiterentwicklung des Technologie- und Innovationsstandorts Bayern. Er analysiert die großen technologischen Trends, die Bayern und Deutschland in den nächsten fünf bis zehn Jahren prägen und zeigt auf, welche Rahmenbedingungen in Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und auch Gesellschaft erforderlich sind, um Innovationen zu fördern und in Wertschöpfung am Standort umzusetzen. Im Zukunftsrat sind Mitglieder aus Wirtschaft, Wissenschaft und der bayerischen Staatsregierung vertreten.

Die Studie und die Handlungsempfehlungen stehen unter www.vbw-zukunftsrat.de zum Download zur Verfügung.

Weitere Informationen unter www.vbw-zukunftsrat.de