Pinakothek der Moderne. Neue Nachbar*innen. Einblicke ins Archiv

Modell eines Wohn- und Geschäftshauses mit Kinos von Otto Steidle, München 1994-1999 Archiv des Architekturmuseums der TUM

Eröffnung: 09. MÄRZ 2022, 19.00

LAUFZEIT: 10. MÄRZ 2022 BIS 5. JUNI 2022

Das Architekturmuseum der TUM besitzt ein einzigartiges Archiv mit Nachlässen bedeutender Architekt:innen und Architekturschulen. Mit mehr als 500.000 Planzeichnungen, 200.000 Fotografien und 1.800 Modellen sowie zahlreichen architektonischen Stichwerken, Bauakten und – in jüngster Zeit zunehmend – digitalen Darstellungen umfasst es eine der größten und bedeutendsten Architektursammlungen im deutschsprachigen Raum. Der Bogen spannt sich dabei von den Zeichnungen berühmter Barockbaumeister über die Entwürfe von Vertreter:innen der „Moderne“ bis hin zu den Plansätzen von Architekt:innen der aktuellen Gegenwart.

Das Archiv wächst beständig weiter. Die Ausstellung zeigt wichtige Neuerwerbungen der letzten zehn Jahre. Als Neue Nachbar:innen treten sie mit den vorhandenen Objekten in einen spannungsvollen Dialog. Zum gewachsenen Sammlungsprofil kamen neue Sammlungsschwerpunkte, die dem durch Demografie, Nachhaltigkeit und sozialen Auftrag neu definierten Spektrum an Bauaufgaben Ausdruck verleihen. Erstmals gingen auch Überlieferungen von Landschaftsarchitekt:innen in den Archivbestand ein. Die Reichhaltigkeit und Tiefe der Sammlung vermittelt sich als ein dynamisch wachsendes Reservoir von Wissen, aus dem wertvolle Erkenntnisse zu unserer gebauten Umwelt gewonnen werden können.

Auch die Vielfalt der in das Archiv übernommenen Medien spiegelt sich in der Ausstellung des Architekturmuseums. Virtuos von Hand gezeichnete Skizzen alternieren mit CAD-generierten Plansätzen, dramatisch inszenierte Architekturfotografien mit sachlich-dokumentarischen, handwerklich erzeugte Modelle mit realitätsnahen 3D-Renderings.

Das Ausstellungskonzept beinhaltet konventionelle wie innovative Methoden der Darstellung. Die Präsentation von Originalen wird ergänzt durch: 

Interviews mit Architekten, die als authentische Zeugnisse von unschätzbarem Wert Lücken in der Überlieferung schließen, objektives Wissen inklusive subjektiver Erinnerung sichern und damit zu einem Erkenntnisgewinn beitragen, der sich allein über publizierte Quellen kaum erreichen lässt.

Filmaufnahmen von bedeutenden Baumaßnahmen, die Bauprozesse visualisieren und Einblicke in das jeweilige Zeit- und Ortskolorit vermitteln.

QR-Codes, die an den Objekten selbst zu finden sind und für die Besucher:innen der Ausstellung die Hintergründe sowie die hier gezeigten Medien der Architektur erfahrbar machen.

Begleitprogramm

Neben Vorträgen und Exkursionen zu den erfassten und im Münchener Stadtgebiet noch erhaltenen Bauten werden von den Mitarbeiter:innen des Architekturmuseums Führungen durch die Ausstellung und das Archiv angeboten.

Katalog

Begleitend zur Ausstellung erscheint ein gedruckter Katalog. In grundlegenden Essays werden die Konzeption der Ausstellung, ferner Geschichte, Bedeutung und Sammlungsschwerpunkte des Archivs erläutert, schließlich aktuelle und zukünftige Methoden der Archivierung im Zeitalter der Digitalisierung diskutiert. Alle ausgestellten Projekte sind mit Abbildungen, Beschreibungen und relevanten Baudaten dokumentiert. Der Anhang beinhaltet Kurzbiografien der vertretenen Architekt:innen. Der Katalog ist damit nicht nur eine sinnvolle Ergänzung zur Ausstellung, sondern ein wichtiges Kompendium, das über herausragende Architekten und ihre Werke Auskunft gibt.