Die neue Bundesregierung steht – Der Koalitionsvertrag wurde unterschrieben. Wer sind die neuen Minister?

Bundestag, Volke, Deutschland imag. Quelle: benjaminkerber, Pixabay License, Freie kommerzielle Nutzung

Am 6. Mai 2025 wird Friedrich Merz als Bundeskanzler vereidigt, nachdem die CDU, CSU und SPD eine Koalition unter dem Titel „Verantwortung für Deutschland“ besiegelt hatten. Die neue Bundesregierung setzt sich aus einer Vielzahl erfahrener Politikerinnen und Politiker sowie einigen neuen Gesichtern zusammen, die unterschiedliche politische Ausrichtungen und politische Erfahrungen in das Kabinett einbringen. Hier sind die Minister und Staatssekretäre des Kabinetts Merz in ausführlichen Biografien.

Das Kabinett von Friedrich Merz: Minister und Staatssekretäre in der neuen Regierung Union (CDU/CSU)

Friedrich Merz – Bundeskanzler

Friedrich Merz wurde 2025 zum Bundeskanzler ernannt. Er gilt als konservativer Visionär und als eine der prägendsten Figuren der CDU der letzten zwei Jahrzehnten. Nach seiner politischen Auszeit kehrte Merz 2018 als Parteivorsitzender zurück und etablierte sich schnell als einer der führenden Köpfe der CDU. Merz setzt auf eine konservative Politik, die stark auf wirtschaftliche Stabilität, Marktwirtschaft und innere Sicherheit fokussiert ist. Unter seiner Führung soll Deutschland eine starke Rolle innerhalb der Europäischen Union und in der internationalen Politik einnehmen.

Johann Wadephul – Auswärtiges Amt

Johann Wadephul, ein erfahrener Außenpolitiker der CDU, übernimmt das Auswärtige Amt. Wadephul ist seit 2009 Mitglied des Deutschen Bundestages und hat sich einen Ruf als kompetenter Außenpolitiker erworben. Er war in den letzten Jahren außenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Wadephul setzt sich für eine starke transatlantische Partnerschaft und für die Förderung europäischer Werte in der Außenpolitik Deutschlands ein. Er verfolgt eine pro-europäische Linie und betont die Wichtigkeit einer aktiven Rolle Deutschlands auf der internationalen Bühne.

Katherina Reiche – Ministerin für Wirtschaft und Energie

Katherina Reiche ist eine erfahrene Wirtschaftsführerin, die zur Ministerin für Wirtschaft und Energie ernannt wurde. Zuvor war sie Vorstandsvorsitzende der Westenergie AG und hat sich in ihrer Karriere immer wieder für innovative und nachhaltige Wirtschaftslösungen eingesetzt. Reiche bringt einen klaren Fokus auf technologische Entwicklungen und die Digitalisierung der Wirtschaft mit. Sie steht für eine marktwirtschaftlich orientierte Politik, die sowohl wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit als auch ökologische Nachhaltigkeit fördert.

Nina Warken – Ministerin für Gesundheit

Nina Warken übernimmt das Ministerium für Gesundheit und bringt eine juristische Expertise sowie politische Erfahrung mit. Warken war von 2013 bis 2021 Mitglied des Deutschen Bundestages, wo sie sich besonders für eine Reform des Gesundheitssystems und die Verbesserung der Patientenversorgung stark machte. Ihre Priorität liegt auf einer effizienteren und gerechteren Gesundheitsversorgung für alle Bürgerinnen und Bürger. Dabei setzt sie auf digitale Innovationen, um das Gesundheitssystem zukunftsfähig zu machen.

Patrick Schnieder – Minister für Verkehr

Patrick Schnieder ist neuer Minister für Verkehr. Mit einem Hintergrund in Wirtschaft und langjähriger Erfahrung als Bundestagsabgeordneter in der Verkehrspolitik, wird er ein zentrales Augenmerk auf die Modernisierung und den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur legen. Schnieder ist überzeugt davon, dass Deutschland in den kommenden Jahren in eine nachhaltige Verkehrspolitik investieren muss. Neben der Förderung des Schienenverkehrs möchte er auch die Digitalisierung und Automatisierung von Verkehrssystemen vorantreiben.

Karin Prien – Ministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Karin Prien übernimmt das Ministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Sie hat umfangreiche Erfahrung im Bildungsbereich, sowohl als Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein als auch als langjährige Politikerin auf Bundesebene. Ihre politische Linie zeichnet sich durch eine starke Förderung von Bildungsgerechtigkeit aus. Sie setzt sich für die Chancengleichheit aller Kinder ein und will die Digitalisierung in den Schulen vorantreiben.

Thorsten Frei – Minister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramts

Thorsten Frei übernimmt das Kanzleramt und verantwortet als Minister für besondere Aufgaben die Bürokratie und die Regierungsarbeit. Frei hat bereits als stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion in den Bereichen Innen- und Sicherheitspolitik eine bedeutende Rolle gespielt. In seiner neuen Position setzt er auf eine effiziente Verwaltung und ein stark entbürokratisiertes Regierungshandeln, das den Bürgerinnen und Bürgern zugutekommt.

Alexander Dobrindt übernimmt ab dem 6. Mai 2025 das Amt des Bundesinnenministers

Alexander Dobrindt übernimmt ab dem 6. Mai 2025 das Amt des Bundesinnenministers im Kabinett von Bundeskanzler Friedrich Merz. In seiner neuen Funktion kündigt er eine deutlich härtere Gangart in der Migrationspolitik an. Geplant sind unter anderem verstärkte Grenzkontrollen sowie häufigere Zurückweisungen an den Grenzen, da die aktuelle Zahl irregulärer Einreisen als zu hoch eingeschätzt wird.

Zudem äußert sich Dobrindt skeptisch gegenüber einem möglichen Verbot der AfD. Er betont, dass ein solches Verbot nur unter sehr engen verfassungsrechtlichen Bedingungen möglich sei und plädiert stattdessen für eine inhaltliche Auseinandersetzung mit der Partei.

Dobrindt war bereits von 2013 bis 2017 als Bundesverkehrsminister tätig und gilt als Vertreter des konservativen Flügels der CSU. Seine Berufung zum Innenminister steht für eine strengere Linie in der Innenpolitik der neuen Bundesregierung.

SPD

Lars Klingbeil – Vizekanzler und Bundesminister der Finanzen

Lars Klingbeil wurde als Vizekanzler und Bundesminister der Finanzen ernannt. Der Vorsitzende der SPD setzt auf eine Finanzpolitik, die sowohl soziale Gerechtigkeit fördert als auch den wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands sichert. Klingbeil verfolgt eine sozialdemokratische Linie, die auf die Förderung des sozialen Ausgleichs und die Förderung von Investitionen in Zukunftsbranchen wie Klima- und Energiewende fokussiert ist.

Bärbel Bas – Ministerin für Arbeit und Soziales

Bärbel Bas, die Präsidentin des Deutschen Bundestages, übernimmt das Ministerium für Arbeit und Soziales. Bas ist eine erfahrene Sozialpolitikerin und setzt sich für eine starke soziale Absicherung und faire Arbeitsmarktbedingungen ein. Sie fordert eine Reform der Arbeitsmarktpolitik, die insbesondere auf die Bedürfnisse von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern und sozial Benachteiligten eingeht.

Boris Pistorius – Minister der Verteidigung

Boris Pistorius bleibt in seiner Position als Minister der Verteidigung. Er hat in der Vergangenheit immer wieder betont, wie wichtig eine gut ausgerüstete und funktionierende Bundeswehr für die Sicherheit Deutschlands und der NATO ist. Pistorius verfolgt eine pragmatische Verteidigungspolitik, die sich sowohl auf die militärische als auch auf die internationale Zusammenarbeit konzentriert.

Reem Alabali-Radovan – Ministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Reem Alabali-Radovan, die 2021 ins Parlament einzog, wurde zur Ministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ernannt. Sie setzt sich für eine gerechtere Weltwirtschaft und die Förderung von Entwicklungsprojekten in Krisenregionen ein. Ihr Ziel ist es, durch nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit Armut zu bekämpfen und die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Entwicklungsländern zu stärken.

Carsten Schneider – Minister für Umwelt und Klimaschutz

Carsten Schneider übernimmt das Ministerium für Umwelt und Klimaschutz. Er ist ein erfahrener Politiker, der sich seit Jahren für eine nachhaltige Umweltpolitik einsetzt. In seiner neuen Rolle wird er sich intensiv mit dem Klimaschutz und der Förderung grüner Technologien befassen, um Deutschlands Klimaziele zu erreichen.

Verena Hubertz – Ministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen

Verena Hubertz, die kürzlich im Bundestag die Position der Sprecherin für Bau- und Wohnungspolitik übernommen hatte, wird nun Ministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Sie setzt sich dafür ein, bezahlbaren Wohnraum in Deutschland zu schaffen und gleichzeitig die Stadtentwicklung im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung voranzutreiben.

Stefanie Hubig – Ministerin der Justiz

Stefanie Hubig, die zuletzt Vorsitzende des Rechtsausschusses war, übernimmt das Ministerium der Justiz. Sie ist eine erfahrene Juristin, die sich für die Stärkung der Rechtsstaatlichkeit und die Wahrung der Grundrechte einsetzen möchte. Ihr Augenmerk liegt auf der Reform des Justizsystems und der Wahrung der Unabhängigkeit der Gerichte.

Kulturstaatsminister

Wolfram Weimer – Kulturstaatsminister

Wolfram Weimer übernimmt als Kulturstaatsminister die Verantwortung für die kulturelle Förderung Deutschlands. Weimer ist ein erfahrener Journalist und Verleger, der für seine konservativen politischen Ansichten bekannt ist. In seiner neuen Position wird er versuchen, die kulturelle Landschaft in Deutschland zu modernisieren und gleichzeitig die kulturelle Identität zu bewahren.

Das Kabinett Merz setzt auf eine Mischung aus erfahrenen, etablierten Politikern und neuen, aufstrebenden Führungspersönlichkeiten. Gemeinsam verfolgen sie eine Politik, die auf Stabilität, Fortschritt und gesellschaftlicher Verantwortung ausgerichtet ist.

Der Koalitionsvertrag

Der Koalitionsvertrag der neuen schwarz-roten Koalition legt klare Ziele in Bereichen wie Wirtschaft, Klima, Digitalisierung und sozialer Gerechtigkeit fest. Zu den wesentlichen Punkten gehören die Bekämpfung des Klimawandels durch eine Reduzierung der CO₂-Emissionen um 65 % bis 2030, der Ausbau erneuerbarer Energien und die Förderung von Digitalisierung und Innovationen. Ein weiteres zentrales Thema des Koalitionsvertrags ist die Förderung des sozialen Wohnungsbaus und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in den Städten.

Insgesamt spiegelt sich in der Kabinettszusammensetzung ein starkes Augenmerk auf eine wirtschaftlich orientierte und sozial ausgewogene Politik wider. Die Minister und Ministerinnen der SPD und der Union werden in den kommenden Jahren eine bedeutende Rolle bei der Umsetzung der Ziele der Koalition spielen.