Die schwarz-rote Koalition verliert weiter an Ansehen in der Bevölkerung. Im Vergleich zum Juli büßen nicht nur Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), sondern auch sämtliche Bundesminister und die Regierung als Ganzes deutlich an Zustimmung ein. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Markt- und Sozialforschungsinstituts Ipsos hervor. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) ist weiterhin das mit Abstand beliebteste Kabinettsmitglied und der einzige Minister, der eine positive Netto-Zufriedenheit aufweist. Am anderen Ende der Skala stehen Bauministerin Verena Hubertz (SPD) und Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU).
Nach Debatte um Sozialstaat: größte Popularitätsverluste bei Merz und Bas
Unter allen Kabinettsmitgliedern verzeichnet Bundeskanzler Friedrich Merz den stärksten Rückgang seiner Zufriedenheitswerte. Aktuell sind 9 Prozent der Deutschen mit seiner Arbeit sehr zufrieden, 50 Prozent sehr unzufrieden. Die Netto-Zufriedenheit des Kanzlers, also die Differenz zwischen den sehr Zufriedenen und den sehr Unzufriedenen, beträgt damit -41 – ein Minus von 13 Punkten gegenüber Juli. Ähnlich groß fällt der Rückgang bei Arbeits- und Sozialministerin Bärbel Bas (SPD) aus: Sie verliert seit Juli 11 Punkte und kommt auf eine Netto-Zufriedenheit von -31. Lediglich 12 Prozent der Deutschen bewerten ihre Arbeit sehr positiv, 43 Prozent sehr negativ.
Auch die Regierung insgesamt verzeichnet gegenüber der Juli-Erhebung einen Rückgang um 11 Punkte und erreicht im September einen Wert von -39. Knapp vier Monate nach der Regierungsbildung sind nur noch 7 Prozent der Deutschen mit der Arbeit des Kabinetts sehr zufrieden, während sich 46 Prozent sehr unzufrieden äußern.
Trotz deutlicher Einbußen: Pistorius und Wadephul aktuell beliebteste Minister
Boris Pistorius ist und bleibt der mit Abstand beliebteste Bundesminister und das einzige Kabinettsmitglied, dem die Bevölkerung vergleichsweise positiv gegenübersteht. Aktuell sind 31 Prozent der Deutschen mit der Arbeit des Verteidigungsministers sehr zufrieden, etwa ebenso viele (30 %) sind jedoch sehr unzufrieden. Damit verliert Pistorius zwischen Juli und September zwar 10 Punkte auf der Beliebtheitsskala, bleibt mit einem Wert von +1 aber dennoch klar vor Außenminister Johann Wadephul (CDU) und Arbeitsministerin Bärbel Bas, die mit einer Netto-Zufriedenheit von −28 bzw. −31 auf den Plätzen zwei und drei folgen.
Klingbeils Negativtrend setzt sich fort – Warken und Hubertz ganz hinten
Nachdem Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) bei der letzten Erhebung im Juli bereits einen Zufriedenheitsverlust von 15 Punkten verzeichnete, büßt er zwischen Juli und September noch einmal 8 Punkte ein. Nur 9 Prozent der Deutschen geben an, mit der Arbeit des Vizekanzlers sehr zufrieden zu sein, während sich fast die Hälfte (49 %) sehr unzufrieden zeigt. Klingbeils Netto-Zufriedenheit liegt bei -40 und damit nur knapp vor den Werten von Bauministerin Verena Hubertz und Gesundheitsministerin Nina Warken, die sich mit jeweils -44 den letzten Platz in der Rangliste teilen. Nur jeweils 6 Prozent der Befragten sind mit ihrer Arbeit sehr zufrieden, 50 Prozent sind sehr unzufrieden.
Methode
Quotierte Online-Befragung von 1.000 Wahlberechtigten zwischen 18 und 75 Jahren in Deutschland, repräsentativ gewichtet nach Alter, Geschlecht, Bildung, Region und Wahlverhalten bei der letzten Bundestagswahl. Die Befragung wurde vom 5. bis zum 7. September 2025 durchgeführt. Die Vergleichswerte stammen aus Befragungen, die vom 30. Mai bis zum 1. Juni und vom 4. bis zum 5. Juli 2025 durchgeführt wurden.
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