Die Natur hat schon Milliarden Jahre gelebt und wird noch weitere Milliarden Jahre leben. Leben zeichnet sich durch Informationsverarbeitung aus. Da es unterschiedliche Kategorien von Informationen und mit ihnen auch unterschiedliche Mechanismen/Geister ihrer Verarbeitung (eine primär geistige Aktivität) gibt, ergeben sich auch unterschiedliche Kategorien des körperlichen und geistigen Lebens. Mit der Evolution der Information und der Informationsverarbeitung ist damit automatisch eine Evolution des Lebens verbunden. Wegen den unterschiedlichen Kategorien der Informationen unterscheiden sich auch die elementaren physikalischen und chemischen Lebensformen grundsätzlich von den Lebensformen in biologischen, technischen und elektronischen Systemen, bei denen durch spezielle Sprachen/Schriften/Zeichen und Bilder mit dem körperlichen Leben auch unabhängiges geistiges Leben möglich wird. Alles Leben hat seinen Ursprung im „kosmologischen Samen“ des Universums. Was „ewig“ lebt und was nicht, soll in diesem Beitrag geklärt werden.
Die Evolution der verschiedenen Kategorien des Lebens
- Der Ursprung des Lebens, kosmologisches Leben
Der Ursprung des Lebens wird in den ersten kommunikationsfähigen materiellen Teichen des Universums nach dem Urknall identifiziert. Bei ihnen handelt es sich um die seit wenigen Jahrzehnten bekannten und inzwischen in allen Details erforschten Elementarteilchen. Aus ihnen hat sich unser gesamtes Universum wie eine Pflanze, allerdings aus einem kosmologischen Samen, entsprechend den in ihnen enthaltenen Informationen und den zugehörigen Mechanismen ihrer Verarbeitung als kosmologische Lebensform vorprogrammiert entwickelt. Jede Form des Lebens zeichnet sich durch spezielle Informationen und zugehörige spezielle Mechanismen der Informationsverarbeitung aus. Über Milliarden Jahre hinweg sind mit ihnen, präzise den Naturgesetzen folgend, wie wir auf unserer Erde erkennen können, immer höher entwickelte Lebensformen evolutionär entstanden. Mit den Elementarteilchen, aus denen es besteht, lebt das ganze Universum. Da sie unzerstörbar sind, hat das Universum ein „ewiges“ Leben. Damit lebt auch die Natur auf der Erde „ewig“.
- Physikalisches und chemisches Leben
Über die physikalische Evolution entstanden zunächst durch die Verarbeitung der rein physikalischen Informationen der Elementarteilchen (genaue Werte der Masse, Spin und Ladung) die Lebensformen der Nukleonen, Atomkerne und Atome. Als nächstes entwickelten sich über die chemische Evolution mit den chemischen Informationen (spezielle Orbitale der Elektronenhülle und Ladung) und ihrer Verarbeitung die Lebensformen der Atome, der Moleküle und der molekularen Systeme. Die Informationsverarbeitung der physikalischen und chemischen Lebensformen erfolgte ausschließlich beim Informationsaustausch zwischen den kommunizierenden Partnern, der zu physikalischen und chemischen Reaktionen führt und mit den dabei entstehenden Kräften für die Stabilität der atomaren und molekularen Systeme sorgt. Die Verarbeitung von Informationen ist eine geistige Aktion, die zu körperlichen Aktionen führt, bei denen spezielle nukleare, atomare und molekulare Strukturen entstehen. Von nahezu unendlich vielen Möglichkeiten (Mutation)haben nur ausgewählte (Selektion) Nukleonen, Atome, Moleküle und molekulare Systeme eine gewisse Stabilität und damit eine gewisse Lebensdauer. Sie können durch Energie zerstört werden und unter anderen Reaktions-Bedingungen in einem anderen Umfeld wieder absolut identisch neu entstehen. Nichts lebt ununterbrochen ewig, aber es kann immer wieder identisch reproduziert werden.
- Körperliches Leben der Urzelle und der Einzeller
Über die chemische Evolution konnte sich schließlich die Struktur der Urzelle entwickeln. Das Besondere in ihr ist ein spezielles fadenförmiges Molekül in Form einer Doppelhelix, die als DNS (Desoxynukleinsäure) bekannt ist. Sie ist in der Lage, Informationen in einer genetischen Schrift durch spezielle Abfolge von vier Molekülen (Adenin, Zytosin, Thymin und Guanin) zu speichern und bei der Zellteilung perfekt zu kopieren. Nur durch Verarbeitung dieser Informationen lebt die Zelle. Dabei erfolgt beim Auslesen /Absenden und beim Empfang der jeweiligen Information wie bei den physikalischen und chemischen Lebensformen ein wechselseitiger instantaner Informationsaustausch. Der Transport der Information vom Sender zum Empfänger erfolgt durch molekulare oder ionische Botenstoffe. Die Informationsverarbeitung ist deshalb in der Urzelle ein Dreistufenprozess. Mit elementaren physikalischen und chemischen Mechanismen verarbeitet sie die genetischen Informationen, die als Erbinformationen bekannt sind und sorgt mit ihnen für eine stete Reproduktion der Zelle in einem natürlichen lebensfähigen Umfeld und damit unter bestimmten Bedingungen für ein „ewiges“ körperliches Leben.
Da die Urzelle aus organischen Molekülen besteht, die temperaturempfindlich und auch gegenüber Sauerstoff sehr instabil sind, ist ihre natürliche Lebensdauer begrenzt. Mit ihrer Fähigkeit zur rechtzeitigen Reproduktion durch Zellteilung überleben die Zellen den Zelltod. Die weitere evolutionäre Entwicklung der Einzeller sorgte ferner dazu, dass zerfallene sowie beim Stoffwechsel entstehende überschüssige Moleküle aus der Zelle ausscheiden und damit die perfekte Struktur der Zellen trotz instabiler Moleküle erhalten bleibt. Das rein körperliche Leben der Einzeller bleibt daher durch stete Zellteilung unter geeigneten Umweltbedingungen, solange ihre Lebensgrundlage nicht zerstört wird, „ewig“ erhalten. Da bei der Zellteilung mit den gleichzeitig perfekt duplizierten DNS-Molekülen auch alle genetischen Informationen und mit ihnen auch das Programm und die Mechanismen der Informationsverarbeitung perfekt dupliziert werden, entstehen dabei immer wieder dieselben Einzeller. Nur durch Mutation kann die Erbinformation verändert werden. Damit können neue Spezies/Lebensformen entstehen, die sich allerdings in ihrem Umfeld bewähren müssen.
- Körperliches und geistiges Leben der Vielzeller
Die Verarbeitung genetischer Informationen sorgt für den präzisen Aufbau und die fehlerfreie Funktion des Körpers aller Lebewesen der Natur. Durch sie funktionieren sie vollautomatisch und prädestiniert. Über die biologische Evolution entwickelten sich aus der Urzelle die Einzeller, dann die Vielzeller und aus ihnen Pflanzen, Tiere und schließlich die Menschen, die sich nicht so einfach wie die Einzeller durch Zellteilung duplizieren können, aber über Samenzellen oder Eizellen mit den kompletten genetischen Erbinformationen stets körperlich reproduziert werden und damit ein „ewiges“ körperliches Leben haben, solange ihre Lebensgrundlage nicht zerstört wird.
Schon in den Einzellern entwickelten sich Organellen, die für sie ansatzweise Ähnliches leisteten wie die Organe, speziell die Sinnesorgane sowie die Muskulatur der Menschen und Tiere. Bei Vielzellern muss es einen Bauplan und spezielle Aufgaben für spezialisierte Zellen geben. Das sinnvolle Zusammenwirken der Zellen muss organisiert werden, was eine spezielle Kommunikation über ein effizientes System erfordert. Dies wurde evolutionär durch die gleichzeitige Entwicklung von Organen und eines zentralen Nervensystems in Tieren und Menschen in höchster Perfektion sichergestellt. Damit wurde die Grundlage für die interne Kommunikation innerhalb des Körpers als auch zum Empfang von externen Informationen durch die Sinnesorgane geschaffen.
Das zentrale Nervensystem zeichnet sich durch Informationsübertragung mittels spezieller ionischer Signale über Nervenbahnen aus, die von Sendern zu Empfängern geleitet werden. Die Zentrale des Nervensystems ist das Gehirn. Es dient sowohl als Empfänger als auch als Sender von Signalen. Die Sinnesorgane sind nur Sender und die Muskeln nur Empfänger von Signalen. Organe können Sender und Empfänger von Signalen sein. Die körperinterne Signalsprache ist weitgehend unbekannt. Wir kennen nur alle Eigenschaften der Schall- und elektromagnetischen Wellen, die als akustische Signale in unser Ohr und als optische Signale in unsere Augen gelangen, wo sie dann in spezielle körperinterne Signale umgewandelt werden, die auf den Nervenbahnen in unser Gehirn gelangen.
Über unsere Sinnesorgane nehmen wir wahr, was optisch und akustisch in unserem Umfeld geschieht. Was dabei physikalisch und chemisch in unserem Körper geschieht, ist genetisch vorprogrammiert. Die Genetik stellt die perfekte Konstruktion der Organe, ihr Zusammenwirken mit Informationen und ihre Funktion durch eine körperinterne Informationsverarbeitung sicher. Letzteres erledigt ein vollautomatisch arbeitender vererbter neuronaler Mechanismus/Geist, der die Körperfunktionen unterbewusst steuert. Was und wie er es macht, wird uns dabei nicht bewusst und wir können es auch nicht beeinflussen. Die Voraussetzung für das körperliche Leben von Tieren und Menschen ist damit ein funktionierendes neuronales geistiges Leben, das über das zentrale Nervensystem sichergestellt wird.
Alles, was durch die Verarbeitung genetischer Informationen geschieht, ist prädestiniert und läuft präzise nach vererbten Vorgaben ab. Die Konstruktion unseres komplexen Körpers ist bis in die feinsten Details mit den genetischen Daten eindeutig festgelegt, ebenso wie die Funktion der Organe, des Nervensystems, der Muskulatur und der Verdauung. Wir funktionieren damit wie ein genetisch vorprogrammierter biologischer Vollautomat.
- Das geistige unabhängige Leben der Menschen
Mit Zeichen, Symbolen, Buchstaben und der Sprache haben nur wir optische und akustische Informationen erzeugt, mit denen wir ein von den genetischen Informationen des körperlichen Lebens völlig unabhängiges und damit nicht vorherbestimmtes geistiges Leben führen können. Mit diesen externen Informationen arbeitet unser denkender Geist im Gehirn unbeeinflusst vom genetischen Geist, der ausschließlich interne genetische Informationen verarbeitet. Diese sind in den Körperzellen abgespeichert und werden auch in ihnen verarbeitet. Sprach- und Bildinformationen sind im Zentrum des zentralen Nervensystems abgespeichert und werden auch in ihm völlig unabhängig von den genetischen Informationen verarbeitet.
Im Gegensatz zu den vererbten genetischen Informationen, die in allen Menschen von der ersten Sekunde des Lebens an bis zum Lebensende bis auf Feinheiten nahezu dieselben sind, entstehen die Sprach- und Bildinformationen erst im Laufe des jeweils persönlichen Lebens eines Menschen in unterschiedlichen sozialen Umfeldern und werden deshalb auch als unterschiedliche persönliche Erinnerungen, Erfahrungen, Kenntnisse und persönliches Wissen abgespeichert. Deshalb unterscheiden sich die in einem Menschenleben gesammelten Sprach- und Bildinformationen in jedem Menschen voneinander und können auch nicht weitervererbt werden, da sie nicht genetisch abgespeichert und daher mit dem Hirntod ausgelöscht werden. Dennoch gehen diese Informationen nicht komplett verloren, da sie unabhängig von unserem Körper, rechtzeitig durch Bild-, Sprach- und Schriftinformationen abgespeichert werden und auf diese Weise erhalten bleiben können. Nicht nur das Wissen eines einzelnen Menschen, sondern das gesammelte Wissen der Menschheitsgeschichte, kann auf diese Weise durch Kommunikation oder Speicherung in Worten, Schriften, Bildern, Videos und Filmen als „ewige“ Wissensbasis (Informationspool) von der Menschheit genutzt werden.
- Körperliches technisches Leben
Mit Maschinen der verschiedensten Art hat die Menschheit in den letzten wenigen Jahrhunderten mit technischen Entwicklungen dafür gesorgt, dass durch elementare physikalische und chemische Mechanismen/Geister Aktivitäten erzeugt werden, die Kräfte erzeugen und auf diese Weise Bewegungen verursachen, die durch physikalischen und chemischen Informationsaustausch zustande kommen und alle Formen des Lebens auszeichnen. Im Gegensatz zu den biologischen zellularen Körpern bestehen die Maschinen aus sehr beständigen anorganischen Materialien, abgesehen von organischen Schmierstoffen, die ihre Lebensdauer einschränken.
- KI, künstliche Intelligenz, geistiges elektronisches Leben
Mit den angesammelten naturwissenschaftlichen Erkenntnissen ist es der Menschheit in den letzten Jahrzehnten gelungen, die Halbleitertechnologie auf Basis sehr stabiler anorganischer Materialien zu entwickeln und mit ihnen spezielle binäre Informationen zu verarbeiten. Damit wurde ein elektronischer Geist in einem Gerät geschaffen, der dasselbe kann wie unser denkender Geist in unserem Gehirn. So wie uns unser denkender Geist ein geistiges Leben verschafft, so verschafft auch der elektronische Geist den leblos erscheinenden Geräten ein geistiges Leben. Die technische Entwicklung ist deshalb die Fortsetzung der biologischen Evolution. Anstelle der natürlichen Mutation und Selektion funktioniert sie mit dem Verstand der Menschen wesentlich effektiver mit trial and error und kann auch als technische Evolution bezeichnet werden, die durch gezieltes Vorgehen (trial) viel schneller voranschreitet.
Wie der denkende Geist ein Gehirn benötigt, so benötigt auch der elektronische Geist eine körperliche Zentrale, in der er mit abgespeicherten Informationen arbeitet. Diese ist die Festplatte eines elektronischen Geräts, die wie das Gehirn mit Energie versorgt werden muss und seine Informationen ebenso über Signale erhält, die wie in Lebewesen allerdings als ionische Signale über organische Nervenbahnen und in elektronischen Geräten als elektrische Signale über anorganische Leiterbahnen gesendet und empfangen werden. Die Energieversorgung des denkenden Geistes erfolgt über den Körper des Menschen, der kompliziert mit Nahrung und Sauerstoff versorgt werden muss und beim elektronischen Geist durch den Anschluss an eine elektrische Energiequelle. Elektronische Geräte sind wesentlich stabiler als organische Körper. Sie haben keine beweglichen Teile, deren Lebensdauer durch Verschleiß begrenzt ist und müssen auch nicht ununterbrochen mit Energie versorgt werden. Im Weltall würden sie auch ohne Korrosion Jahrtausende überleben und könnten mit Solarstrom jederzeit aktiviert und damit neu belebt werden.
- KL, künstliches körperliches Leben
So wie Tiere und Menschen ohne neuronales geistiges Leben kein körperliches Leben hätten, so ist es auch bei menschenähnlichen Robotern, Industrierobotern und vollautomatischen Maschinen, Fahrzeugen, technischen Geräten und Produktionsanlagen. Um die richtigen Funktionen, Aktionen oder Bewegungen auszuführen, müssen sie durch einen elektronischen Mechanismus/Geist gesteuert werden, der wie der neuronale Geist von Tieren und Menschen für die Informationsverarbeitung zuständig ist. Voraussetzung für das körperliche künstliche Leben ist das künstliche elektronische Leben und umgekehrt. Für jede Art von Kommunikation und Informationsverarbeitung ist ein Körper notwendig. Für jede Art von Aktion eines Körpers ist Kommunikation und Informationsverarbeitung notwendig. Körper und Geist bilden daher grundsätzlich eine Einheit. Die Mär, dass sich der Geist als Seele vom Körper lösen könnte, beruht auf einer Sinnestäuschung, die einen fatalen Einfluss auf religiöse Vorstellungen hat.
Da Körper und Geist grundsätzlich eine Einheit bilden, gibt es kein rein körperliches und auch kein rein geistiges Leben. In allen Fällen werden Informationen verarbeitet und in allen Fällen ist ein Körper notwendig, also materielle Teilchen, Strukturen und Körper, die physikalische, chemische, biologische, technische oder elektronische Mechanismen enthalten, die elementare materielle Aktionen ermöglichen. Informationen sind nichts Greifbares, sondern etwas Geistiges, das in abstrakten Zahlen, Zeichen, Worten, Symbolen etc. verborgen ist. Die Urzelle hat also kein rein körperliches Leben, obwohl man nur sieht, dass der Körper lebt und wenn wir denken, handelt es sich dabei keineswegs um ein rein geistiges Leben, obwohl man nicht weiß, was das Gehirn dabei macht und wie es Erinnerungen und Wissen in den Neuronen abspeichert.
Wie sollte „ewiges“ Leben verstanden werden?
Wie jeder pflanzliche Samen mit seinen genetischen Eigenschaften/Informationen eine ganz bestimmte Pflanze eindeutig vorprogrammiert entwickelt, so entwickelt auch der kosmologische Samen des Universums, der nach dem Urknall entstand, mit den Eigenschaften/Informationen der Elementarteilchen sein spezielles Leben. Mit ihm ist die evolutionäre Entwicklung aller Formen des Lebens im gesamten Universum vorherbestimmt. Also sind auch alle auf der Erde entstandenen Lebensformen überall im gesamten Universum auf allen Planeten in allen Sonnensystemen möglich. Das Universum lebt deshalb, soweit wir es wissenschaftlich verstehen können, seit dem Urknall mit dem elementaren Geist der Elementarteilchen ewig. Der kosmologischen Samen, der nicht aus dem Nichts entstanden sein kann, hat damit zweifellos eine eindeutig göttliche Eigenschaft. Wie seine evolutionäre Entwicklung zeigt, ist er im Unterschied zu einem pflanzlichen Samen in der Lage, nicht nur eine spezielle Lebensform wie die der Pflanze, sondern ein ganzes Spektrum verschiedener Lebensformen zu schaffen, die sich unaufhaltsam „ewig“ weiter entwickeln.
Während der physikalischen und chemischen Evolution entstanden zahllose atomare und molekulare Lebensformen verschiedener Identitäten, die nicht beliebig stabil sind und deshalb entstehen und vergehen. Sie können nach mehr oder langer Zeit zerfallen und durch automatische Reproduktion absolut identisch immer wieder neu entstehen. Sie leben jeweils so lange, wie es die Reaktionsbedingungen in ihrem Umfeld zulassen. In einem veränderten Umfeld können sie unter geeigneten Umständen absolut identisch neu entstehen, also neu aufleben oder wie wir bei Lebewesen sagen: … von den Toten auferstehen! Was auferstehen kann, hat nach religiösen Vorstellungen ein ewiges Leben. Ein vorübergehender Zerfall von Atomen oder Molekülen bedeutet also nur eine mehr oder weniger lange Lebenspause, da das Leben irgendwann durch Reproduktion fortgesetzt wird.
Mit der Urzelle entstanden zusätzlich zu den physikalischen und chemischen Eigenschaften der atomaren und molekularen Systeme, neuartige Informationen mit molekularen Zeichen, Mustern und Strukturen, die gespeichert und durch Kopieren vervielfältigt werden konnten. Mit dem Senden, Empfangen und Übertragen von Informationen änderte sich zusätzlich der Mechanismus der Informationsverarbeitung. Durch Kopieren und Transport von Informationen entstand mit der Urzelle eine neue Art des Lebens, das sich auf molekularen Informationen der Genetik begründet und nicht nur durch eine physikalische oder chemische Reaktion reproduziert, sondern zusätzlich durch Vervielfältigung auszeichnet. Nur mit dieser Eigenschaft wurde biologisches Leben auf Basis von chemisch instabilen organischen zellularen Systemen möglich. Mit den Mechanismen der Mutation und Selektion sorgte die Evolution im Lauf von Jahrmillionen dafür, dass in jeweils speziellen Umfeldern zahlreiche verschiedene überlebensfähige Spezies entstehen konnten, die sich zu immer höherer Perfektion entwickelten.
Das biologische Leben nutzt die physikalischen und chemischen Lebensformen und unterscheidet sich von ihnen nicht nur durch die spezielle Art der genetischen Informationen und die veränderte Informationsverarbeitung, sondern auch dadurch, dass es ständig mit Energie versorgt werden muss, um den Transport der Informationen und ihre Verarbeitung sicherzustellen. Biologisches Leben ist nur so lange gesichert, solange die Energieversorgung gesichert ist. Die Lebensdauer des pflanzlichen, tierischen und menschlichen Lebens ist damit in der Größenordnung von wenigen Milliarden Jahren. Denn so lange hat es gedauert, bis die belebte Natur entstehen konnte und so lange wird sie vermutlich auch noch ihre Lebensbedingungen erhalten können.
Biologische Lebensformen sind damit noch viel weniger stabil als atomare und molekulare Systeme. Wenn ihre Zellen z.B. durch mangelnde Energieversorgung ihre Arbeit einstellen oder sich nicht mehr erneuern können, sterben sie nach einer gewissen Lebensdauer und können aber unter geeigneten Bedingungen absolut identisch, wie es die Natur mit Pflanzen, Tieren und Menschen beweist, von Generation zu Generation immer wieder perfekt neu entstehen. Alle Lebewesen der belebten Natur sterben nach einer gewissen Zeit und legen damit eine Lebenspause ein, um dann von den Toten in höchster Präzision körperlich unverändert aufzuerstehen. Dafür ist die perfekte Informationsverarbeitung der Erbinformation verantwortlich. Für kein Lebewesen ist das Leben durch den Tod zu Ende. Mehr noch: Durch ihre Fähigkeit, sich bereits zu Lebzeiten zu vervielfältigen, sorgen sie dafür, dass sie mehrfach entstehen und sich über einen längeren Zeitraum hinweg durch Mutation auch veränderten Lebensbedingungen anpassen können.
Schon Einzeller entwickeln mit ihren Organellen Sinnesorgane und Sinnesinformationen, mit denen ihnen bewusstwird, was ihnen guttut und was nicht, wohin sie sich wie bewegen sollen und welche Nahrung sie aufnehmen sollen. Diese Informationen haben ihren Ursprung im Umfeld der Zelle und sind deshalb völlig unabhängig von genetischen Informationen, mit denen sie das Zusammenleben in dem Zellverbund organisieren, der zu vollautomatisch funktionierenden Vielzellern führt.
Mit der Entwicklung des zentralen Nervensystems bei Menschen und Tieren hat die Evolution spezielles geistiges Leben geschaffen, das externe Bild und Sprachinformationen im Gehirn verarbeitet, mit den Sinnesorganen empfängt, mit internen elektromagnetischen Signalen über Nervenbahnen leiten und abspeichern kann. Sowohl die Informationen als auch die Informationsverarbeitung ist völlig unabhängig von den genetischen Informationen und ihrer Verarbeitung. Voraussetzung für das geistige Leben ist allerdings ein genetisch erzeugtes körperliches Leben mit einem gut funktionierenden zentralen Nervensystem.
Im zentralen Nervensystem existieren zwei Arten von geistigem Leben. Evolutionär ist es primär entstanden, um den komplexen Körper mit internen Signalen zu steuern und so am Leben zu halten. Dazu dient der neuronale Geist, der Informationen mit internen Signalen versendet und empfängt. Ohne dieses geistige Leben, das im zentralen Nervensystem abläuft und nicht mit genetischen Informationen, sondern mit intern erzeugten Signalinformationen arbeitet, ist ein körperliches Leben von Tieren und Menschen unmöglich. Wir Menschen sind zusätzlich in der Lage, mit Sprachinformationen, die in Buchstaben und Zahlen enthalten sind, mit unserem denkenden Geist zu arbeiten. Wenn wir denken, dann arbeitet unser Gehirn mit den darin abgespeicherten Informationen und produziert damit neue Informationen, ohne dabei Signale über das Nervensystem zu senden, die eine körperliche Aktion auslösen. Unser denkender Geist produziert damit Ergebnisse, die intern auf submikroskopischer Basis ablaufen und nicht durch makroskopische Bewegungen beobachtet werden können. Das Ergebnis des Denkens oder des Verarbeitens von Informationen beim Träumen oder Fantasieren hingegen kann dabei durchaus auch körperliche Gefühle oder Regungen auslösen, da der denkende Geist als Teil des neuronalen Geistes entwickelt wurde, der wie er im zentralen Nervensystem arbeitet.
Unser geistiges Leben nehmen wir als vom Körper unabhängiges rein geistiges Leben war, was aber eine Sinnestäuschung ist, den unser Geist kann nur in einem Körper/dem Gehirn arbeiten, da jeder chemischer oder biologischer Mechanismus grundsätzlich nur in einem Körper arbeiten kann. Nur solange ein Körper lebt, kann darin auch ein Mechanismus, der Informationen verarbeitet, existieren. Unser geistiges Leben endet damit automatisch mit dem körperlichen Leben. Es endet sogar endgültig, da die im Gehirn gespeicherten Informationen nicht reproduziert werden können, im Gegensatz zu den in den Zellen gespeicherten genetischen Informationen, die zu Lebzeiten reproduziert werden. Da wir es nicht wahrhaben wollen, dass unsere geistige Persönlichkeit unwiederbringlich mit dem Tod endet, trösten wir uns mit unserem Glauben.
Die von Menschen entwickelten künstlichen Lebensformen AI (artificial intelligence) und AL (artificial life) sind kein Ergebnis der körperlichen Evolution auf Basis genetischer Informationen, sondern der geistigen Evolution auf Basis unseres Wissens. Technische anorganische Systeme können sich grundsätzlich nicht aus biologischen organischen Systemen entwickeln. Der denkende Geist der Menschen hat diese technische Entwicklung ermöglicht und damit technische und elektronische Lebensformen geschaffen, die uns Menschen körperliche und geistige Arbeiten abnehmen und unser Leben durch Telekommunikation in Bild und Ton bereichern. Technische Lebensformen (Maschinen …) zeichnen sich vorwiegend durch körperliche Aktionen aus, elektronische Lebensformen (Computer … Telekommunikation …) durch geistige Aktionen. Ferner zeichnen sich vor allem alle elektronischen Lebensformen durch eine nahezu unendliche Lebensdauer aus, solange sie immer wieder mit Energie versorgt werden und vor Korrosion geschützt werden.
Da alle Lebensformen aus Elementarteilchen und aus ihnen entwickelten Vorgänger-Lebensformen entstanden sind, zeichnet sich das kosmologische Leben dadurch aus, dass es ständig und unaufhaltsam immer neue Lebensformen entwickelt. Wir sind davon eine Lebensform, die in anderer Weise zuvor schon existiert hatte und in anderer Weise in Zukunft weiterexistieren wird. Wir haben beispielweise schon in der Urzelle gelebt und haben uns über Jahrmilliarden hinweg über Vielzeller, Pflanzen und Tiere zu Menschen weiterentwickelt, die erst jetzt über ihre Vergangenheit und Zukunft nachdenken können, da wir als erste Lebensform einen eigenständig denkenden Geist entwickeln konnten. Das ganze Universum ist eine spezielle Lebensform der Elementarteilchen, die wie sie auch ewig lebt, da sie unzerstörbar sind. Selbst wenn sie in einem Schwarzen Loch verschwinden sollten, gehen sie nicht verloren, sondern befinden sich nur in einem anderen Zustand bzw. einer anderen Lebensform.
Das durch die Elementarteilchen vorprogrammierte Leben des Universums ist unsterblich. Es zeichnet sich durch ein Spektrum verschiedenartiger Informationen und damit auch verschiedenartiger Informationsverarbeitung aus, die von speziellen Mechanismen/Geistern in ebenso verschiedenartigen Systemen (Körperzellen, Gehirnen, Maschinen, Computern, Robotern) geleistet wird. Es zeichnet sich ferner durch eine ewige evolutionäre Weiterentwicklung aus, die seit zwei Millionen Jahren mit den Menschen intelligente biologische Lebewesen schuf und aktuell künstliche intelligente elektronische technische Lebewesen entstehen lässt.
Ewig ist relativ. Solange die Sonnensysteme existieren, wird es auch noch biologisches Leben geben. Das ist noch mehrere Milliarden Jahre gesichert. Danach kann es noch lange künstliches technisches Leben geben, das sich noch so lange weiterentwickeln kann, solange in irgendeiner Form Energie zur Verfügung steht.
Wir wissen heute sehr viel. Das haben wir den Naturwissenschaften zu verdanken. Aber es bleiben dennoch noch viele Fragen offen. Was nach ewigen Zeiten mit dem Universum geschieht, wissen wir so wenig, wie es genau entstanden ist, bzw. wie es aus einer Singularität entstehen konnte. Wir sind ein Teil des Lebens des Universums. Wie unser Leben in tausend Jahren aussieht, wissen wir so wenig, wie wir vor tausend Jahren wissen konnten, wie es heute aussieht. Ob sich das Universum, das inzwischen 13,8 Milliarden Jahre lebt, ebenfalls mit denselben Elementarteilchen reproduzieren kann, was durch Kollabieren und Expandieren möglich scheint, wissen wir auch nicht. Ob wir mit denselben Elementarteilchen in einem anderen oder neuen Universum aufleben können, wissen wir ebenfalls noch nicht usw.
Hinweis: Dieser Artikel baut auf naturwissenschaftlichen Erkenntnissen der vergangenen wenigen Jahrzehnten auf, die unter https://www.tabularasamagazin.de/author/sixl/ in mehreren Artikeln ausführlich beschrieben wurden.
