Deutschland auf dem Holzweg: Der Gasnetz-Rückbau als teure Fehlplanung

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Die aktuellen Entwicklungen bei den Stadtwerken und ihre teils voreilige Planung, Gasnetze bis 2045 oder schon früher stillzulegen, sind ein alarmierendes Zeichen für die versagende Verantwortungspolitik und ideologische Betriebsblindheit unserer Regierung. Über 19 Prozent der Stadtwerke planen bereits die Abschaltung ihrer Gasversorgung. Doch was der Bürger als „grüne Zukunft“ verkauft wird, ist in Wahrheit ein finanzielles Desaster für Millionen Haushalte.
Die Fakten sind klar: Bis zu 10.000 Euro und mehr werden auf die betroffenen Bürger zukommen, wenn sie ihre Gasheizung durch Wärmepumpen oder Fernwärme ersetzen müssen – viele können sich das schlicht nicht leisten. Zudem fehlt es an gesetzlicher Klarheit und einer vernünftigen bundesweiten Strategie für den Rückbau. Der Stadtwerke-Verband VKU warnt ausdrücklich davor, die Kosten auf private Haushalte abzuwälzen. Die Folge: Eine planlose, überhastete Demontage der Gasnetze treibt die Menschen in eine Kostenfalle, ohne dass adäquate Alternativen flächendeckend oder finanziell tragfähig vorhanden sind.
Die Ideologie der grünen Energiewende fordert ein „Entweder-Oder“, wo es tatsächlich ein „Sowohl-als-Auch“ geben müsste. Experten und Verbände wie der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) mahnen seit Jahren, dass Gas auch in Zukunft – mindestens als Übergangslösung in Form von Ökogas und Wasserstoff – unverzichtbar bleibt, um Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit zu gewährleisten. Die Gasinfrastruktur ist ein immenses Kapital, das nicht einfach zum Abriss freigegeben werden sollte, sondern transformiert und modernisiert gehört.
Diesen realpolitischen Sachverstand ignoriert die Bundesregierung ebenso wie viele Kommunen, die unter großem Druck stehen, schnell aus dem Gas auszusteigen. Mannheim etwa strebt ein Gasnetz-Aus bis 2035 an, andere Städte folgen mit ähnlich ambitionierten, aber häufig undurchdachten Zeitplänen. Und die Folge? Besitzer von Einfamilienhäusern, Mieter und Eigentümer müssen tief in die Tasche greifen, wenn sie nicht auch noch Versorgungslücken riskieren wollen.

Ein Kompromissweg könnte wie folgt aussehen:

Klare gesetzliche Rahmenbedingungen, die den Rückbau nur dort erlauben, wo tatsächlich Alternativen sicher, verfügbar und bezahlbar sind. Ein technikoffener Weg muss Vorrang haben, der Wärmepumpen, Fernwärme und vor allem klimaneutrale Gase ermöglicht, anstatt die Gasnetze planlos zu zerschlagen und so teure, vermeidbare Infrastrukturprobleme zu schaffen. Es ist eine politische und wirtschaftliche Pflicht, die Energieversorgung gerade für die breite Bürgerbasis verlässlich zu sichern und nicht ideologisch zu zerstören.

Die Gefahr:

Wer den Ausstieg aus den Gasnetzen durch überstürzte Rückbaumaßnahmen beschleunigt, setzt auf Kosten und Unsicherheit für die Bürger und verspielt damit Vertrauen und Stabilität. Klimaschutz ohne Solidarität und Vernunft führt nicht in eine bessere Zukunft, sondern in eine grüne Kostenfalle, von der die breite Bevölkerung am härtesten betroffen ist. Es braucht mehr Verantwortung statt Symbolpolitik.
Über Sylvia Pantel 25 Artikel
Sylvia Maria Pantel (1. Januar 1961 in Düsseldorf) ist eine deutsche Politikerin, die der Werteunion angehört und zuvor Mitglied der CDU war. Von 2013 bis 2021 vertrat sie die CDU im Deutschen Bundestag während der 18. und 19. Legislaturperiode. Bei den Bundestagswahlen 2013 und 2017 gewann Pantel den Wahlkreis Düsseldorf II und zog jeweils direkt ins Parlament ein. 2021 verfehlte sie jedoch sowohl das Direktmandat als auch den Wiedereinzug über die Landesliste der CDU Nordrhein-Westfalen, auf der sie Platz 40 innehatte. In der 19. Legislaturperiode war sie ordentliches Mitglied des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Darüber hinaus arbeitete sie als stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Gesundheit, im Ausschuss für Inneres und Heimat sowie im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung. Pantel engagierte sich viele Jahre als Kreisvorsitzende der Frauen-Union Düsseldorf und führte zudem den CDU-Ortsverband Düsseldorf-Rath. Sie gehörte dem Kreisvorstand des CDU-Kreisverbandes Düsseldorf an und war von 2013 bis 2021 Mitglied im Bundesvorstand der Frauen-Union. Außerdem ist sie Mitglied der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft, dem Arbeitnehmerflügel der CDU. In einem Interview mit der Rheinischen Post bekundete sie ihr Interesse an einer weiteren Bundestagskandidatur. Am 28. März 2024 erklärte Pantel ihren Austritt aus der CDU und trat anschließend der Werteunion bei. Zuvor hatte sie alle Parteiämter niedergelegt und einen Wechsel zur Werteunion unter der Führung von Hans-Georg Maaßen nicht ausgeschlossen. Heute ist Pantel Landesvorsitzende der Werteunion Nordrhein-Westfalen sowie stellvertretende Bundesvorsitzende. Für die Bundestagswahl 2025 kandidierte sie als Direktkandidatin im Düsseldorfer Süden.