Die Eiserne Säule von Delhi – ein Vermächtnis des Rama-Imperiums?

Über diese Fakten sind sich die Forscher weitgehend einig. Alles andere ist umstritten.

Delhi,Indien. Bild von Rhiannon auf Pixabay

Sie steht im Zentrum der einstigen Quwwatul Moschee, und ist eine von Delhis merkwürdigsten Sehenswürdigkeiten – die Eiserne Säule. Aus  dem 4. Jahrhundert soll sie stammen. Dies verrät zumindest eine Inschrift, die auch besagt, daß die Säule einst von König Chandragupta II (375-413) zu Ehren des Hindugottes Vishnu errichtet wurde. Wie die Eiserne Säule vom Territorium des Gupta Reiches im Gebiet des heutigen Bundesstaates Madhya Pradesh schließlich nach Delhi kam, bleibt ein Rätsel. Auf jeden Fall ist sie ein Beleg für den hohen Stand der Metallverarbeitung im alten Indien. Die Säule besteht zu 98 % aus reinem Eisen und überdauerte mehr als 1.600 Jahre, ohne zu rosten oder sonstige Anzeichen des Verfalls zu zeigen. Sie ist 7.3 m hoch. mit einem Meter unter der Erde, und hat ein Gewicht von rund 6.5 Tonnen. An der Basis hat sie  einen  Durchmesser von 48 cm, an der Spitze von 29 cm. Gekrönt wird die Säule von einem wundervoll geschmiedeten Kapitell, welches einst die Statue des Götterboten Garuda getragen haben soll. 

Über diese Fakten sind sich die Forscher weitgehend einig. Alles andere ist umstritten. 

Für wen wurde diese Säule errichtet, und wann genau?

Wo stand sie, bevor sie nach Delhi gebracht wurde?

Was ist die wahre Bedeutung der in uralten Brahmi Lettern eingravierten Inschrift?

Wer brachte die Säule schließlich an ihre heutige Position, und warum?

Wie wurde die Säule letztendlich hergestellt? Geschah dies wirklich im 4. Jahrhundert oder wesentlich eher? 

Vor allem gilt es natürlich eine Frage zu beantworten – die nach der offensichtlichen Rostresistenz der Säule.

Zumindest darauf bieten indische Wissenschaftler eine Antwort an.

Metallurgen des Kanpur ITT Instituts entdecken eine Schicht “Misawite” genannten Korrosionsschutzes, einer Mischung aus Eisen, Sauerstoff und Wasserstoff, welche ein Rosten der Säule verhindert. Diese Schicht entstand allmählich in den Jahren nach Errichtung der Säule. Seither wuchs sie beständig, aber äußerst langsam. Nach über 1.600 Jahren ist sie lediglich ein Zwanzigstel Millimeter stark, erklärte Professor R. Balasubramaniam vom of the IIT. Ursache dieser chemischen Reaktion soll der hohe Phosphoranteil des Eisens sein, aus dem die Säule besteht. Er ist höchstwahrscheinlich durch eine besondere Technik während der Herstellung des Eisens verursacht worden. Die Schmiede vermischten offenbar große Mengen Holzkohle mit dem zu schmelzenden Eisenerz. Nach Professor Balasubramaniam ist die Eiserne Säule ein “lebendiges Beispiel für die Kunstfertigkeit der Metallurgen des alten Indien”.

Wer sie aber nun wirklich errichtete, ist bei weitem nicht so klar, wie es auf den ersten Blick zu sein scheint. Zwar spricht die bereits erwähnte Inschrift von einem mächtigen Herrscher Namens Chandra, einem ergebenen Anhänger des Gottes Vishnu, doch muß dieser König nun keineswegs mit Chandragupta II identisch sein, zumal die Angaben über den ursprünglichen Aufstellungsort der Säule vage bleiben. Dort ist lediglich die Rede von einem Berg namens „Vishnupada“, an dem die Säule einst errichtet wurde.  Dieser Ort konnte bislang noch nicht verifiziert werden, weshalb König Chandragupta II als Auftraggeber für die Eiserne Säule zweifelhaft bleiben muß. Hinzu kommt, daß die Eiserne Säule von Delhi beileibe kein Einzelstück altindischer Metallurgie darstellt. Ähnliche große Objekte aus Eisen wurden bereits in  Dhar and Mandu in Madhya Pradesh, am Mount Abu in Rajasthan und am Kodachadri Hill in Karnataka gefunden. 

Gehören diese mysteriösen Artefakte womöglich zu den Hinterlassenschaften einer weitaus älteren Kultur, von der in den altindischen Epen die Rede ist? Solche Epen, wie das Mahabarata, beschreiben futuristisch anmutende Reiche, erzählen von Helden, die sich Luftgefechte in Flugmaschinen, den sogenannten Vimanas, lieferten und von Gottkönigen, die ihre Kriege mit Massenvernichtungswaffen austrugen. 

In Teilen Nordindiens und des heutigen Pakistan soll nach den Überlieferungen bereits während der jüngsten Eiszeit, also vor etwa 15.000 Jahren, das so genannte „Rama Imperium“ entstanden sein. Es beherrschte über lange Zeiträume den Subkontinent. Zu diesem Imperium, das als Staatenbund beschrieben werden kann,  gehörten zahlreiche hochentwickelte Städte. Ruinen dieser gewaltigen Metropolen wurden in einigen Fällen bereits in den Wüsten des heutigen Pakistan sowie in Nord- und Westindien entdeckt. 

Auch die Entdeckungen von Dwaraka und Mahabalipuram belegen, daß sich in diesen Regionen vor etwa fünf – bis zehntausend Jahren kataklysmische Vorgänge abspielten, die nicht nur das Gesicht der dortigen Küstenregionen einschneidend veränderten.  David Hatcher Childress schrieb dazu: 

„Das Rama Empire, das im ‚Mahabharata‘ und ‚Ramayana‘ beschrieben wird, existierte vermutlich gleichzeitig mit den Hochkulturen von Atlantis und Osiris im Westen. Atlantis, wohbekannt durch Platon’s Schriften und alt-ägyptische Aufzeichnungen, existierte wahrscheinlich im Mittel-Atlantik und war eine sehr technologisch und patriarchal ausgerichtete Zivilisation. Die Osirische Zivilisation bestand im Becken des Mittelmeers und in Nordafrika […] und ist allgemein als prä-dynastisches Ägypten bekannt. Es wurde überflutet, als Atlantis unterging und das Mittelmeer begann, sich mit Wasser zu füllen.“ [1] 

Die Zivilisation der Atlanter, welche in altindischen Sanskrit-Texten als „Asvins“ oder „Asuras“ („Dämonen“) auftauchen, soll technologisch noch weiter als die der alten Inder entwickelt gewesen sein und angeblich einen militaristischen Charakter besessen haben. Mit ihren Fluggeräten, den ‚Vailixi‘ , die nach ähnlichen Prinzipien funktioniert haben sollen wie die Vimanas, sollen sie versucht haben, die ganze Welt zu unterwerfen. Der indische Alternativ-Historiker Eklal Kueshana, Autor von ‚The Ultimate Frontier‘, ging 1966 in einem Artikel davon aus, das Vailixi schon vor 20000 Jahren auf Atlantis gebaut worden seien. Das Ramayana, das Mahabharata und andere Texte sprechen von einem vernichtenden Krieg, der vor etwa zehn- bis zwölftausend Jahren zwischen Atlantis und dem Rama Imperium stattgefunden habe soll. 

Vielleicht sind die Eisernen Säulen Indiens ebenso wie die radioaktiv verseuchten Ausgrabungszonen von Mohenjo Daro in Pakistan oder Parhaspur in Indien Zeugnisse der einstigen Existenz einer solchen Hochkultur, die sich in einem gewaltigen Krieg selbst auslöschte.

Wirkliche Hoch-Technologie dürfte jedoch zu jenen Zeiten ganz offenbar selbst in den zivilisatorischen Ballungszentren kein fester Bestandteil des täglichen Lebens gewesen sein. Im Gegenteil, sie gehörte als streng gehütetes Geheimwissen den höchst exklusiven Macht-Eliten der alten Reiche. Diese  verstanden es offenbar sehr erfolgreich, sich von ihren Untertanen als Götter verehren zu lassen. 

Grundsätzlich darf man also, wenn die Möglichkeit hochentwickelter Technologien in ferner Vergangenheit in Betracht gezogen wird, einen sehr restriktiven Umgang der damaligen Machthaber mit diesem Wissen voraussetzen. „Industriegesellschaften“  im heutigen Sinne sind wohl selbst solch mächtige Reiche wie Atlantis oder das Rama Imperium nicht gewesen. Entsprechende Spuren wären mit Sicherheit irgendwo auf diesem Planeten auch in der Gegenwart noch nachzuweisen. Vermutlich gab es also nur wenige Produktionsstätten für Vimanas, Vailxis oder andere Geräte der Göter. 

Solche zentralisierten Metropolen der Macht und des Wissens waren jedoch – ebenso wie die herrschende Schicht selbst  – stets der Gefahr ausgesetzt, durch Naturkatastrophen, Kriege oder auch Unfälle der völligen Zerstörung anheim zu fallen. Im Falle globaler Kataklysmen bedeutete diese Totalvernichtung militärisch-industrieller Komplexe gleichzeitig auch, dass mit den Betreibern jedes nähere Wissen über ihre Geheimnisse zu Grunde ging. Überlebende Zeitgenossen eines solchen Infernos, die nicht zur Schicht der „Eingeweihten“ gehörten, wären wohl nicht in der Lage gewesen, aussagekräftige Berichte über jene Stätten zu hinterlassen, an denen einst die „die Götter“ zu Hause waren. 

Artefakte wie die Eiserne Säule von Delhi können aber immerhin der Ausgangspunkt für weitere Forschungen sein, um künftige die „Wohnstätten der Götter“ auf unserem Planeten, und damit die Zentren der vorzeitlichen Hochkulturen zu identifizieren.

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Begriffserläuterungen:

Mahabharata: Das bedeutendste und umfangreichste Epos der Hindus, in dem deren Gedanken anhand der Geschichte der Bharatas, eines indischen Volksstammes, verdeutlicht wurden. Geschichtswissenschaftler gehen davon aus, daß diese Ballade vor ca. 3000 Jahren entstand. Das heute bekannte Mahabharata stammt jedoch aus dem 4. und 5. Jahrhundert v.Chr.. Bharata war ein Herrscher, der durch sein weises und tapferes Handeln den ganzen indischen Subkontinent beherrschte. Die Inder nennen sich oft noch heute die Söhne Bharatas und Indien selbst Bharat oder Bharatavarsha. Kuru, ein Nachkomme Bharatas, war der Stammvater des Königsgeschlechts der Kauravas. Durch Familienzwistigkeiten kam es zum 18-tägigen Bruderkrieg zwischen den Kauravas und den Pandavas, der auf dem Schlachtfeld von Kurukshetra stattfand und den alten Stamm fast ausrottete. Der wohl bekannteste und schönste Teil des Mahabharata ist die Bhagavad Gita.

Ramajana: indisches Nationalepos mit 24.000 Doppelversen, wahrscheinlich von Walmiki verfasst (4./3. Jh. v. Chr.). Erzählt die Sagen von dem göttl. Helden Rama und den Kämpfen, die er zu bestehen hatte, um seine von dem Dämonengott Ravana geraubte Gattin Sita zu befreien.

Srimad-Bhagavatam: Auch Bhagavata Purana – ist ein 18.000 Verse umfassender episch-philosophischer Klassiker der vedischen Literatur. Das umfangreiche Werk enthüllt, in Form von faszinierenden Erzählungen, Dialogen und Gleichnissen, alle Aspekte der vedischen Philosophie, Religion, Kunst und Geschichte. Es beschreibt die Gesetzte von Karma und Reinkarnation sowie verschiedene Wege des Yoga und der Meditation und gibt auch in zahlreichen anderen Wissensbereichen – wie Psychologie, Soziologie, Kosmologie, Astronomie und Ethik aufschlußreiche Antworten. Darüber hinaus enthält das Srimad-Bhagavatam eine Vielzahl detaillierter Aufzeichnungen einer bemerkenswert fortgeschrittene Zivilisation, die zu einer Zeit blühte, welche weit vor der uns bekannten Geschichte liegt. Es beinhaltet auch verblüffend präzise Voraussagen für die Gegenwart sowie für Zeiten, die uns noch bevorstehen. In der heutigen Zeit, die von den Veden prophetisch als Kali-yuga („das Zeitalter von Streit und Heuchelei“) bezeichnet wird, kommt dieser unvergleichlichen Wissensquelle eine immer größere Bedeutung zu.

Veden: Der Hinduismus begründet sich in den Veden, d.h. heiliges Wissen, die von den Weisen (Rishis) „erschaut“ wurden und die sie dann in Worte faßten. Lange Zeit wurde dieses Wissen nur mündlich überliefert, seine Hüter wurden Brahmanen genannt, im ursprünglichen Sinne eine spirituelle Bezeichnung für einen Wissenden, einen, der im Kontakt mit dem Brahman steht. Erst später wurden diese rituellen und magischen Formeln, Lieder, Opfergebete und Hymnen in Alt-Sanskrit aufgeschrieben. Im Mittelpunkt stand dabei immer das Opfer, das auf genau vorgeschriebene Art ausgeführt werden mußte, um das Wohlwollen der Götter und die universelle Harmonie aufrecht zu erhalten. Die Bedeutung des Opfers erklärt sich schon allein aus der Tatsache, daß die Arier ein nomadisierendes Hirten- und Kriegervolk waren und somit Kulthandlungen in Tempeln, wie wir sie aus dem heutigen Hinduismus kennen, gar nicht möglich waren. Ebenso waren in dieser Zeit natürlicherweise personifizierte Naturgewalten wie Agni, Surya und Indra von großer Bedeutung. Sinn der Opferhandlungen war es, die Gunst der Götter auf sich zu ziehen, um recht irdische Dinge zu erlangen, wie viele Söhne, Wohlstand etc.. Dem im Sinne des Dharma Lebenden, der alle Regeln seiner Kaste bezüglich Familie, Beruf, Gesellschaft etc. erfüllte, stand nach dem Tode das Land der Väter offen (scheint sowas wie unser Paradies zu sein). Diese Religionsauffassung wird als Religion des Genießens im Gegensatz zu den später entstandenen Upanishaden verstanden, wo der Schwerpunkt auf der Erlösung (moksha) liegt. Die ältesten vedischen Hymnen sollen in die Zeit bis 1500 v.Chr. zurückgehen, während die ältesten Upanishaden ab 750 v.Chr. anzusiedeln sind.

Vishnu: Einer der drei hinduistischen Hauptgötter. Er gilt als der Hüter der Schöpfung. Vishnu erscheint auf dieser Welt nie in seiner eigentlichen Form, sondern immer in einer Gestalt, die seiner jeweiligen Aufgabe angemessen ist. Daher spricht man von den 10 Reinkarnationen oder Avataren Vishnus. Neun dieser Avatare sind bereits erschienen. Die bekanntesten von Ihnen sind Krishna und Rama.

Vimana-Veda: die Wissenschaft der planetarischen und interplanetarischen Flugobjekte. Man sagte den Göttern nach, daß sie heute weitgehend unbekannte Energien verwendeten. In der Vimana-Veda werden verschiedene Flugobjekte beschrieben. Eine genaue detailierte Beschreibung mit präziser technischer Genauigkeit würde eine perfekte Bauanleitung bieten. Es werden unbekannte Metallegierungen beschrieben, unbekannte chemische und physikalische Formeln aufgezeigt sowie Erläuterungen zu verschiedenen Energieformen gegeben. Das Vimana-Veda ist ca. 5000 Jahre alt.

Verwendete Literatur

India: A Sacred Geography, Diana L Eck, Harmony, 2012 

Avatars, Gods and Goddesses of Vedic Culture, Stephen Knapp, Createspace, 2010

Vimana Aircraft of Ancient India and Atlantis, Adventures Unlimited Press, David Hatcher Childress, Adventure Unlimited, 1991 

Das verlorene Atlantis, Martin Freska,  Klöpfer & Meyer, 1997

Über Thomas Ritter 110 Artikel
Thomas Ritter, 1968 in Freital geboren, ist Autor und freier Mitarbeiter verschiedener grenzwissenschaftlicher und historischer Magazine. Thomas Ritter hat zahlreiche Bücher und Anthologien veröffentlicht. Außerdem veranstaltet er seit mehr als zwanzig Jahren Reisen auf den Spuren unserer Vorfahren zu rätselhaften Orten sowie zu den Mysterien unserer Zeit. Mit seiner Firma „Thomas Ritter Reiseservice“ hat er sich auf Kleingruppenreisen in Asien, dem Orient, Europa und Mittelamerika spezialisiert. Mehr Informationen auf: https://www.thomas-ritter-reisen.de Nach einer Ausbildung zum Stahlwerker im Edelstahlwerk Freital, der Erlangung der Hochschulreife und abgeleistetem Wehrdienst, studierte er Rechtswissenschaften und Geschichte an der TU Dresden von 1991 bis 1998. Seit 1990 unternimmt Thomas Ritter Studienreisen auf den Spuren früher Kulturen durch Europa und Asien.