Mit dem Geist des Menschen und Geistern beschäftigen sich seit jeher die Geisteswissenschaften und versorgen uns dabei mit Erkenntnissen, die unter gewissen Prämissen vieles erklären können, aber dennoch immer angezweifelt werden, da sie auf intersubjektiven sinnlichen Erfahrungen beruhen und kein gesichertes Wissen darstellen. Letzteres basiert ausschließlich auf objektiv nachprüfbaren, vielfach bestätigten und technologisch bewährten naturwissenschaftlichen Fakten. Unsere Sinnesorgane können sich täuschen, aber nicht unsere physikalischen Messgeräte. Sie liefern uns objektive, jederzeit überprüfbare und damit zweifelsfreie Fakten, die uns mit mathematisch präzisen Informationen über die Eigenschaften des beobachteten Phänomens oder untersuchten Objekts versorgen. Naturwissenschaftlich gilt als gesichertes Wissen, dass es unsichtbare Akteure in der Physik, Chemie und Biologie gibt, die, weil sie nicht erkennbar sind, als Geister bezeichnet werden. Es stellt sich dabei heraus, dass es sich bei allen Geistern grundsätzlich um Mechanismen handelt, die unterschiedliche Informationen verarbeiten, was die Geisteswissenschaften entmystifiziert. Dies wird im Folgenden erklärt.
Einleitung
Historisches. Die Geisteswissenschaften entwickelten sich lange vor den Naturwissenschaften auf Basis von persönlichen sinnlichen Erfahrungen und Glaubensvorstellungen, weshalb die zunächst nichtexistenten empirischen Wissenschaften zu ihren zentralen Fragen keine Antworten liefern konnten. Dies änderte sich allerdings erst in den letzten Jahrzehnten durch die Disziplinen der Naturwissenschaften, speziell durch die vielfach bestätigte Quantentheorie, Relativitätstheorie, Kosmologie, Genetik und Informationswissenschaft. Mit ihnen können heute die wesentlichen unter Geisteswissenschaftlern immer noch umstrittenen zentralen Fragen der theoretischen Philosophie eindeutig, aber natürlich noch nicht in allen Details vollständig beantwortet werden.
Die Erstursache der Welt. „Im Anfang war das Wort …“, sagt das Johannesevangelium. Dagegen sagen die Naturwissenschaften: „Am Anfang waren Elementarteilchen, die ersten Teilchen mit den ersten Informationen des Universums“. Sie bildeten den Anfangszustand des Universums, aus dem sich alles vorprogrammiert determiniert entwickelte. Nur sie konnten bei nahezu unendlich hoher Temperatur existieren und nicht weiter zerfallen. Die zweifelsfrei über die Spektralverschiebung beobachtete Expansion des Universums vor Milliarden Jahren startete mit ihnen aus einem Punkt, in dem sich alles, was wir heute im Universum sehen können, nahezu unendlich hochkonzentriert befand. Alles, was es auf unserer Welt gibt und sogar alles, was wir im Universum mit unseren technischen Möglichkeiten direkt erkennen können, besteht aus den aus den Elementarteilchen, aus denen sich die uns bekannten Atomen und Moleküle Millionen Jahre später bildeten.
Die Rolle der Information. Wir kommunizieren mit Worten. Sie enthalten Informationen, die von Schallwellen getragen werden. Auch Elementarteilchen können miteinander kommunizieren, aber nicht wie wir mit Worten, sondern mit ihren Botenteilchen, die die Information ihrer Identität untereinander austauschen. So kommunizieren die Fermionen, eine spezielle Gruppe der Elementarteilchen, wer sie sind und welche Eigenschaften sie besitzen, bei ihren Wechselwirkungen untereinander mit Bosonen, die einer anderen speziellen Gruppe von Elementarteilchen angehören. Diese Bosonen werden als Botenteilchen bezeichnet, da sie die Information, die kommuniziert wird, tragen. Man spricht dabei von einem instantanen Informationsaustausch, bei dem die Fermionen gleichzeitig als Sender und Empfänger wirken. Dabei können anziehende oder abstoßende oder keine Kräfte entstehen, je nachdem, welche Fermionen sich begegnen und Informationen austauschen. Nur durch diese sehr spezielle elementare Kommunikation entstehen die Fundamentalkräfte und ihre zugehörigen Kraftfelder, die durch die Quantenfeldtheorie beschrieben werden. Diese Kräfte bilden die Grundlage der Naturgesetze, mit denen das gesamte Geschehen auf der Welt quantitativ präzise abläuft und mit physikalischen Formeln bestens verstanden werden kann.
Der Anfang des Lebens. Am Anfang gab es mit den Elementarteilchen nicht nur den ersten Teilchen, sondern mit ihnen auch die ersten Informationen, mit denen sie sich unterscheiden. Durch ihre physikalischen Eigenschaften besitzen sie unterschiedliche Identitäten. Ferner besitzen sie auch noch die Fähigkeit diese Informationen auszutauschen und zu verarbeiten. Das heißt, schon die ersten Teilchen des Universums hatten nicht nur einen Körper, sondern mit ihrer Kommunikationsfähigkeit auch einen Geist, der wie ein Lebewesen Informationen kommunizieren, verarbeiten und damit eine Aktion auslösen kann. Körperliches und geistiges Leben zeichnet sich durch Informationsverarbeitung aus. Das sind wichtige naturwissenschaftliche Erkenntnisse, die eindeutig beweisen, dass Leben nicht erst mit der Urzelle entstand. Die Erstursache des Lebens basiert damit auf der Kommunikationsfähigkeit der Elementarteilchen. Siehe dazu ausführlich www.tabularasamagazin.de/hans-sixl-ueber-die-ursachen-des-lebens/.
Geister. Unter Geistern verstanden die Menschen schon immer unsichtbare Wesen, die sie für alle Vorgänge verantwortlich machten, deren Ursache nicht unmittelbar erkannt und verstanden werden konnte. Die meisten Menschen glauben noch heute an Geister und himmlische Wesen. Das liegt nicht nur daran, dass ihnen ihre Sinne vieles nicht erklären können, sondern auch an ihrem Wunschdenken und ihren Hoffnungen, beispielsweise auf ein ewiges Leben, auf eine finale Belohnung der guten und eine Bestrafung der bösen Menschen etc. Urmenschen glaubten u.a., dass Götter als unsichtbare allmächtige Geister alles geschaffen haben, die Natur beherrschen und für die Ereignisse in der Natur verantwortlich sind, also u.a. Gewitter erzeugen und Blitze aussenden etc. Heute wissen wir, dass Naturereignisse wie Blitz und Donner nicht von unsichtbaren Wesen verursacht werden. Für uns sind auch Autos und elektronische Geräte nichts Besonderes. Wenn aber ein Urmensch heute ein Auto sehen könnte, dann würde er meinen, dass es von einem unsichtbaren Wesen, einem Geist, angetrieben würde. Wenn er unsere elektronischen Geräte sehen könnte, würde er meinen, ein Geist steckt in ihnen, würde aus ihnen sprechen und Bilder auf den Bildschirm zaubern. Alles, was unsichtbar etwas antreibt, unsichtbar mit uns spricht oder Bilder produziert, wäre für ihn etwas Geisterhaftes, wie auch der Geist, mit dem er denkt, den er nicht sehen und auch nicht lokalisieren kann. Naturwissenschaftlich ist ein Geist grundsätzlich kein personifizierter surrealer Akteur oder ein überirdisches Wesen, sondern ein unsichtbarer physikalischer, chemischer, biologischer oder technischer Mechanismus, der etwas in der Natur, in der Technik und sogar in uns Menschen sowie in allen Lebewesen durch Informationsverarbeitung antreibt, Dynamik erzeugt und damit eine Arbeit leistet, die Energie verbraucht. Geister sind in diesem Sinn real und nicht überirdisch oder surreal. Die naturwissenschaftliche Definition eines Geistes ist damit ein Mechanismus, der Informationen verarbeitet und dabei, als unsichtbarer, aber realer Akteur, etwas in der Natur oder Technik antreibt oder veranlasst. Das gilt auch für den menschlichen Geist.
Prozesse und Mechanismen. In philosophischen Artikeln wird der menschliche Geist neuerdings oft als biochemischer Prozess im Gehirn bezeichnet. Ein Prozess bezeichnet allerdings nur den Ablauf eines Geschehens, aber nicht, was dabei wie geschieht. Ein Mechanismus hingegen beschreibt den Akteur und seine Aktionen, die für den Verlauf des Geschehens verantwortlich sind – was genau geschieht und wie es funktioniert. In den nächsten Abschnitten wird gezeigt, wie sich im Verlauf der evolutionären Entwicklung des Universums, entsprechend der damit verbundenen Evolution der Information, viele Formen des Geistes und damit auch viele unterschiedliche Arten von „realen Geistern“, die nur spezielle Mechanismen der Informationsverarbeitung sind, entwickelt haben.
Gesichertes Wissen auf Basis naturwissenschaftlicher Fakten. Mit den ersten Materienteilchen des Universums, die sich durch ihre Eigenschaften unterscheiden, entstanden auch die ersten Informationen, die sie charakterisieren und die sie bei ihrer Wechselwirkung kommunizieren und verarbeiten. Der erste Akteur im Universum, der dafür verantwortlich war und dabei die vier Fundamentalkräfte erzeugte, war der elementare Geist. Er ist der erste Mechanismus, der auf unsichtbare Art und Weise dafür sorgt, dass aus den Elementarteilchen Nukleonen, mit ihnen Atome und mit ihnen Moleküle und biologische Systeme entstehen. Der elementare Geist ist auch der unsichtbare Akteur, der die Gravitationskraft erzeugt, die zwischen Massen wirken, also zwischen uns und der Erde sowie zwischen Erde und Mond usw. Wie gezeigt werden wird, ist auch heute noch der elementare Geist bei allen Kommunikationsprozessen aktiv und erzeugt dabei die notwendigen speziellen Aktionen.
Die Logik der Kommunikation zwischen den Elementarteilchen.
Die Kommunikation zwischen den Elementarteilchen unterscheidet sich definitiv von der zwischen Menschen, da sie mit anderen Informationen und anderen Mechanismen stattfindet. Die Tatsache, dass nur bestimmte Elementarteilchen miteinander reagieren und Nukleonen und mit ihnen Atome bilden, zeigt, dass sie sich erkennen können und bei ihrer Wechselwirkung Informationen mit ihren Botenteilchen, die die relevante Information übertragen, austauschen. Bei der Verarbeitung dieser Information bilden sich die Fundamentalkräfte, die eine Dynamik auslösen. Der Mechanismus bewirkt damit eine bestimmte Aktion, für die ein unsichtbarer Akteur, also ein spezieller Geist, der elementare Geist verantwortlich gemacht wird. Der Informationsaustausch wird durch die Quantenmechanik und Quantenfeldtheorie beschrieben. Kraftfelder jeglicher Art kann man allerdings auch ohne Quantenfeldtheorie durch Informationsaustausch, also wechselseitige Kommunikation, leicht verstehen. So wie die Elementarteilchen miteinander kommunizieren, so kommuniziert definitiv auch die Erde mit dem Mond, da ja alles auf Erde und Mond aus Elementarteilchen besteht.
Damit zwischen Erde und Mond eine Kraft entstehen kann, müssen sich die beiden erkennen und mit Sicherheit voneinander wissen, wie groß sie sind und wo sie sich genau befinden. Da sie keine Sinnesorgane besitzen, muss die Information über ihre Existenz und ihre spezielle Identität (ihre Massen) auf andere Weise unsichtbar übertragen werden, sonst könnten sie sich auch nicht spüren und keine Gravitationskraft entwickeln. Das ist die elementare Logik. Dies hätte auch schon Aristoteles erkennen können, wenn er gewusst hätte, dass der Mond um die Erde kreist. Er konnte damals nicht einmal wissen, was der Mond ist. Heute wissen wir, dass es sich bei Erde und Mond jeweils um eine riesige Anzahl von Elementarteilchen handelt, daher muss auch die unsichtbare Informationsflut und die mit ihr entstehende unsichtbare Kraft zwischen den beiden entsprechend groß sein. Da der Mechanismus, der die reale Gravitationskraft durch Informationsaustausch von Elementarteilchen entstehen lässt, unsichtbar ist, handelt es sich mit ihm um einen realen Geist, den elementaren Geist der Gravitation.
Welcher Geist bzw. welcher Mechanismus dafür verantwortlich ist, damit die richtige Kraft zwischen Elementarteilchen entsteht, liefert die Quantenmechanik und Quantenfeldtheorie. Allerdings sind die Gravitonen, mit denen Massen Informationen austauschen, die einzigen elementaren Informationsträger, die experimentell aufgrund ihrer schwächsten Wechselwirkung nicht nachweisbar sind. Sie kommunizieren und verarbeiten Informationen zu der Gravitationskraft, die von der Entfernung und der Größe der Massen abhängt. Dies gilt trotz eines ausstehenden experimentellen Beweises als gesichertes Wissen, da die auf diese Weise erklärte quantitative Entstehung der Gravitationskraft der Entstehung der anderen Fundamentalkräften entspricht. Ohne die wechselseitige Information, dass sie eine Masse und eine bestimmte Entfernung haben, kann keine Kraft zwischen Erde und Mond entstehen. Wie die Information von den beiden wahrgenommen wird, wie sie gesendet und verarbeitet wird, wie es funktioniert und wie dabei die Gravitationskraft entwickelt wird, müssen wir eigentlich nicht wissen.
So wie Gravitonen die Botenteilchen der Information zwischen Massen sind, so sind auch Photonen die Botenteilchen der Information zwischen elektrischen Ladungen und bewirken eine Anziehung oder Abstoßung zwischen ihnen. Heute wissen wir, dass alle Elementarteilchen durch Wellen besser beschrieben werden (s. Welle-Teilchen-Dualismus), dennoch beschreibt auch das Teilchenmodel der Atome, bei dem die Elektronen als Teilchen um den Atomkern wie die Planeten um die Sonne kreisen, schon in erster Näherung ihre Eigenschaften. Erst die Quantenmechanik, die das Elektron als Welle beschreibt, erklärt alle Details und Feinheiten der Atome einschließlich ihrer chemischen Eigenschaften, was ihre Gültigkeit beweist.
Der elementare Geist
Der elementare oder fundamentale Geist hat seinen Namen von den Elementarteilchen, zwischen denen er wirkt und den Fundamentalkräften, die er erzeugt. Im Folgenden wird er nur als elementarer Geist bezeichnet. Er ist definitiv ein unsichtbarer realer Geist, ein rein physikalischer Mechanismus, der als unsichtbarer Akteur mit den Fundamentalkräften, die er bei dem Informationsaustausch zwischen den Elementarteilchen erzeugt, eine Arbeit leitet, die zu einer Bewegung entsprechend dem Grundgesetz der Mechanik (Kraft = Masse mal Beschleunigung) führt. Er ist dafür verantwortlich, dass sich Kräfte zwischen den Nukleonen bilden, die sie in den Atomkernen zusammenhalten, sowie dass sich die positiv geladenen Atomkerne und die negativ geladenen Elektronenhüllen anziehen und so die Atome bilden. Bei der sehr speziellen Arbeit des elementaren Geistes sind die Elementarteilchen gleichzeitig und ohne Zeitverlust Sender und Empfänger von Informationen. Damit unterscheidet sich der Mechanismus der Kommunikation von der normalen Informationsübertragung, bei der ein Sender an einen Empfänger gerichtet eine Botschaft schickt, die erst später ankommt.
Alle physikalischen Mechanismen, die Fundamentalkräfte erzeugen, beruhen auf vier fundamentalen Wechselwirkungen, bei denen virtuelle Botenteilchen, Bosonen genannt (eine spezielle Klasse von Elementarteilchen) zwischen zwei Fermionen (eine andere spezielle Klasse von Elementarteilchen) mit ihren Informationen ausgetauscht werden. Dabei handelt es sich um Photonen für die elektromagnetische Wechselwirkung, um W-Bosonen und Z-Bosonen für die schwache Wechselwirkung, um Gluonen für die starke Wechselwirkung und um die noch unbestätigten und daher hypothetischen Gravitonen für die Gravitationswechselwirkung. Entsprechend den vier fundamentalen Wechselwirkungen gibt es auch vier unterschiedliche elementare Geister. Für unsere Überlegungen ist im Folgenden nur der elementare Geist der elektromagnetischen Wechselwirkung von Bedeutung. Alle Botenteilchen sind deshalb virtuell, weil der Informationsaustausch innerhalb der Unschärferelation, also extrem schnell, erfolgt. Der unsichtbare elementare Geist ist damit wie alle anderen im Folgenden beschriebenen Geister kein surrealer personifizierter Geist, sondern ein physikalischer Mechanismus, der durch Informationsaustausch mit Botenteilchen die Kräfte erzeugt, die die Protonen und Neutronen, die Atomkerne, die Atome und die Sonnensysteme zusammenhalten.
Der Mechanismus und damit der unsichtbare Geist und Akteur, der die Kraft zwischen den Elementarteilchen erzeugt, kann mithilfe der Quantenmechanik und der Quantenfeldtheorie vollständig verstanden werden. Die jeweils zugehörige Fundamentalkraft kommt ausschließlich durch die Impulsübertragung der ausgetauschten virtuellen Bosonen zustande. Dabei müssen allerdings, wie z.B. bei der Wechselwirkung zwischen Elektronen, die richtigen virtuellen Boten, mit denen sich die Elektronen gegenseitig identifizieren, nämlich die Photonen, erkannt werden, sonst funktioniert es nicht. Die Fundamentalkraft kommt daher nur dann zustande, wenn quasi der „Schlüssel zum Schloss“ passt. Ganz wichtig ist bei dem Austausch der virtuellen Photonen ihre extrem kurze Lebensdauer, die durch die Unschärferelation gegeben ist. Sie spielt für die Größe der entstehenden Kraft eine entscheidende Rolle. Siehe dazu die ausführliche Beschreibung in www.tabularasamagazin.de/hans-sixl-die-rolle-der-information-bei-der-entstehung-von-kraeften/.
Die ganze Physik und Chemie der gesamten Materie im Universum, einschließlich der Biologie auf unserer Erde, wird durch die Eigenschaften der Elektronenhülle der Atome, Moleküle und biologischen Strukturen in allen Aggregatzuständen bestimmt. Die zugehörige Fundamentalkraft ist die elektromagnetische Kraft, die durch den elementaren Geist entsteht und damit alle chemischen und biologischen Eigenschaften festlegt. Der elementare Geist wirkt damit in allen Bestandteilen des Universums und damit auch in allen Teilen unseres Körpers. Er ist damit allgegenwärtig und beherrscht alles. Neben der Gravitationskraft begleitet uns die elektromagnetische Kraft sichtbar und spürbar bei allen Vorgängen in unserem täglichen Leben, die wir auf unserer Erde unmittelbar beobachten können. Sie bilden die Grundlage der Naturgesetze, nach denen alles in der Natur und Technik mit höchster mathematischer Präzision abläuft. Da ihre Ursache nur durch die Quantenmechanik und Quantenfeldtheorie präzise beschrieben werden kann, gelten die zugehörigen Theorien und die Tatsache, dass Elementarteilchen Informationen austauschen und zu Kräften verarbeiten als gesichertes Wissen.
Der genetische Geist
Die Genetik ist eine Wissenschaft, die erst in den letzten Jahrzehnten entstanden ist. Mit ihr gilt als absolut gesichertes Wissen, dass alles biologische Leben sich über die genetischen Informationen, die molekular auf der DNA, einem fadenförmigen Molekül im Zellkern der Körperzellen, abgespeichert sind, nahezu perfekt reproduziert. Mit ihnen ist in höchster Perfektion vorprogrammiert, wie sich beispielsweise ein Mensch in allen Details aus einer Eizelle entwickelt. Damit spielen Informationen sowie die Mechanismen ihrer Verarbeitung und damit der zugehörige unsichtbare Akteur, der genetische Geist, bei der Reproduktion des biologischen Lebens und damit auch der Menschen eine zentrale Rolle.
Die auf der DNA abgespeicherten molekularen Informationen unterschieden sich grundsätzlich von den Informationen, die der elementare Geist beim Informationsaustausch zwischen Elementarteilchen verarbeitet. Damit arbeitet auch der genetische Geist völlig anders als der elementare Geist. Die genetischen Informationen sind nicht wie bei den Elementarteilchen in ihren physikalischen Eigenschaften enthalten, sondern in der geschriebenen genetischen Schrift, die aus vier Buchstaben A, T, G und C besteht, die durch die spezielle Abfolge der Moleküle Adenin, Thymin, Guanin und Cytosin entlang dem Doppelstrang der DNA gebildet wird. Wie bei den Informationen, die in einer Schrift enthalten sind, deren Sprache bekannt sein muss, sind auch die Informationen, die für den Bau der Zellen erforderlich sind, in der Sprache der genetischen Schrift enthalten. Genetische Informationen entstanden evolutionär erst Milliarden Jahre nach den physikalischen und den chemischen Informationen der Atome und Moleküle. Wie sie sind sie emergente Informationen, die mit den Sequenzen der A-, G-, T- und C- Moleküle den Aufbau und die Funktion der einzelnen Lebewesen vorprogrammiert sicherstellen.
Um generell die Information einer Schrift nutzen zu können, muss sie (1) ausgelesen werden und (2) an die richtige Stelle transportiert werden, wo sie (3) übernommen und verarbeitet werden. (1) entspricht dem Absenden und (3) dem Empfang der Information, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten stattfinden, da der Transport der Information (2) eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt. In der Eizelle und in den aus ihr in der Folge entstehenden Körperzellen, wird beim Auslesen die Information auf ein Botenmolekül übertragen, das mit der Information in einen angeregten Zustand versetzt wird. Diese Arbeit leistet der elementare Geist mit der Energie, die als Wärme- oder chemische Energie zur Verfügung steht. Bei dem Adressanten, der die Information empfängt, findet der umgekehrte Prozess statt, für die wiederum der elementare Geist verantwortlich ist, der dort an der richtigen Stelle die richtige vorgeplante chemische Reaktion stattfinden lässt. Der Transport des Botenmoleküls findet durch die Wärmebewegung statt. Im Sender und Empfänger findet die jeweils notwendige Reaktion durch den elementaren Geist mit der elektromagnetischen Fundamentalkraft statt, die durch den wechselseitigen Informationsaustausch zwischen dem Sender und dem Botenmolekül bzw. dem Empfänger und dem Botenmolekül bewirkt wird.
Die gesamte DNA einer menschlichen Körperzelle enthält etwa 200 Gigabyte an Informationen, was der Speicherkapazität eines iPads entspricht. Diese riesige Zahl von unterschiedlichen Informationen ist für den Aufbau und perfekte Funktion des komplexen menschlichen Körpers notwendig und muss in den angegebenen Schritten (1) bis (3) mit höchster Präzision nahezu unendlich oft stattfinden. Sie sorgen für die Vielzahl der mit ihnen vorprogrammierten unterschiedlichen chemischen Reaktionen an verschiedenen Orten innerhalb der einzelnen Körperzellen und nach und nach auch in unterschiedlichen Körperzellen mit unterschiedlichen Funktionen. Der unsichtbare genetische Geist, der die Körper von Pflanzen, Tieren und Menschen aufbaut, ist damit ein komplexer Mechanismus, der mit dem elementaren Mechanismus/Geist in jeweils drei Schritten eine riesige Anzahl molekular abgespeicherter genetischer Informationen verarbeitet.
Auch ohne Genetik weiß die Menschheit seit Jahrtausenden, dass sich körperliches Leben bei Pflanzen, Tieren und Menschen immer wieder erneuert. Leben stirbt nicht! Unsere Kinder sehen aus wie wir, und funktionieren auch wie wir, nur sie denken nicht genau dasselbe wie wir, da sie das Denken von Kind auf in einem anderen Umfeld erlernt haben und deshalb auch andere Erfahrungen gesammelt haben. Körperlich sind sie eine Kopie von uns und haben die gleiche Hautfarbe und eventuell dieselben Erbkrankheiten. Das Körperliche interessiert die Menschen allerdings weniger als das Geistige. Unser Geist, mit dem wir denken und der unsere Erinnerungen, Erfahrungen und unser Wissen beherrscht, ist uns am wichtigsten. Mit ihm unterscheiden wir uns komplett von allen anderen Menschen. Körperlich funktionieren wir alle gleich und unterscheiden uns nur durch unser Aussehen, also durch Äußerlichkeiten. Weil wir mit unserem Geist bewusst unser Leben bestimmen und weil uns unsere Sinnesorgane von morgens bis abends mit Informationen überfluten, ist uns unsere geistige Identität das Allerwichtigste. Deshalb wollen wir nicht zur Kenntnis nehmen, dass mit unserem Körper auch unser Geist mit dem Tod stirbt, und klammern uns an die Versprechungen der Religionen.
Der Geist des Menschen
Wie alle anderen Geister ist der Geist des Menschen, sowie auch der von Tieren, kein personifiziertes überirdisches Wesen im Gehirn, das Reize und Erlebnisse wahrnimmt, was einst in der Philosophie der Wahrnehmung und des Geistes als Homunkulus eine untergeordnete Rolle spielte. Weil es notwendig wurde, die evolutionär entwickelten immer komplexeren Körper sinnvoll zu bewegen und ihre Körperfunktionen zu steuern, hat sich auch der Geist des Menschen evolutionär über den genetischen Geist entwickelt. Wie der genetische Geist ist auch der Geist des Menschen ein automatischer biologischer Mechanismus. Er arbeitet aber als unsichtbarer Akteur nicht in den Körperzellen, sondern in der Zentrale des Nervensystems sowohl mit Sinnesinformationen als auch mit intern generierten Informationen.
Das Gehirn ist die Kommandozentrale unseres Geistes, der über das Nervensystem den gesamten Organismus steuert, koordiniert und kontrolliert. Im Gehirn verarbeitet und speichert er die Informationen, die er von den Sinnesorganen (beim Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen) empfängt, um sofort alle der Situation entsprechenden notwendige muskulären Reaktionen zu veranlassen oder vorausschauend denkend aktiv zu werden. Ferner steuert er alle Emotionen, sein Gedächtnis, seine Gedanken, sowie was er wie denken, lernen und tun will. Da der menschliche Geist aber auch den gesamten menschlichen Organismus unbewusst und genetisch vorprogrammiert steuert, arbeitet er auch mit eigenen intern generierten Signalen, mit denen er die notwendigen Informationen in Form von elektrischen Signalen über Nervenleitungen an die Organe und umgekehrt sendet.
Das Rückenmark ist der Hauptkommunikationsweg zwischen dem Gehirn und dem Rest des Körpers. Es überträgt über das periphere Nervensystem Informationen vom Gehirn zu den Muskeln, Organen und Drüsen, sowie umgekehrt von den Sensoren in der Haut, den inneren Organen und Gelenken zum Gehirn.Alle dazu verwendeten Signale müssen erzeugt, gesendet, empfangen und anschließend verarbeitet werden, also müssen viele elementare Geister, wie bei der Arbeit des genetischen Geistes in den Schritten (1) bis (3) dem im Gehirn arbeitenden menschlichen Geist zuarbeiten.Der Transport der Information erfolgt dabei durch elektrische Signale über die Nervenleitungen und über Ionen zwischen den Zellen.
Das periphere Nervensystem ist ein Netzwerk von Signalleitungen, das mehr oder weniger alle Körperzellen über das Rückenmark mit dem Gehirn verbindet. Es besteht aus zwei Teilen. Über das unwillkürliche vegetative Nervensystem steuert der Geist des Menschen alle unbewussten automatischen Körperfunktionen (Atmung, Verdauung, Blutkreislauf, Stoffwechsel), und über das willkürliche somatische Nervensystem steuert er alle bewussten willentlichen Körperfunktionen. Es besteht aus Nervenzellen, die mit den Skelettmuskeln, der Haut und den Sinnesorganen verbunden sind. Es überträgt die Signale, mit denen wir mit unserem Geist, ohne ihn wahrzunehmen, die Bewegungen unserer Hände, Finger, Beine, Füße und Augen steuern und mit denen wir alle unsere Sinnesinformationen empfangen.
Sowohl unsere Sinnesorgane als auch die Mechanismen/Geister der bewussten Wahrnehmung und Verarbeitung aller Sinnesinformationen sowie die bewussten und unbewussten Mechanismen/Geister unserer muskulären Bewegungen und alle unbewussten internen Mechanismen/Geister der Körperfunktionen, also eine Vielzahl von speziellen zugehörigen Formen des Geistes, wurden evolutionär entwickelt und in den Genen abgespeichert. Sie funktionieren alle wie das genetische Programm vorprogrammiert und vollautomatisch nach physikalisch-chemischen Gesetzmäßigkeiten.
Die Sinnesorgane teilen Menschen und Tieren mit, was in ihrem Umfeld geschieht, und was ihnen körperlich guttut oder schadet. Beispielsweise empfangen unsere Augen Lichtsignale und bilden sie als Bild auf der Netzhaut ab. Dieser spezielle Geist des Auges, der unserem denkenden Geist zuarbeitet, wird dabei in den genetisch erzeugten 126 Millionen Rezeptoren der Netzhaut aktiv, die das Bild in entsprechend viele Bildpunkte aufteilen. Jeder Rezeptor übernimmt mit den Photonen des ankommenden Lichts ihre Energie und Information. Er geht dabei in einen angeregten Zustand über, mit dem er in der Lage ist, ein Signal zu erzeugen, das diese Information entlang dem Sehnerv in das Gehirn überträgt. In dem Rezeptor ist damit wieder der elementare Geist aktiv, der auf diese Weise in der Lage ist, ein Signal (1) zu erzeugen und es abzusenden. Das Signal braucht dann für den Transport (2) der Information eine gewisse, allerdings kurze Zeit, bis es mit seiner Information wieder von dem elementaren Geist im Gehirn aufgenommen (3) und danach weiterverarbeitet wird. Bei allen Aktionen, die mit Signalen arbeiten und Informationen übertragen, arbeitet unser Geist mit elementaren Mechanismen, also elementaren Geistern, wobei immer die elektromagnetische Elementarkraft im Spiel ist, die für die richtige Physik, Chemie und Biologie sorgt. Auch bei allen notwendigen Folgeaktionen (Abspeichern der Sinnesinformationen, Aussenden von Signalen an die Muskulatur etc.) ist ebenfalls der elementare Geist zuständig. Wohin jeweils die Information geht, ist durch die Nervenbahnen vorgegeben.
Die elementaren Geister, die dem Geist des Menschen zuarbeiten oder seine Befehle ausführen, arbeiten in den Sinnesorganen und der Muskulatur vollautomatisch und genetisch vorprogrammiert und haben sich gemeinsam mit dem Körper evolutionär entwickelt. In gewissen Sinn ist unser Körper ein genial konstruierter biologischer Vollautomat, bei dem die notwendigen Kräfte an den richtigen Stellen durch den elementaren Geist entstehen. Er lebt nur deshalb, weil biochemische Mechanismen mit elementaren Geistern, die externen und internen Informationen vollautomatisch verarbeiten und die jeweils notwendigen physikalisch-chemischen Reaktionen ablaufen lassen, die den Organismus des Körpers steuern. Grundsätzlich kann der menschliche Geist über das Zusammenwirken einer Vielzahl von elementaren Geistern erklärt werden, die Informationen an vielen Stellen des menschlichen Körpers erzeugen und an das Gehirn senden, wo sie unser „zentraler“ Geist verarbeitet und selbst Informationen an Organe und Muskulatur sendet, wo sie ebenfalls verarbeitet werden und eine spezielle Aktion veranlassen. Naturwissenschaftlich gilt es als gesichertes Wissen, dass das körperliche Leben von Menschen und Tieren genetisch vorprogrammiert vollautomatisch über Informationsverarbeitung abläuft. Da unser Geist im gesamten Netzwerk der Neuronen, die das zentrale Nervensystem bilden, aktiv ist, ist er ein neuronaler Geist, dem viele Formen des Geistes, die in den Organen aktiv sind, zuarbeiten. Unabhängig von diesen Geistern, die für die Körperfunktionen zuständig sind, hat er evolutionär zusätzlich in Tieren und Menschen durch einen mit Bildern und Lauten arbeitenden denkenden Geist ein Bewusstsein und einen Verstand entwickelt, das ihm einen gewissen Grad an Intelligenz verschafft.
Die Muskelarbeit ist im Gegensatz zu der Informationsverarbeitung im zentralen Nervensystem die einzige sichtbare und spürbare Arbeit unseres Geistes. Wie unser neuronaler Geist die Muskeln arbeiten lässt, sehen wir an unseren Bewegungen. Er erzeugt dabei (1) mit dem elementaren Geist ein Signal, das er (2) vom Gehirn aus mit der entsprechenden Information an die jeweiligen Muskeln sendet, die die Bewegung ausführen müssen. Bei dem Empfang des Signals (3) wird wieder mit einem elementaren Geist die Arbeit des Muskels angeschaltet, wozu wie beim Anschalten eines Motors nur eine geringe Energie erforderlich ist. Für die anschließende Ausführung der Muskelarbeit ist im Muskel allerdings viel Energie erforderlich. Dafür ist wiederum ein elementarer Geist zuständig, der für die Ausbildung der Kräfte im Muskel verantwortlich ist und die dazu notwendige chemische Energie durch kalte Verbrennung in mechanische Energie umwandelt.
Der denkende Geist des Menschen
Im Gegensatz zum körperlichen Leben, das durch die Verarbeitung von genetischen Informationen in den Körperzellen entsteht und vollautomatisch abläuft, basiert unser geistiges Leben ausschließlich auf Sinnesinformationen, die unser mit Bildern und der Sprache arbeitende denkende Geist im Laufe unseres Lebens ebenso vollautomatisch in unserem Gehirn abspeichert und damit unser Gedächtnis bildet, in dem unsere Erinnerungen, unsere Erfahrungen und unser angesammeltes Wissen enthalten ist. Diese Informationen bilden unser Bewusstsein, das sich erst nach unserer Geburt im Lauf unseres Lebens mit unseren kognitiven Fähigkeiten ausbildet. Am Anfang entsteht unser Körper mit dem neuronalen Netzwerk, in dem unser neuronaler Geist seine Arbeit beginnt und die Körperfunktionen steuert. Erst nachdem dieser funktioniert und die Sinnesorgane Signale empfangen und zu arbeiten beginnen, entsteht unser denkender Geist, wie es die genetischen Informationen vorschreiben. Die genetischen Informationen waren schon immer da, aber nicht die Sinnesinformationen. Sie entstehen zuletzt. Körperlich sind wir immer dieselben, aber nicht geistig. Körperlich entstehen wir seit ca. zwei Millionen Jahren mit den Erbinformationen des Homo erectus in unseren Körperzellen immer wieder mit nahezu demselben Körper und denselben Körperfunktionen immer wieder neu. Geistig jedoch nicht. Unser denkender Geist muss sich erst nach der Geburt mit eigenen Sinnesinformationen Wissen verschaffen und Erinnerungen bilden. Geistig beginnen wir mit null Informationen im Gehirn und unterscheidet uns als Erwachsene aufgrund geänderter Lebensbedingungen mit unseren Informationen komplett von dem Homo erectus und unseren Eltern.
Da es keine Erberinnerungen gibt, können wir uns auch nicht an ein früheres Leben erinnern. Das wissen die meisten Menschen nicht, die mit der falschen Vermutung: „Wir müssten uns an ein früheres Leben erinnern können“, davon überzeugt sind, dass sie nur einmal leben und damit die genetischen Fakten ignorieren.
Grundsätzlich spielen sich alle Prozesse in unserem Gehirn auch nicht anders ab als in elektronischen Geräten. Wir erhalten Informationen in Bild und Ton über Augen und Ohren, die über neuronale Nervenbahnen elektrisch in unser Gehirn geleitet werden. Dort verarbeitet sie unser neuronaler Geist wie alle anderen Informationen, die er von den Organen erhält. Als vererbter komplexer biochemischer Mechanismus speichert er sie biochemisch in unserem Gedächtnis ab, um mit ihnen anschließend mit unserem denkenden Geist einen Verstand zu bilden, bewusst zu denken, zu planen, zu rechnen, zu träumen usw., sowie falls erwünscht, sie in ausgesprochene Worte, Sätze oder körperliche Aktionen über die Muskulatur umzusetzen. Unser denkender Geist ist der bewusste Teil unseres neuronalen Geistes, den nur wir in unserem Gehirn beim Denken sprechen hören. Als spezieller biochemischer Mechanismus arbeitet er in unserem Gehirn mit unserer Sprache und greift dabei auf alle von ihm biochemisch automatisch abgespeicherten Sinnesinformationen zurück.
Sprachinformationen erzeugen wir mit unserer Stimme. Sie sind in den Schallwellen enthalten, die wir von unseren Mitmenschen mit unseren Ohren als akustische Informationen empfangen. Wir können sie aber auch als optische Informationen mit unseren Augen von einer Schrift ablesen, die zuvor jemand geschrieben oder geschickt hat. Für alles gibt es einen Urheber und einen speziellen Mechanismus/Geist, der die Information geschaffen hat. Akustisch ist es der Kehlkopf eines Menschen oder der Lautsprecher eines elektronischen Gerätes, mit dem die Schallwellen mechanisch erzeugt werden, die die Information an unser Ohr übertragen. Optisch sind es die von der Schrift elektromagnetisch erzeugten reflektierten Lichtwellen, die die Information an unser Auge weiterleiten. Zum Erzeugen und Absenden der Information muss zuerst (1) extern durch einen elementaren Geist ein Signal mechanisch oder elektromagnetisch erzeugt werden, das dann an einen anderen Ort (2) gesendet wird, bei dem dann wiederum ein elementarer Geist (3) die Information im Ohr oder Auge empfängt. Diese drei Schritte wiederholen sich dann intern im Körper des Menschen, wobei ein elementarer Geist (1) die optisch oder akustisch empfangene Information in ein elektrisches Signal umwandelt und (2) über die Nervenbahnen ins Gehirn schickt, wo sie der neuronale Geist (3) empfängt und anschließend verarbeitet.
Im Gegensatz zu den genetischen Informationen, die als Erbinformationen unveränderlich sind und präzise verarbeitet werden müssen, empfangen wir ununterbrochen neue Sinnesinformationen aus unserem Umfeld, die wir nutzen können oder auch nicht. Genetische Informationen sorgen für einen vorprogrammierten und damit prädeterminierten Ablauf. Mit Sinnesinformationen wird nichts vorprogrammiert. Zudem sind zu viele Informationen dabei, die wir nicht brauchen oder auch nicht verstehen. Sinnesinformationen sind ein riesiges Angebot, das unser Umfeld erzeugt. Sie befehlen nichts wie die genetischen Informationen. Wir können mit ihnen tun und lassen, was wir wollen. Damit steht außer Zweifel, dass wir einen freien Willen haben. Siehe dazu ausführlich die Beschreibung in www.tabularasamagazin.de/hans-sixl-unser-denkender-geist-naturwissenschaftliche-fakten/.
Technische Geister
An die Errungenschaften der Technik, die die Welt in den letzten Jahrzehnten verändert hat, haben wir uns gewöhnt. Für uns ist es selbstverständlich, dass uns unsere technischen Geräte mit Informationen versorgen und unsere Smartphones und Fernseher Bilder auf den Bildschirm zaubern und uns zuhause einen Film wie im Kino oder ein Spiel wie im Fußballstadium verfolgen lassen. In diesen Geräten arbeitet wie in unserem Gehirn ein technischer oder elektronischer Mechanismus, ein Geist als unsichtbarer Akteur, der dafür verantwortlich ist. In Analogie zu unserem menschlichen Geist, nennen wir ihn den technischen Geist, wenn er beispielsweise Maschinen antreibt oder den elektronischen Geist, wenn er in elektronischen Geräten arbeitet. So wie unser Gehirn seine Informationen mit elektrischen Signalen empfängt und verarbeitet, die über Nervenleitungen laufen, so empfängt und verarbeitet auch ein elektronisches Geräte Informationen, die mit elektrischen Signalen über elektrische Leiterbahnen laufen. Was im Gehirn organisch und biochemisch geschieht, geschieht in elektronischen Geräten anorganisch und rein physikalisch. Da wir diese Geräte erfunden haben, wissen wir genau, wie sie funktionieren. Die Biochemie im Gehirn ist hingegen viel komplexer und noch nicht vollständig verstanden im Gegensatz zu der vollständig beherrschten elementaren Physik in elektronischen Geräten und Maschinen.
Ein Meilenstein in der Entwicklung der zuerst rechnenden und dann denkenden technischen Geräte, die zu Computern und mit ihnen zur künstlichen Intelligenz (KI) und künstlichem Leben (KL) führten, war die Halbleitertechnologie, die vor etwa sechzig Jahren entwickelt wurde. Mit ihr entstand die Informationstechnologie, die uns heute auch den menschlichen Geist besser verstehen lässt. Der elektronische Geist ist ein rein physikalischer Mechanismus, der digitale Informationen in technischen Geräten verarbeitet. Damit er arbeiten kann, muss er mit Informationen wie unser Gehirn mit Sinnesinformationen versorgt werden. Sie werden entweder über elektronische Signale direkt von einem elektronischen Datenspeicher oder optisch durch einen Strichcode oder mechanisch durch Eintippen übernommen. Alles läuft wie im menschlichen Körper über ein Netzwerk von Leiterbahnen ab, über die die Informationen in einer speziellen internen digitalen Sprache mit elektrischen Signalen übertragen werden.
Alles, was sonst noch in unserer hochtechnologischen Welt geschieht und mit Generatoren, Maschinen Solarmodulen etc. entweder Energie erzeugt oder verbraucht, geschieht durch spezielle physikalische oder chemische Mechanismen und wird damit von speziellen technischen Geistern als unsichtbare Akteure der verschiedensten Art ausgeführt. In allen Motoren, Maschinen, thermischen, chemischen oder nuklearen Reaktoren und Anlagen laufen physikalische und chemische Prozesse ab, die mit dem elementaren Geist nur durch die zugehörigen speziellen Mechanismen möglich sind. Dasselbe gilt für alle thermischen, chemischen und elektrischen Prozesse in komplexen Systemen wie in hochtechnologischen automatischen industriellen Produktionsanlagen, aber auch in Raketenabschuss-, steuerungs- oder abwehranlagen sowie in unseren hochentwickelten Autos aktiv sind. Diese physikalischen und chemischen Geister verschaffen, wie der Geist von Menschen und Tieren, allen technischen Geräten und automatisierten Anlagen ein technisches Leben. Insbesondere die Geister, die viel Energie speichern können als Waffe benutzt und dabei als böse Geister bezeichnet werden, wenn sie in falsche Hände fallen.
Zusammenfassung
So wie wir den Mechanismus, der als unsichtbarer Akteur in unserem Kopf Sinnesinformationen verarbeitet, als menschlicher Geist bezeichnen, so können wir auch alle anderen Mechanismen, die ebenfalls Informationen verarbeiten, als Geister bezeichnen. Es handelt sich dabei um keine überirdischen Akteure, sondern nur um unsichtbare Akteure, die als reale Geister naturwissenschaftlich vollständig verstanden werden können. Geister stellen deshalb im Gegensatz zu früher nichts Geheimnisvolles mehr dar. Dadurch wird der Begriff des Geistes entmystifiziert. Wie jeder Mechanismus nur in einem genau definierten System funktioniert, so funktionieren auch alle Geister nur in genau definierten Systemen mit definierten Informationen und können deshalb z.B. beim Menschen nicht als Seele mit den gespeicherten Informationen vom Körper getrennt werden.
Das erste System im Universum bestand aus Elementarteilchen mit den ersten Informationen und dem ersten Geist, der sie noch heute auf seine spezielle Art und Weise durch wechselseitigen Informationsaustausch verarbeitet. Da alles in unserem Universum und unserer Welt aus Elementarteilchen besteht, ist es verständlich, dass der elementare Geist noch heute die Dynamik des Geschehens allgegenwärtig bestimmt, da er für alle Kräfte und damit auch für die Naturgesetze verantwortlich ist. Von den vier Fundamentalkräften sind nur die Gravitationskraft und die elektromagnetische Kraft in unserem täglichen Leben spürbar und beobachtbar, wobei der elementare Geist mit den Elektronen der Elektronenhülle der Atome und Moleküle und den virtuellen Photonen als Boten der Information die gesamte Chemie in Natur und Technik beherrscht.
Die Milliarden Jahre später mit den biologischen und technischen Systemen evolutionär entstandenen genetischen, neuronalen und technischen Geister erzeugen und verarbeiten ebenfalls als unsichtbare Akteure Informationen, die als Bilder, Symbole, Zeichen, Schriften, Zahlen oder Muster allerdings materialunabhängig sind. Ferner finden das Absenden und der Empfang der Information nicht wie bei der elementaren Wechselwirkung gleichzeitig statt, denn die Information wird jeweils einseitig von einer Stelle zu einer anderen übertragen. Es findet bei Menschen und bei technischen Geräten entweder akustisch, optisch oder elektrisch mit Schallwellen, Lichtwellen oder elektromagnetischen Wellen als Überträger der Information statt. Dabei ist immer der elementare Geist aktiv, der die Information beim Absenden entweder physikalisch oder chemisch erzeugt und beim Empfang entsprechend verarbeitet.
Evolutionär entstand zunächst mit den Einzellern der genetische Geist, der in den Körperzellen vollautomatisch arbeitet und für das körperliche Leben zuständig ist. Viel später entstand mit dem zentralen Nervensystem in Tieren und in Menschen zunächst der neuronale Geist, der mit Sinnesinformationen und internen Informationen ebenso vollautomatisch arbeitet. Mit ihnen steuert er die Bewegungen und die Körperfunktionen. Ein Teil des neuronalen Geistes ist auch bei Tieren mit Bildern in der Lage zu denken. Unser denkender Geist arbeitet zusätzlich mit unserer Sprache, mit der wir kommunizieren, unser Wissen abspeichern und mit ihm unseren Verstand bilden. Was unser denkender Geist im Gehirn leitet, leistet inzwischen auch der elektronische Geist in Computern viel schneller und mit einem viel höheren Speichervermögen. So wie unser neuronaler Geist die Muskeln arbeiten lässt, so lässt auch in technischen Geräten ein technischer Geist elektrische und thermodynamische Maschinen arbeiten.
Mit der Entmystifizierung der Geister durch die Erkenntnisse der Naturwissenschaften der letzten Jahrzehnte werden zentrale Fragen der Geisteswissenschaften eindeutig und klar durch die Mechanismen der Informationsverarbeitung beantwortet. Dazu zählen, wie in früheren Artikeln ausführlich erläutert, siehe www.tabularasamagazin.de/hans-sixl/, u.a. die Fragen: Was ist der Geist des Menschen? Kann er sich vom Körper lösen? Wer sind wir körperlich und geistig? Wie entsteht unser Bewusstsein? Woher kommen unsere Sinnesinformationen? Haben wir einen freien Willen? Was ist determiniert und was nicht? usw.
PS: Gläubige Menschen können eine Wahrheit in der Aussage des Johannesevangeliums mit den Naturwissenschaften erkennen, denn Worte stammen von Wesen mit einem denkenden Geist und dienen der Kommunikation. „Im Anfang … (naturwissenschaftlich des Universums) … war das Wort …“, heißt es. Worte enthalten Informationen, die naturwissenschaftlich nach dem Urknall von Elementarteilchen getragen werden, die selbst unsichtbar sind und auch mit einem unsichtbaren Mechanismus, dem elementaren Geist, ihre speziellen Informationen bei ihren Wechselwirkungen zu ebenso unsichtbaren Fundamentalkräften verarbeiten. Naturwissenschaftlich gilt es als gesichertes Wissen, dass die Elementarteilchen des Anfangszustands des Universums wie ein lebender kosmologischer Samen, also wie der Samen einer Pflanze oder das Ei eines Wesens das gesamte Programm über eine „kosmologische Erbinformation“ ähnlich wie die genetische Erbinformation enthielt und so das Universum mit der belebten Natur in allen Details vorprogrammiert entstehen ließ. Weiter geht es im Johannesevangelium: „… und das Wort war Gott … in ihm war das Leben …“, was allerdings zu einer anderen Gottesvorstellung führt, bei welcher der kosmologischen Samen als Samen Gottes auch naturwissenschaftlich interpretiert werden kann, mit dem er sich wie das Leben in der Natur ständig reproduziert und auf diese Weise ewig lebt.
