Mit der Video-Single »Bitte ned Heid« erwartet uns genau der richtige Ohrwurm für das Sommerloch.
Wenn sich bei 38 Grad auf der Mariahilfer Straße das Bitumen verflüssigt und man im Neuperlacher Plattenbau insengender Hitze den Kater nicht weggekontert bekommt, hört man diese Nummer leise wie in einem Fiebertraum.
Wenn sich Wiener Schmäh mit bayerischem Anarchotum vereint, kommt frischer Wind in die Rap Bubble. Niemand hat in den letzten Jahren die Mundart Hip Hop Szene derart geprägt wie diese vier Jungs. In der Manier eines Honigdachses nehmen beide Crews vor nichts und niemandem halt, es wird schonungslos auf Missstände geschaut und humorvoll abgerechnet. Sozialkritik und Ironie sind die Signature-Ingre- dienzien ihrer Songs.
Für »Bitte ned Heid« haben sie die Sozialkritik einfach weggelassen
So besingen sie den Müssiggang mit unnachahmlichem Charme und einer derartig souligen Nonchalance, dass sich ein Grinsen über das ganze Gesicht zieht, als hätte man sich eine Überdosis Botox installiert. Jeder kennt das Gefühl, wenn man nur für sich sein will. Dass man sich diese Zeit heutzutage aktiv nehmen muss, wird mehr als deutlich. Aus diesem Grund geht dieser Laid Back Banger runter wie Ahornsirup.
New York City, Kuala Lumpur, Vienna
Bei aller Kunst des Prokrastinierens muss man dem Quartetto Infernale aber auch eine gehörige Portion Arbeitswut zusprechen. Neben einem lupenrein produzierten Song droppen sie ein Musikvideo, in dem sie in weißen Hotel-Handtüchern, einmal um den ganzen Globus reisen.
Der Clip zur Single ist ein visuelles Mindfuck Mosaik
Digital Detox? Fehlanzeige. Die Geschichte beginnt mit der Flucht eines Patienten aus einer Nervenheilanstalt und führt einmal um die ganze Welt. Durch die Omnipräsenz von Bildschirmen in Smartphones, auf dem Times Square, am Würstelstand in Wien, entstehen Übergänge von Kontinent zu Kontinent und Realität zu Realität. Am Ende sitzt der Patient wieder dort, wo alles begonnen hat: In der Klinik. Mit der Erkenntnis, dass er sie nie verlassen hat.
Aber die Jubiläums-Show zu »10 Jahre dicht & ergreifend«, die nimmt man mit ins nächste Leben.
Tickets gibt es hier.
AUSSERDEM:
dicht & ergreifend – 10 Jahre – Olympiahalle München
Die »Do It Yourself« Boys feiern am 25. Oktober 2025 ihren ersten runden Geburtstag. Die Betonung liegt auf »ersten«, denn bei den »Dichtis« drängt sich das schelmische Gefühl auf, dass sie gerade erst loslegen. Seit nunmehr zehn Jahren poltern sie amüsiert durch die Musiklandschaft – immer noch frei von Konventionen und Zielgruppen-Brimborium. Was einst mit 30 Zuschauern auf dem »Tollwood« begann, entwickelt sich zehn Jahre später zu einem Ereignis, bei dem mehr als 14.000 Menschen in den Münchener Olympiapark strömen sollen. So viel zu den Träumen von »dicht & ergreifend«.
Die Olympiahalle füllen – mit Mundart-Rap.
Das hat jeder, der auch nur entfernt etwas mit Musik zu tun hat, für unmöglich gehalten. Bis 2019. Dann geschah es tatsächlich: eine ausverkaufte Olympiahalle zum Tourabschluss ihres zweiten Albums. Plötzlich herrschte Totenstille im Voralpenland, und am Hasenbergl hörte man die Ziegen furzen. Sechs Jahre später, zum zehnjährigen Jubiläum, wollen »Dutti & Urkwell« noch eins drauflegen.
Jeder handelsübliche Sitzplatz wird so zum Logenplatz. Once-in-a-Lifetime-Shit. Nicht nur für die Band, sondern auch für die Fans. Mitten in der Halle wird es dieses Mal eine Rundbühne geben, 360° Vollkontakt. Ein absolutes Novum in der Geschichte von »dicht & ergreifend«, da sie in alle Himmelsrichtungen spielen werden.
Die Essenz aus hunderten Live-Konzerten.
Es werden Meilensteine durchlebt, und alles, was sich in den letzten Jahren an Erfahrung angesammelt hat, wird restlos aufgefahren. Da geben sich die Special Guests die Klinke in die Hand und allesamt werden mit offenen Mündern bereits dem Warm-up lauschen.»Kofelgschroa« live in Concert.
Die Oberammergauer Anarchos können ohne Übertreibung als lebendiges Kulturgut beschrieben werden, auch wenn sie sich seit vielen Jahren verkrochen haben. Sie folgen dem Ruf der »Dichtis«, um ihnen an diesem Abend einen glanzvollen Auftakt zu kredenzen, wie man ihn sich nicht schöner vorstellen kann.
Eine Trilogie aus Blut, Schweiß und Pipi in den Augen.
Wer schon mal auf einem der »besonderen« Konzerte der »Dichtis« war, weiß, dass er nicht nur seine Körperflüssigkeiten los wird. On top gibt es ein gratis Synapsen-Tattoo samt Überweisungsschein in den Olymp der Hedonisten. So nimmt man diese Shows geradewegs mit ins eigene Grab.