Mit unserem denkenden Geist unterscheiden wir uns von allen anderen Lebewesen. Er liefert uns ohne Unterbrechung scheinbar völlig unabhängig von unserem Körper optische und akustische Informationen aus unserem Umfeld, die er unbemerkt abspeichert und bereitwillig nach unserem Willen nutzt. Darüber hinaus ist er in der Lage, unsere Eindrücke sprachlich zu formulieren, sie gedanklich zu verarbeiten, unseren Mitmenschen mitzuteilen oder aber auch mit uns selbst lautlos zu diskutieren. Mit unseren Sinnesinformationen formt er unser Bewusstsein und unseren Willen und verschafft uns ein geistiges Leben. Unser Geist scheint eine unsichtbare von unserem Körper völlig unabhängige eigenständige Entität zu sein, was als Körper-Geist-Dualismus von der Philosophie und als eigenständiges Seelenleben von der Theologie thematisiert wurde. Die Naturwissenschaften haben inzwischen denkende technische Geräte und mit ihnen künstliche Intelligenz geschaffen. Mit ihnen sind sie auch dabei, künstliches Leben zu generieren. Sie lassen uns erkennen, dass es eine Evolution des Geistes gibt, so wie es eine Evolution des Lebens seit dem Urknall gibt. Vor allem die Erkenntnisse der Informationstechnologie der letzten wenigen Jahrzehnte enthüllen uns die Geheimnisse unseres Geistes, die die Prämissen und Hypothesen der Philosophie des Geistes falsifizieren und damit ihre gesamte Historie ad absurdum führen. Im Zusammenhang mit dem Begriff der Seele und der Genetik rütteln sie stärker als je zuvor an den Fundamenten der Theologie.
Einführung
Unser Geist war schon immer ein geheimnisvoller Akteur, da er unsichtbar in unserem Kopf arbeitet und man ihn auch nicht wie alles andere spüren und selbst lokalisieren kann. Auch wie er bewusst sowie unterbewusst in uns arbeitet und alle Vorgänge in unserem Körper regelt, teilt er uns nicht mit. Wir wissen nur, dass wir mit unseren Augen sehen und mit unseren Ohren hören, aber wie es geschieht, teilt er uns nicht mit. Wenn wir denken, scheint es, als arbeite er losgelöst von unserem Körper, obwohl er genau weiß, wie es ihm geht, was ihn wo schmerzt, was sich wie anfühlt, riecht und aussieht. Was er ist, sowie wo und wie er denkt, teilt er uns auch nicht mit. Wir wissen aber inzwischen ganz genau, dass er in unserem Gehirn und nicht in unserem Herzen arbeitet, was man u.a. früher glaubte. Aufgrund all dieser geheimnisvollen mystischen Fähigkeiten und Eigenschaften nennen wir ihn auch unseren Geist. Das ist auch der Grund dafür, warum die Menschheit schon vor Jahrtausenden glaubte, dass er sich nach dem Tod vom Menschen lösen und ein eigenes Seelenleben führen könnte. Dieser trügerische Glaube ist die wesentlichste Grundlage vieler Religionen.
Die Naturwissenschaften haben unsere Welt vor allem in den letzten wenigen Jahrzehnten verändert. Die Welt ist nicht mehr die, die sie vor einem Jahrhundert war. Schon Kleinkinder spielen heute mit Handys. Für sie ist es selbstverständlich, dass Geräte sprechen und Filme abspielen können. Weder sie noch wir kommen dabei auf die Idee, dass ein mystischer Geist in Handys, Fernsehgeräten oder in Computern ähnlich wie unser Geist in unserem Kopf arbeitet, denkt, rechnet und uns Botschaften in Bild und Ton mitteilt. Heute gilt nichts dergleichen als mystisch. Deshalb fragen wir uns, was sind das für Geister in den elektronischen Geräten, die geistig nahezu dasselbe tun wie wir? Was wissen wir heute über unseren denkenden Geist, der unser Bewusstsein formt und uns denken, träumen, planen und Gedanken formulieren lässt? Wie ist er entstanden? Wie hat er sich entwickelt? Steckt über das kosmologische Argument ein Hauch Gottes in ihm?
Alles hat seine Erstursache im kosmologischen Samen des Universums, der aus Elementarteilchen bestand. Dies gilt auch für das Leben, das nicht erst ab der Urzelle existierte, sondern schon in den Elementarteilchen. Dasselbe gilt auch für den Geist, der nicht erst, seit es Menschen gab, existierte. So wie das Universum und damit evolutionär unsere Welt und schließlich auch wir geschaffen wurden, hat sich alles evolutionär seit dem Urknall entwickelt. Seit wenigen Jahrzehnten sind auch technische Geräte als Teil der Evolution entstanden, die geistig Ähnliches leisten wie wir. Religiöse Menschen könnten also sagen:
Gott hat intelligente Menschen mit einem unsichtbaren Akteur, dem denkenden Geist geschaffen, der ihnen ein geistiges Leben verschafft, und der Mensch hat intelligente Geräte mit einem unsichtbaren Akteur, dem technischen Geist geschaffen, der ihnen ein künstliches geistiges Leben ermöglicht.
So wie Gott der Schöpfer des Universums und der Menschheit ist, so sind auch die Menschen die Schöpfer technischer Geräte.
Naturwissenschaftlich hat sich allerdings alles evolutionär vorprogrammiert entwickelt, was im Folgenden noch ausgeführt wird. Technische Geister sind nicht nur Akteure, die in elektronischen Geräten arbeiten, sie sind auch die Akteure, die mechanische, chemisch und elektrisch Maschinen antreiben. Natürlich ist auch ein Handwerk für jede schöpferische Aktion erforderlich, aber die Erfindung eines Geräts oder einer Maschine und erst recht eines Mechanismus, der mit Informationen arbeitet, ist eine geistige Angelegenheit, für die der menschliche Geist zuständig ist.
Da die Philosophie mit Prämissen und Hypothesen arbeitet und die Theologie nur Offenbarungen anzubieten hat, lauten unsere Fragen an die Naturwissenschaften:
Wie ist der Geist des Menschen definiert? Was macht er? Was ist unser denkender Geist? Wie arbeitet er, und wie ist er entstanden? Ist er unabhängig vom Körper? Gibt es andere Formen des Geistes? Was für ein Geist ermöglicht künstliche Intelligenz? Gibt es eine Evolution des Geistes? Was ist die Erstursache des Geistes?
Unser Geist ist ein biochemischer Mechanismus, der Informationen verarbeitet
Seit es Computer gibt, spielen Informationen und ihre Verarbeitung in unserer Hightech-Welt eine wichtige Rolle. Was in ihnen geschieht, läuft ähnlich auch in allen anderen elektronischen Geräten und in unseren Gehirnen ab, aber natürlich mit anderen Informationen und auf andere Art und Weise, da technische Geräte nicht aus organischen Molekülen aufgebaut sind und auch keine biologischen Lebewesen sind. Sie denken noch nicht mit selbst entwickelten und eigenen vorprogrammierten Mechanismen, was aber mit der Entwicklung künstlicher Intelligenz in naher Zukunft möglich scheint. Inzwischen sind sie uns bereits geistig in vieler Hinsicht überlegen.
Ähnlich wie wir erhalten Computer Informationen von außen. Ein spezieller rein physikalischer Mechanismus, der als technischer oder elektronischer Geist bezeichnet werden kann, leitet sie über elektrische Leitungen an eine zentrale Stelle in ihrem Inneren, speichert und verarbeitet sie dort und gibt das Ergebnis seiner Arbeit als neue Informationen in Bild und Ton über andere Leitungen nach außen ab oder druckt sie aus, bzw. startet mit ihnen eine Maschine oder regelt einen Automaten etc. Dieser spezielle Geist ist damit ein unsichtbarer Akteur, der in einem technischen Gerät eine spezielle Arbeit leistet.
Grundsätzlich spielen sich alle Prozesse in unserem Gehirn auch nicht anders ab als in einem Computer, PC oder Handy. Wir erhalten Informationen in Bild und Ton über Augen und Ohren, die über Nervenbahnen ionisch in unser Gehirn geleitet werden. Dort verarbeitet sie unser Geist, der als neuronaler Geist bezeichnet werden kann, weil er mit Neuronen funktioniert. Als vererbter komplexer biochemischer Mechanismus speichert er sie ebenso biochemisch in unserem Gedächtnis ab, um mit ihnen anschließend zu denken, zu planen, zu rechnen, zu träumen usw., sowie falls erwünscht, sie in ausgesprochene Worte, Sätze oder andere körperliche Aktionen über die Muskulatur umzusetzen.
- Unser denkender Geist ist damit ein spezieller biochemischer Mechanismus, der in unserem Gehirn Sinnesinformationen biochemisch verarbeitet, so wie der entsprechende elektronische Geist ein spezieller rein physikalischer Mechanismus ist, der in elektronischen Geräten physikalische Informationen verarbeitet.
- Alle Formen des Geistes sind Mechanismen, die Informationen verarbeiten. Sie sind unsichtbare Akteure, die in einem Körper, System oder Gerät eine spezielle Arbeit leisten.
- Mechanismen/Geister ohne das jeweils zugehörige System gibt es nicht.
Vor dem industriellen Zeitalter kannte man den Begriff Mechanismen nicht. Man sagte: Es funktioniert auf die oder jene Art und Weise und konnte es meist nicht richtig beschreiben, weil es noch keine Physik, Chemie oder Biologie gab.
- Mechanismen sagen aus, wie ein dynamischer Prozess funktioniert. Sie definieren den Ablauf, Vorgang oder die Reaktion etc. in naturwissenschaftlich eindeutig festgelegter, vorhersehbarer Art und Weise.
- Alle Aktionen auf dieser Welt erfolgen durch Mechanismen, die mit Informationen arbeiten. Sie lösen dynamische Prozesse aus, die durch Kräfte entstehen.
Dabei ist zu beachten: Was in einem System, einer Maschine, einer lebenden Zelle, einem Automaten, einem Reagenzglas abläuft, funktioniert meist nicht nur rein mechanisch, wie das Wort Mechanismus suggeriert, sondern auch elektrisch, physikalisch, chemisch oder biologisch.
Auch der Begriff der Information kannte man nicht. Man sprach von Auskünften, Mitteilungen, Botschaften, Hinweisen, Nachrichten usw. Information und Informationsverarbeitung haben in den letzten wenigen Jahrzehnten über die Informationstechnologie eine enorme Bedeutung erlangt. Alles, was wir hören und sehen, enthält Informationen, die technisch in Bit ausgedrückt werden. Das ist die Grundeinheit der Information. Es ist eine Abkürzung für den Begriff der Binärziffer und kann einen von zwei Werten haben: 0 der 1. Die Einheiten der Informationskapazität in der Technik reichen von Bits bis hin zu Tebibytes und bilden das Rückgrat der modernen Informationstechnologie.
Die Grundlage des denkenden Geistes bilden die mit Augen und Ohren empfangenen Sinnesinformationen. Das sind akustische und optische Signale, die als Bild- und Sprachinformationen in einer körpereigenen Signalsprache ionisch über die Nervenbahnen in unser Gehirn gelangen und dort automatisch von einem neuronalen Geist biochemisch unterbewusst verarbeitet werden. Dabei gilt:
- Alle Arten von Informationen sind etwas Abstraktes. Sie brauchen einen Informationsträger für den Transport und ihre Speicherung.
- Informationen ohne Informationsträger gibt es nicht.
- Damit kann es auch keine Seele und keinen Geist mit den Erinnerungen eines Lebens ohne einen Träger geben. Erinnerungen bleiben fest im Gehirn verankert und verlöschen mit dem Gehirntod wie oft auch zuvor bei Demenz oder Alzheimer.
Informationen sind also nichts Substanzielles, nicht Greifbares. Man kann sie hören, sehen, riechen oder fühlen. Sie sind in Bildern, Zeichen, Bits, Zahlen, Buchstaben und Worten versteckt und stehen vielleicht ungenutzt in einem Buch, einer Festplatte und können nicht genutzt werden, weil sie nicht verstanden werden. Oft kann man sie erst in Kombination mit anderen Zeichen einem Bild, einem Wort oder Sätzen etc. verstehen.
- So wie Informationen ohne Träger nicht existieren können, so kann auch der Geist/Mechanismus, der sie verarbeitet, ohne dem zugehörigen Körper/System nicht existieren.
- Weder Informationen können von ihrem Träger noch Mechanismen/Geister können von ihrem jeweiligen System, in dem sie arbeiten, getrennt werden
Diese speziellen Eigenschaften von Informationen und der Mechanismen, die sie verarbeiten, sowie eine naturwissenschaftliche Definition des menschlichen Geistes wurden von mir schon vor mehr als zehn Jahren publiziert, s. u.a. www.tabularasamagazin.de/hans-sixl/der-geist-des-menschen-was-ist-er-und-wie-funktioniert-er und ausführlich beschrieben. Eine entsprechende eindeutige geisteswissenschaftliche Erklärung und Definition des Geistes gibt es nicht. Die naturwissenschaftliche Definition des Geistes als Mechanismus der Informationen verarbeitet, wurde zwar schon früher erwähnt und ist inzwischen allgemein weltweit anerkannt, aber bisher von keinem anderen Naturwissenschaftler in ausführlicher Form publiziert worden. Die Erkenntnisse der Naturwissenschaften bezüglich des Geistes der Menschen und vieler anderer Geistformen werden von Geisteswissenschaftlern nicht gerne akzeptiert, da sie an den Grundlagen der Philosophie des Geistes und an den essenziellen Grundlagen der Theologie rütteln.
Zur Problematik der Philosophie des Geistes
Im Zentrum der Philosophie des Geistes steht das Leib-Seele-Problem oder Körper-Geist-Problem. Dabei ist die zentrale Frage, ob es sich bei dem Geist (der theologisch mit der Seele gleichgesetzt wird) und dem Körper um zwei verschiedene „Substanzen“ handelt oder ob sie letztlich eins sind. Dabei geht man in der Philosophie des Geistes bei dem Leib-Seele-Dualismus von folgenden Annahmen aus:
- Der Geist bzw. die Seele ist eine nicht materielle „denkende Substanz“, die unabhängig vom Körper existieren kann und nicht den Naturgesetzen gehorcht.
- Nur der Körper ist materiell und gehorcht den Naturgesetzen.
- Die beiden „Substanzen“ können kausal miteinander reagieren.
Unabhängig davon, dass Substanzen immer materiell sind, sind die meisten religiösen Systeme überhaupt nur mit der speziellen Annahme denkbar, dass der Geist als Seele unabhängig von der materiellen Welt und damit vom Körper existieren kann. Denn nur dann kann die Seele eine Seelenwanderung unternehmen oder nach dem Tod im Paradies oder in der Hölle weiterexistieren.
Dass der Geist etwas bewirkt und Aktionen auslöst, hätte den Philosophen bei der Definition ihrer Annahmen spätestens mit Beginn des industriellen Zeitalters auffallen müssen, denn keine Substanz und kein materielles System ist ein Akteur, sondern nur ein spezieller Mechanismus in einem biologischen System, wie unser Geist in unserem Gehirn, ein technischer Mechanismus/Geist in allen Maschinen oder ein elektronischer Mechanismus/Geist in unseren Smartphones. Alles, was geschieht, wird nicht von imaginären Substanzen angetrieben, sondern von Mechanismen, die unsichtbar sind wie Geister und deshalb auch spezielle Geistformen darstellen. Beispiel: Weder das System (der Motor) noch die Substanz (das Benzin) sind Akteure, die das Auto bewegen, sondern es ist der physikalisch-chemische Mechanismus, der bei der Zündung eine Explosion verursacht.
Folgerungen aus der naturwissenschaftlichen Definition des Geistes
Die wesentliche Erkenntnis der Naturwissenschaften der letzten Jahrzehnte sind:
- Der menschliche Geist ist ein biochemischer Mechanismus, der Informationen im Gehirn verarbeitet. Er bildet eine Einheit mit ihm und kann sich deshalb auch nicht von ihm lösen.
- Auch die in unserem Gehirn gespeicherten Informationen bilden eine Einheit mit ihren Trägern, den Neuronen in unserem Gehirn und können sich deshalb auch nicht z.B. als Seele von ihnen lösen.
Aus diesem Grund widerlegen die Naturwissenschaften die Annahmen des Leib-Seele-Dualismus und führen damit die Prämissen des von der Philosophie kontrovers diskutierte Leib-Seele- bzw. Körper-Geist Problem ad absurdum.
Wie beschrieben, werden in der Philosophie Körper und Geist als zwei getrennte unabhängige „Substanzen“ gesehen und man geht fälschlicherweise davon aus, dass sich der Geist naturwissenschaftlich nicht erklären lässt. Die Naturwissenschaft stellt jedoch klar:
- Der menschliche Geist ist keine immaterielle Substanz, sondern ein biologischer Mechanismus, der Informationen im Gehirn verarbeitet und den Naturgesetzen gehorcht. Substanzen allein sind keine Akteure!
- Als Mechanismus kann der Geist nicht von seinem zugehörigen System/Körper, in dem er arbeitet, getrennt werde. Geist und Körper bilden eine untrennbare Einheit.
- Die religiöse Vorstellung, dass sich der Geist/die Seele mit den Informationen seines Lebens nach dem Tod vom Körper lösen kann, ist damit naturwissenschaftlich unhaltbar.
Ein Geist ist ein Akteur/Mechanismus, der immer in einem materiellen Körper, System oder Gerät arbeitet. Etwas rein Geistiges/Abstraktes/immaterielles, also z.B. Information, kann nichts bewegen. Auch etwas Materielles kann ohne Mechanismus nichts bewegen. So wie der elektronische Geist nur in einem speziellen technischen Gerät existieren und arbeiten kann, so kann auch der denkende Geist nur in einem Gehirn existieren und arbeiten. Das gilt für jeden physikalischen, chemischen, biologischen und technischen Mechanismus. Jeder Mechanismus ist so etwas wie ein unsichtbarer Geist. Nehmen wir z.B. den Mechanismus, der das Auto antreibt. Wir wissen genau, wie er funktioniert. Er existiert nur im Motor und ist unsichtbar, wie ein Geist und kann sich auch nicht aus dem Motor lösen.
Nicht nur jeder Mechanismus/Geist ist an einen Körper gekoppelt, sondern auch alle Informationen. Zahlen, Wörter, Bilder sind Muster auf irgendeiner Oberfläche. Auch Erinnerungen, Wissen und Erfahrungen sind als Informationen auf einem Träger abgespeichert. Im Gehirn sind es die Neuronen, im PC ist es die Festplatte usw. Informationen ohne einen Träger gibt es nicht. Informationen können auch von immateriellen Trägern, z.B. elektromagnetische Wellen, wie Radiowellen oder Lichtsignale, getragen werden.
Unser denkender Geist ist nur der höchst entwickelte Teil unseres automatisch arbeitenden menschlichen Geistes in den Neuronen unseres Gehirns. Auch Tiere haben wie wir ein Gehirn und mit ihm einen übergeordneten Geist, den wir den neuronalen Geist nennen, der nicht nur Sinnesinformationen verarbeitet, sondern auch interne Informationen aus den Organen, den Muskeln, den Drüsen dem Verdauungsapparat usw., die grundsätzlich dafür sorgen, dass biologisches Leben funktioniert. Alle Informationen laufen, getragen von Ionen, über die Nervenbahnen ins Gehirn, werden dort von dem neuronalen Geist verarbeitet und dieser schickt auch die notwendigen Steuersignale an die Muskeln etc. Unser Körper funktioniert wie ein vollautomatisches technisches Gerät, das laufend mit Energie versorgt wird. Körperliches und geistiges Leben gibt es, wie wir immer deutlicher erkennen können, auch in der Technik, was uns die modernen Entwicklungen zur künstlichen Intelligenz und künstlichem Leben vor Augen führen.
Alle Mechanismen und damit auch alle Formen des Geistes sorgen dafür, dass etwas geschieht. Sie lösen damit eine Dynamik aus, die grundsätzlich nur entstehen kann, wenn Kräfte wirken.
Unser Geist, der mit Informationen arbeitet, bewirkt damit eine Aktion, die Energie benötigt. Optische Informationen werden durch die Absorption von Photonen erzeugt, Schallinformationen durch Schallwellen, Geruchsinformationen durch chemische Prozesse, Tastinformationen durch Druck. Es ist also immer Energie vorhanden, um Informationsträger zu generieren. In unserem Nervensystem sind es Ionen, die die Information tragen und in das Gehirn leiten. Das Abspeichern, das Auslesen, die Verarbeitung der angekommenen Information sowie das Absenden der sich ergebenden Information verbraucht auch oder kostet auch Energie. Es geschieht etwas, und das erfordert Kräfte. Die Energie stellt der Körper zur Verfügung und die Kräfte sind elektromagnetische Fundamentalkräfte, da alles, was geschieht, letztendlich auf die Elektronenhülle der Atome zurückzuführen ist. Damit sind alle Kräfte, mit denen der menschliche Geist arbeitet, auf die Elementarteilchen (speziell die Elektronen) zurückzuführen, die seit dem Urknall alles bestimmen.
Was geschieht, wenn unser denkender Geist denkt? Wie ein Computer in einem technischen Gerät mit elektronisch abgespeicherten Informationen und einem elektrischen Mechanismus arbeitet, so denken wir in unserem Gehirn mit biochemisch abgespeicherten Informationen und einem biochemischen Mechanismus.
Dabei müssen Informationen aus einem Speicher ausgelesen, verarbeitet und ein Ergebnis liefern. Wie dies in einem Computer geschieht, müssen wir so wenig wissen, wie wir es wissen müssen, wie es in unserem Gehirn geschieht. Da dazu Elektronen bzw. Ionen bewegt werden müssen, sind Kräfte zu ihrer Beschleunigung erforderlich und das kostet Energie, weshalb der Computer und unser Gehirn dabei mit Energie versorgt werden müssen. Wenn als Ergebnis der Drucker etwas ausdrucken muss oder ein Muskel ein Gelenk bewegen muss, dann ist dafür zusätzlich Energie notwendig. Wenn unser denkender Geist oder ein Computer nur im Stillen mit seiner Sprache denkt, ist viel weniger Energie erforderlich, da nur Informationen verarbeitet werden, die im Computer bzw. im Gehirn genutzt werden und deren Ergebnis auch nur dort abgespeichert wird und keine muskuläre Reaktion bzw. bei technischen Systemen keinen Ausdruck auslöst.
Alles auf der Welt funktioniert mehr oder weniger vollautomatisch ohne Ausnahme über einen Mechanismus/Geist, der Informationen verarbeitet. Dies bedeutet, dass auch unser menschlicher Geist seinen Ursprung in zahlreichen verschiedenen evolutionären Geistformen hat, die im Folgenden noch besprochen werden. Wie schon die Überlegungen zu unserem denkenden Geist erkennen lassen, fordern die Erkenntnisse der Naturwissenschaft des Geistes ein radikales Umdenken in der Philosophie und Theologie.
Die Ursache unseres denkenden Geistes und unseres geistigen Lebens
In unserem Gehirn laufen alle Informationen aus unseren Sinnesorganen zusammen und werden darin abgespeichert. Das unterscheidet unseren Geist nicht von dem der Tiere, die alle ein Gehirn haben, in dem nicht nur Sinnesinformationen verarbeitet, sondern auch alle Mechanismen des Körpers gesteuert werden. Allerdings sind wir ihnen mit unserer Fähigkeit zu sprechen, mit unserer Sprache zu denken, mit Zahlen zu rechnen und mit Händen ein HHHHandwerk auszuüben, haushoch überlegen. Obwohl in den Gehirnen aller Lebewesen die Mechanismen der Informationsverarbeitung und -speicherung dieselben sind, ist unser Gehirn weiterentwickelt und das gibt uns die Möglichkeit mit unserem denkenden Geist auch ein geistiges Leben zu führen, bei dem wir nicht nur unsere Erfahrungen und Wissen, sondern auch das vergangener Generationen nutzen können.
Unser denkender Geist verschafft uns Menschen ein geistiges Leben. Voraussetzung dafür ist der neuronale Geist, der im Gehirn arbeitet und alle Körperfunktionen regelt, seit es Tiere mit einem zentralen Nervensystem gibt. Das körperliche Leben von Mensch und Tier wird durch die Genetik sichergestellt.
Die Genetik sorgt von Generation zu Generation für die stete unglaublich präzise Reproduktion unseres Körpers und vor allem für die Konstruktion unseres Gehirns und für die in ihm arbeitenden Mechanismen. Diese Arbeit leistet ein genetischer Geist in allen unseren Körperzellen mit genetischen Informationen auf physikalisch-chemische und damit auf eine völlig andere Art und Weise als der neuronale Geist in unserem Gehirn. Er ist auch dafür verantwortlich, dass die ersten Einzeller Sinne entwickelten, die ihnen mitteilten, wie sie sich bewegen, ernähren und vermehren konnten. Sie hatten noch kein zentrales Nervensystem und auch noch keine Sinnesorgane, diese wurden erst in Vielzellern nach und nach evolutionär entwickelt. Für die Wirbeltiere stellten die Sinnesorgane körperlich und geistig einen enormen Vorteil dar, der dazu führte, dass sich aus ihnen schließlich die Menschheit entwickeln konnte.
Der genetische Geist arbeitet unbemerkt von uns seit der Urzelle vollautomatisch in allen Köperzellen mit genetischen Informationen, die molekular auf der DNS abgespeichert sind. Letztere haben sich allerdings über Jahrmilliarden evolutionär verändert und haben die belebte Natur über die Prinzipien der Mutation und Selektion mit verschiedener Spezies von Pflanzen und Tieren ausgestaltet. Der genetische Geist arbeitet seither in allen Pflanzen, Tieren und Menschen immer mit nahezu denselben Jahrhunderte alten vererbten, genetisch abgespeicherten Informationen, die nichts mit den jeweils aktuell empfangenen Sinnesinformationen in Wort und Bild gemeinsam haben. Deshalb arbeitet er auch mit völlig anderen Mechanismen in allen Körperzellen als unser denkender Geist im Gehirn. Dabei nutzt er immer dieselben Erbinformationen, die in der genetischen Sprache mit vier molekularen Buchstaben in den Genen abgespeichert wurden. Diese wurden seit dem Homo erectus bei uns Menschen nahezu unverändert von Generation zu Generation seit etwa einer Million Jahren ohne Unterbrechung des Lebens weitergegeben.
Den Mechanismus, der in den Zellen die genetischen Informationen automatisch verarbeitet, nennen wir den genetischen Geist. Als unermüdlicher Akteur ist er gleichzeitig der Architekt, Baumeister und Bauarbeiter unseres Körpers, der dafür sorgt, dass wir, nur geringfügig bei der Zeugung durch den Ehepartner verändert, in unseren Kindern immer wieder neu auf dieselbe Art und Weise entstehen. Wir selbst sind damit die nur leicht veränderten Nachfahren unseres ersten menschlichen Urahns, des Homo erectus, der in uns und allen anderen Menschen sein zig-millionenfaches nahezu unverändertes körperliches Leben lebt. Weil Sinnesinformationen nicht vererbt werden und er bei jedem neuen körperlichen Leben auch absolut neue Sinnesinformationen im Lauf seines Lebens sammelt, ist sein geistiges Leben jedoch jedes Mal ein völlig anderes als zuvor.
Der genetische Geist sorgt für das körperliche Leben aller Lebewesen seit der Urzelle.
Die vollautomatische Verarbeitung der vererbten genetischen Informationen durch den genetischen Geist in unseren Körperzellen ist die Voraussetzung für den perfekten Aufbau unseres Körpers und unseres hervorragend vernetzten zentralen Nervensystems. Nur mit ihm konnte der neuronale Geist entstehen, der in den Gehirnen von Tieren und Menschen mit internen Körper- und Sinnesinformationen arbeitet, sowie auch unser denkender Geist, der nur in unserem menschlichen Gehirn mit unserer Sprache und Bildern ebenso vollautomatisch das verarbeitet, was wir wollen. Und das ist aber nicht vorprogrammiert wie bei der Genetik, sondern etwas, was die entsprechende Situation erfordert oder was unseren Wünschen entspricht.
Die Ursache des genetischen Geistes und unseres körperlichen Lebens
Damit sich ein genetischer Geist entwickeln konnte, mussten wiederum zuerst die Voraussetzungen dafür geschaffen werden. Dabei handelt es sich um komplexe molekulare Systeme mit ungewöhnlichen Eigenschaften, wie sie u.a. das DNA-Molekül in den Genen besitzt. Das ist ein langes fadenförmiges Molekül, auf dem vier spezielle kleinere Moleküle die vier Buchstaben bilden, mit welchen der genetische Geist eine genetische Schrift entwickeln und mit ihr die genetischen Informationen in der DNA abspeichern konnte. Auf diese Weise können in biologischen Zellen auf der DNA molekulare Informationen wie in Büchern einer Bibliothek gespeichert und ausgelesen werden.
Die Voraussetzungen dafür schuf ein elementarer Mechanismus, der als elementarer Geist bezeichnet werden kann, da er wie alle anderen Formen des Geistes Informationen verarbeitet. Er ist zusammen mit den Elementarteilchen beim Urknall aus der Singularität entstanden und bildete mit ihnen den Anfangszustand des Universums, mit dessen Informationen (die spezifischen Eigenschaften der Elementarteilchen) wie aus einem kosmologischen Samenkorn die ganze Entwicklung des Universums vorprogrammiert wurde.
Die Philosophie spricht deshalb zurecht von einem Determinismus, da der Verlauf des Geschehens auf unserer Welt durch die von den Elementarteilchen verursachten Naturgesetze, die keine Abweichungen dulden, eindeutig vorbestimmt wird.
Der Anfangszustand des Universums kann als kosmologischer Samen des Universums bezeichnet werden, weil er wie der Samen einer Pflanze dafür sorgt, dass sich etwas ganz Bestimmtes und nichts anderes aus ihm vorprogrammiert entwickelt. Aus den Elementarteilchen entstanden als erstes mit Atomen und Molekülen die Bestandteile des Universums, so wie wir es auf der Erde kennen. Der dafür verantwortliche elementare Geist arbeitet mit Informationen, die sich auf die rein physikalischen Eigenschaften der siebzehn verschiedenen in allen Details bekannten Elementarteilchen beziehen und mit ihnen die Grundlage der Dynamik der gesamten materiellen und geistigen Welt bilden. Er ist der erste Mechanismus und damit der erste Geist, der mit den ersten Teilchen des Universums, den Elementarteilchen und ihren Informationen seit dem Urknall rein physikalisch arbeitet und deshalb auch als elementarer Geist bezeichnet wird. Er ist für die Entwicklung aller Kräfte und damit für die Dynamik aller physikalischen, chemischen, biologischen, technischen und elektronischen Prozesse verantwortlich und regelt damit für alle Zeiten alles, was auf der Welt geschieht.
Der elementare Geist sorgt für die Informationsverarbeitung in atomaren und molekularen Systemen sowie zwischen den Elementarteilchen. Er ist für das Leben in Atome, Molekülen und für das Leben des kosmologischen Samens verantwortlich.
Der elementare Geist ist von Anbeginn an unermüdlich und allgegenwärtig in allen Atomen, Molekülen und materiellen Systemen einschließlich aller Lebewesen aktiv und ist sowohl für die Entstehung der Naturgesetze als auch mit ihnen für den Ablauf aller Aktionen verantwortlich. Mit ihm konnte sich nach ca. 5 Milliarden Jahren der genetische Geist evolutionär entwickeln, der ebenfalls unermüdlich in den Zellen aller Lebewesen aktiv ist und für die spezielle und präzise Entwicklung der verschiedenen Pflanzen, Tiere und der Menschen verantwortlich ist. Mit ihm sind alle Lebewesen in der Lage, zu wachsen und sich von Generation zu Generation neu entstehen zu lassen. Mit ihm sind ferner mit Fischen, Vögeln und Wirbeltieren Lebewesen entstanden, die mit ihm Sinnesorgane und ein zentrales Nervensystem entwickeln konnten, mit dem sie Informationen aus ihrem Umfeld sammeln, speichern, verarbeiten und damit einen neuronalen Geist entwickeln konnten.
Die Ursache des elementaren Geistes und des Lebens im kosmologischen Samen des Universums
Vor dem kosmologischen Samen des Universums, der nur aus den Elementarteilchen bestand, mit denen der elementare Geist arbeitete, existierte nichts, was mit den physikalischen Gesetzen unserer realen Welt beschrieben und verstanden werden konnte. Der Zustand, aus dem beim Urknall vor ca. 13,8 Milliarden Jahren zum Zeitpunkt Null der Anfangszustand des Universums entstand, entzieht sich allen Beschreibungen unserer realen Welt und stammt damit aus einer anderen uns bisher unbekannten imaginären Welt. Die Theologie bezieht sich dabei auf eine transzendente Welt. Auch die Art und Weise und damit der zugehörige Mechanismus, der Geist der Transformation, entzieht sich grundsätzlich unseren Naturgesetzen und gehorchte damit ebenfalls unbekannten imaginären Gesetzmäßigkeiten. Also hat dieses Ereignis auch eine uns noch unbekannte Ursache.
Singularitäten wie die beim Urknall sind naturwissenschaftlich nachweisbar. Sogenannte Schwarze Löcher, die alles in einem Punkt verschlingen, existieren im Universum, aber die darin enthaltene Materie und Energie befindet sich dann unendlich konzentriert in einem singulären unbekannten imaginären physikalischen Zustand, der nicht mehr mit unseren Naturgesetzen beschreibbar ist. Aus dieser Analogie mit den Schwarzen Löchern entstand die Theorie des zyklischen oder pulsierenden Universums, das immer wieder kollabiert und danach expandiert und so immer wieder dasselbe Universum mit denselben Elementarteilchen liefert, die Leben möglich machen. Es erklärt rein naturwissenschaftlich, also ohne Wunder und ohne transzendente Welten, wie immer wieder eine Singularität und ein neues Universum entstehen kann.
Der unvorstellbar gigantische Prozess, bei dem sich die Singularität in den realen Anfangszustand, den kosmologischen Samen des Universums verwandelte, besaß allerdings unabhängig von allen Theorien naturwissenschaftlich belegt, alle göttlichen Eigenschaften und entspricht damit unserer Vorstellung eines göttlichen Schöpfungsaktes, wie in www.tabularasamagazin.de/hans-sixl/wissensbasierte-theologie beschrieben. Die einzige Möglichkeit etwas über einen Gott mit naturwissenschaftlichen Fakten zu erfahren, besteht darin – wenn überhaupt – aus den inzwischen bekannten Eigenschaften des Geschaffenen, also aus dem kosmologischen Samen des Universums, aus dem unsere reale Welt entstand, einen Willen mit einer bestimmten Intension, Zielsetzung oder Absicht aus unserer beschränkten menschlichen Sicht zu erkennen.
Tatsächlich lässt der Anfangszustand des Universums zum Zeitpunkt Null einen Willen erkennen, der eine lebende Person und keine tote Sache charakterisiert. Dieser Wille ist in den ersten Teilchen des Universums wie in einem Samenkorn, das keine andere Entwicklung einer Pflanze zulässt, verankert. Er prädestinierte mit dem elementaren Geist den weiteren Verlauf der Welt in allen möglichen Varianten. Was bis zum heutigen Tag nach Milliarden Jahren auf unserer Erde daraus entstanden ist, wissen wir. Unsere Welt und das Leben in der Natur waren damit von Anfang an ein Ziel, das willentlich mit den entsprechend vorprogrammierten Elementarteilchen und dem elementaren Geist erreicht wurde.
Die Vorstellung, dass das Universum, unsere Welt und wir planmäßig von einem Wesen mit allen göttlichen Eigenschaften geschaffen wurden, wird damit wissenschaftlich bestätigt. Dies wird in www.tabularasamagazin.de/hans-sixl/das-kosmologische-argument beschrieben. Damit sich die aktuelle belebte Natur entwickeln konnte, war es notwendig, die Eigenschaften der Elementarteilchen, die den kosmologischen Samen des Universums bildeten, präzise auf die Werte abzustimmen, die uns heute bekannt sind, denn schon eine geringe Abweichung von diesen Werten hätte die Evolution des Lebens verhindert.
Die elementare Grundlage, für die uns inzwischen gut bekannte evolutionäre Entwicklung in der Natur, bildete damit der elementare Geist. Er ist für alles verantwortlich, was in unserem Universum geschieht. Er sorgt mit seinen Kräften seit dem Urknall für Aktion und Dynamik sowohl in der scheinbar unbelebten anorganischen als auch in der belebten organischen Natur. Mit den ersten Materieteilchen und den mit ihnen erzeugten Fundamentalkräfte setzte er den Willen seines Erzeugers von Anfang an für alle Zeiten um. Aus ihm entstanden später, nachdem sich Atome und Moleküle gebildet hatten, die Naturgesetze, mit denen er für uns heute messbar und berechenbar und damit eindeutig nachvollziehbar, unerbittlich seinen Willen mit höchster Präzision umsetzt und mit ihnen den Ablauf der Entwicklung des gesamten Universums mit höchster Präzision determiniert.
Über den elementaren Geist vorprogrammiert, entstand zuerst der genetische Geist, der für unser körperliches Leben verantwortlich ist. Dieser schuf zunächst den neuronalen Geist der Tiere und schließlich den mit unserer Sprache denkenden Geist der Menschen, mit dem wir unser geistiges Leben gestalten. Letzterer schuf schließlich in den letzten wenigen Jahrzehnten einen technischen Geist, der in unseren technischen und elektronischen Geräten arbeitet und künstliche Intelligenz und künstliches Leben ermöglicht.
Determinismus und freier Wille
Neben der Frage, was denn eigentlich unser Geist ist und wie er arbeitet, beschäftigt sich die Philosophie des Geistes auch mit der Frage, ob wir in unserem Denken und Wollen frei sind. Dies wirft folgende Fragen auf: Was ist warum auf der Welt vorprogrammiert und damit determiniert und was nicht? Hat der Mensch einen freien Willen? Kann er denken und handeln, wie er will? Dazu wurde in www.tabularasamagazin.de/hans-sixl-physikalische-fakten-zum-koerper-geist-dualismus-determinismus-und-freien-Willen/ ein eigener Artikel verfasst, deshalb wird hier nur das Wesentliche zusammengefasst.
Alles, was den Naturgesetzen unterliegt, ist vorprogrammiert und damit determiniert.
Dies beginnt mit dem kosmologischen Samen des Universums, der sich entsprechend den Naturgesetzen evolutionär zu Galaxien, Sonnensystemen usw. entwickelte. Mit den notwendigen klimatischen Bedingungen sowie mit Wasser und Sauerstoff entwickelten sich vermutlich auch auf anderen Planeten evolutionär molekulare und biologische Systeme und mit ihnen Leben wie auf der Erde. Alle diesbezüglichen physikalischen, chemischen und biologischen Aktionen erfolgten determiniert. Dies gilt insbesondere für die genetisch vorprogrammierten Prozesse zur Reproduktion von Pflanzen, Tieren und Menschen. Die genetischen Programme müssen ununterbrochen vollautomatisch und präzise in allen Details vom genetischen Geist umgesetzt werden, damit wieder ein funktionstüchtiges Lebewesen entsteht.
Da der denkende Geist weder mit vererbten Informationen noch mit feststehenden Programmen arbeitet, muss er auch nichts auf vorgeschriebene Art und Weise umsetzen.
Unser Denken, Wollen und Tun begründet sich nicht auf Vorschriften, die präzise eingehalten werden müssten, sondern zunächst auf gar nichts, denn erst nach der Geburt fangen die Sinnesorgane an zu arbeiten und liefern im Laufe des Lebens eine Flut von Informationen, die keine vorprogrammierten Aktionen hervorrufen, da man ihre Bedeutung auch erst im Laufe eines Lebens erkennt. Wenn sie dann verstanden werden und sich vielleicht ein Handlungsbedarf ergibt, können sie genutzt werden oder auch nicht.
Das Angebot an Sinnesinformationen muss also zuerst verarbeitet und dann verstanden werde, ehe sich eine Aktion daraus ableiten lässt. Dies ist die Aufgabe des denkenden Geistes, der zuerst mit Bildern und Lauten und dann in seiner Muttersprache denkt. Er entscheidet, ob und wie etwas gedacht oder getan werden soll. Nichts zu tun, ist am einfachsten. Dies gilt leider später auch für das angesammelte Wissen und Erfahrungen, was oft ungenutzt bleibt.
Natürlich gelten für die Prozesse beim Empfang der Sinnesinformationen, bei ihrer Weiterleitung, Abspeicherung, Verarbeitung und Verwendung die Naturgesetze. Aber die Entscheidung, ob etwas gedacht, was wie gewollt oder getan werden soll, ist absolut frei und unterliegt nicht den Naturgesetzen. Es ist immer eine Frage der Qualität der Informationen. Es gibt keine, die man umsetzen muss. Es gibt nur solche, die man umsetzen sollte und solche, die man nutzen kann oder auch nicht. Für Sinnesinformationen besteht Entscheidungsfreiheit, für genetische Informationen gibt es sie nicht.
Bewusstsein und Unterbewusstsein
Alles, was wir wissen, erfahren wir über unsere Sinnesorgane und unser Wissen ist die Grundlage für unser Bewusstsein. Unser denkender Geist ist vor allem für unser Wissen, was wir davon verstehen und damit anfangen können, zuständig. Er arbeitet nicht nur vollautomatisch mit Sinnesinformationen, sondern auch mit internen Informationen, die ihm der Körper aufgrund seiner genetischen vorgegebenen Bauweise und Funktionalität liefert, wie Schmerzen, Wohlbefinden, Unwohlsein, Hunger, Durst etc. Er entwickelt auch persönliche Gefühle, wie Emotionen, Liebesbedürfnis, Zuneigung, Abneigung, Angst, Neid, Arroganz, Hass oder Verachtung. Wie wir mit unseren genetischen Veranlagungen, dem Selbsterhaltungstrieb, dem Sexualtrieb und unseren Bedürfnissen umgehen, hängt von unserem Verstand, unserer Erziehung, Religion unserem Sozialverhalten und unseren Fähigkeiten und Wertevorstellungen ab. Sie bestimmen, was wir wollen und können.
Was unserem Körper guttut und was nicht, meldet er uns mit Signalen, die über das Nervensystem in unser Gehirn gelangen und dort von unserem übergeordneten neuronalen Geist verarbeitet werden. Er macht uns und allen Tieren bewusst, was der Körper braucht, und was getan werden sollte. Dazu muss unser denkender Geist nicht mit unserer Muttersprache aktiv werden. Diese Grundbewusstsein haben die meisten Tiere. Durch unsere Sprache wird uns aber viel mehr bewusst. Je nach Bildungsstand wissen wir z.B. einiges über die Geschichte der Menschheit, über unsere Welt, Gesellschaft, Politik sowie Wissenschaft und Technik.
Jeder Mensch hat ein ähnliches Bewusstsein von sich selbst aber ein unterschiedliches Bewusstsein aufgrund von unterschiedlichem qualitativem und quantitativem Wissen, basierend auf unterschiedlichen Erfahrungen, Erkenntnissen und Schullungen in unterschiedlichen gesellschaftlichen, familiären und finanziellen Verhältnissen. Bewusstsein und Verstand kommen einerseits von persönlichem Wissen von sich selbst aber auch von externem Wissen über die Welt, in der wir leben und die wir versteht oder auch nicht. Jede Art von Wissen verschafft uns unser Geist durch Verarbeitung unserer Sinnesinformationen und unserer internen Körperinformationen. Auf diese Weise lernen wir die Welt um uns herum sowie uns und unsere körperlichen und geistigen Bedürfnisse und Fähigkeiten im Laufe eines Lebens kennen. Gegenüber den Tieren haben wir zusätzlich mit unserer Sprache den riesigen Vorteil, uns durch lebenslanges Lernen ein enormes Wissen und einen gewissen Verstand anzueignen, wodurch gewisse geistige Fähigkeiten, Veranlagungen und Emotionen und wie Neid, Arroganz, Zuneigung, Vertrauen, Zuversicht, Fantasien entstehen und verstärkt werden können.
Schmerzen sind eine besondere Sinneswahrnehmung, die von den Nerven selbst ausgehen. Sie zählen zu den wichtigsten Wahrnehmungen, die die Unversehrtheit und das Funktionieren des Körpers und im Extremfall sogar das Überleben sichern. Ein Druck oder Stich in einen Fingen löst einen Schmerz aus, der die Gefahr seiner Zerstörung signalisiert. Je größer die Gefahr, desto größer der Schmerz. Mensch und Tier gehen aus diesem Grund allem, was Schmerz auslösen könnte, aus dem Weg. Lebewesen, die Schmerzen empfinden können, haben evolutionär einen Vorteil, weil sie schneller die Gefahr einer körperlichen Schädigung realisieren. Dieselben Überlegungen gelten für Hitze-, Kälte-, Geruchs- und Geschmacksempfindungen. Wo und wie eine Wahrnehmung über die Signale der Nervenleitungen empfunden wird, ist dabei irrelevant. Nur ob es guttut oder nicht, ist entscheidend. Wenn es unangenehm wird, ist eine Aktion erforderlich. Diese Empfindungen sind evolutionär sinnvoll geregelt.
Das meiste, was unser neuronaler Geist in unserem Gehirn mit Informationen wie regelt, steuert und veranlasst, wird uns nicht bewusst, weil wir es nicht wissen müssen. Nur was wichtig ist, wird uns bewusst. Unser Geist regelt alles nach evolutionär entwickelten, genetisch abgespeicherten Verfahren in allen Menschen vorprogrammiert auf dieselbe Art und Weise. Schließlich muss ein Mensch auch nicht unbedingt wissen, wie die Mechanismen in einem Motor, Handy, PC, in einer Pflanze oder in einem Reagenzglas funktionieren, es sei denn, er ist ein Konstrukteur, Chemiker oder Biologe.
Bewusstsein und Unterbewusstsein sind evolutionär sinnvoll geregelt. Was wir wissen müssen oder was wir wissen sollten, macht uns unser Geist bewusst. Was nicht, sollte uns auf keinen Fall belasten. Mit unserem Wissen lernen wir nicht nur unsere Außenwelt kennen, sondern auch uns selbst, unsere körperlichen und geistigen Fähigkeiten, unsere Gefühle, Emotionen, Stärken, Schwächen und können auch verstehen, wie sich andere Menschen in speziellen Situationen fühlen, was sie denken, was sie warum freut oder ärgert. Mit unserer Sprache hat sich unser denkender Geist entwickelt, mit dem wir rechnen und logisch denken gelernt haben und uns über Geschichten, Märchen, Witze usw. freuen können. Was also Bewusstsein ist, ist heute für die meisten Menschen nichts Geheimnisvolles mehr.
Der erste Geist und die ersten Informationen in unserem Universum
Der elementare Geist war der erste Geist in unserem Universum. Er arbeitet auch heute noch mit den Informationen, die in den spezifischen Eigenschaften der Elementarteilchen enthalten sind. Im Gegensatz zum genetischen Geist und zu unserem denkenden Geist arbeitet er nicht in einer komplexen Körperzelle oder in einem komplexen neuronalen Netzwerk mit Informationen, die in einer speziellen Sprache abgefasst und gespeichert werden, sondern er arbeitet mit den Informationen der Elementarteilchen, die ihre Identität begründen. Die Elementarteilchen sind dabei gleichzeitig Sender der eigenen und Empfänger der fremden Information, die sie mit ihren Bosonen bei ihren Wechselwirkungen austauschen. Dabei entwickelt der elementare Geist bei ihrer Verarbeitung die vier Fundamentalkräfte, die für alle Zeiten jedes Geschehen im Universum determinieren.
Schon der Anfangszustand des Universums bestand damit nicht aus geistloser „toter“ Materie, sondern aus kommunikationsfähigen Elementarteilchen.
Mit der Umwandlung der Singularität beim Urknall in die Elementarteilchen, die den kosmologischen Samen des Universums bildeten und die mit ihrem elementaren Geist wie subatomare Wesen ihre sehr speziellen Informationen noch heute bei allen physikalischen, chemischen, biologischen und technischen Vorgängen kommunizieren und verarbeiten, wurde bereits dem Anfangszustand des Universums ein ewig wirkender Wille eingeprägt, der alles aus ihm vorprogrammiert entstehen ließ: Galaxien, Sonnen und Planeten einschließlich aller uns bekannter und unbekannter Lebensformen. Das entspricht dem Ablauf der Entwicklung aus einem lebenden kosmologischen Samenkorn, das im Lauf der Zeit ganz präzis nach genetischen Vorgaben zuerst definierte Atome, Moleküle, die Urzelle, dann bestimmte Pflanzen und dann ebenso vorbestimmte weitere definierte körperliche Lebensformen und als letztes den Menschen entwickelte. In jeder Materie wirken damit Mechanismen, die Informationen verarbeiten und der Materie damit Leben „einhauchen“.
Da alles Materielle und Geistige unserer Welt aus einem vorprogrammierten kosmologischen Samenkorn entstanden ist, das von etwas Imaginärem verursacht wurde, erscheint in der Singularität ein unsichtbares, denkendes, kosmologisches Wesen aktiv gewesen zu sein, das seinen Willen von der ersten Sekunde an für alle Zeiten mit dem daraus entstandenen Universum umsetzte. Es bildete die Grundlage unseres denkenden Geistes.
Aufgrund von naturwissenschaftlichen Fakten kann dieses imaginäre Wesen auch als kosmologischer Gott bezeichnet werden, da es alle göttlichen Eigenschaften besitzt, was das kosmologische Argument der Philosophie bestätigt.
Zusammenfassung der wichtigsten Formen des Geistes
Der Geist des Menschen ist ein spezieller, aber keineswegs der einzige Mechanismus, der Informationen verarbeitet. Um mit Informationen zu arbeiten und um sie zu verstehen, wird ein Mechanismus benötigt und das ist ein Geist, der in der Lage ist, sie zu verarbeiten. Damit werden zwei Fakten deutlich. Erstens, Informationen existieren nicht ohne einen Träger und zweitens, ein Mechanismus/Geist, der sie verarbeitet, funktioniert auch nur in einem Gehirn, einer biologischen Zelle, in Atomen oder in Maschinen und elektronischen Geräten.
- Unser denkender Geist ist Teil unseres neuronalen Geistes. Er ist ein biochemischer Mechanismus, der Sinnesinformationen in unserem Gehirn verarbeitet. Sinnesinformationen werden optisch oder akustisch von Papier, Schall- oder elektromagnetische Wellen übernommen. Er verschafft uns unser geistiges Leben.
- Der genetische Geist ist ein anderer biochemischer Mechanismus, der genetische Informationen in den Körperzellen verarbeitet. Diese werden chemisch von den Chromosomen ausgelesen. Er verschafft uns unser körperliches Leben.
- Der elementare Geist ist ein rein physikalischer Mechanismus, der in allen Atomen physikalische Informationen der Elementarteilchen verarbeitet. Er verschafft dem kosmologischen Samen ein körperliches Leben.
- Der elektronische Geist ist ebenfalls ein rein physikalischer Mechanismus, der digitale Informationen in technischen Geräten verarbeitet. Sie werden entweder von elektromagnetischen Wellen, einem Strichcode oder mechanisch durch Eintippen übernommen. Er verschafft technischen Systemen ein künstliches geistiges und körperliches Leben (artificial intelligence und artificial life).
- Alles, was sonst noch in unserer hochtechnologischen Welt geschieht und mit Generatoren, Maschinen Solarmodulen etc. riesige Energiemengen erzeugt und verbraucht, geschieht durch spezielle Mechanismen und wird damit von speziellen Geistformen der verschiedensten Art ausgeführt. In allen Motoren, Maschinen, Reaktoren und Anlagen laufen elektrische, chemische und biologische Prozesse ab, die nur durch die zugehörigen speziellen Mechanismen und die zugehörigen elektrotechnischen, chemischen und biologischen Geistformen möglich sind. Diese Formen des Geistes verschaffen allen technischen Geräten ein technisches Leben.
Naturwissenschaftlich sind alle Formen des Geistes auf dieser Welt Mechanismen, die aus dem elementaren Geist entspringen, der von Anbeginn der Zeit mit den Elementarteilchen des kosmologischen Samens des Universums Informationen verarbeitet und es auch heute noch mit ihnen in allen Atomen macht. Der kosmologische Mechanismus, der die Singularität in den kosmologischen Samen umwandelte und mit den elementaren Informationen ausstattete, arbeitete auch mit Informationen und war deshalb der zugehörige kosmologische Geist. Nur Lebendes kann Leben schaffen. Damit stammt auch der kosmologische Samen von etwas Belebten mit einem denkenden Geist, der seinen Willen umsetzt, auch wenn sich dieses Wesen naturwissenschaftlich nicht zu erkennen gibt.
Wie in jedem Samen die Erbinformation in allen daraus entstehenden Zellen der jeweiligen Pflanzen und Lebewesen ständig umgesetzt wird, wird auch die Erbinformation des kosmologischen Samens in allem, was daraus entstand, ständig in allen Atomen und Molekülen umgesetzt, da die Elementarteilchen ihre Bausteine sind, so wie die Zellen die Bausteine aller Lebewesen sind.
Schlussfolgerungen
Es wurde gezeigt, dass alle evolutionären Formen des Geistes von Anbeginn des Universums Informationen verarbeiten und damit eine Aktion bewirken. Der menschliche denkende Geist, der mit unserer Sprache und Bildern arbeitet, die er als Sinnesinformationen empfangen hat, ist dabei ein Teil des neuronalen Geistes, der alle Lebensfunktionen mit Informationen steuert, die er von den Organen des Körpers empfängt und verarbeitet, indem er seine Befehle an die Muskulatur und Drüsen etc. sendet.
Wie gezeigt wurde, werden alle Prämissen und Annahmen der Philosophie des Geistes durch die Erkenntnisse der Naturwissenschaften der letzten Jahrzehnte widerlegt. Damit verlieren alle Überlegungen der Philosophie des Geistes der Vergangenheit ihren Sinn. Unabhängig davon, dass die Naturwissenschaften Wunder ausschließen, widerlegen sie auch die Fundamente der Religionen, wie ebenfalls gezeigt wurde und noch einmal aufgeführt wird.
- Naturwissenschaftlich ist der Geist des Menschen ein vom Gehirn untrennbarer Mechanismus, der in ihm die von den Sinnesorganen angebotenen Sinnesinformationen verarbeitet. Er kann sich nicht als Seele vom Körper lösen.
- Es handelt sich bei dem menschlichen Geist nicht um eine unsichtbare immaterielle Substanz, wie bisher von der Philosophie des Geistes angenommen wird, sondern um einen biochemischen Mechanismus, der Bestandteil seines biochemischen Systems ist.
- Alle Mechanismen, die physikalisch, chemisch, biologisch oder technisch etwas bewirken und damit für Aktionen verantwortlich sind, sind Bestandteil des jeweiligen Systems und vermitteln den Eindruck, als ob ein Geist aktiv wäre. Dies gilt für alle Formen des Geistes, die naturwissenschaftlich in diesem Artikel begründet wurden, also u.a. für den elementaren Geist, den genetischen Geist, den neuronalen Geist, den denkenden Geist und den technischen Geist.
- Die angeführten Formen des Geistes sind die wichtigsten. Sie haben sich in der angegebenen Reihenfolge evolutionär seit 13,8 Milliarden Jahren entwickelt.
- Der elementare Geist ist heute noch in allen Elementarteilchen aller Atome und Moleküle aktiv, so wie auch der genetische Geist noch heute in allen Körperzellen aktiv ist.
- Nur wir Menschen konnten aus dem neuronalen Geist einen denkenden Geist entwickeln, der mit unserer Sprache, Worten und Schriften in der Lage ist, Wissen über Generationen hinweg anzusammeln und zu verarbeiten. Nur mit ihm sind wir in der Lage ein geistiges Leben zu führen.
Als die bisher intelligentesten Lebewesen unseres Planeten, die sich mit ihrer Sprache und handwerklichen Fähigkeiten gegenüber allen anderen Lebewesen auszeichnen, sind wir erst vor etwa einer Million Jahren entstanden. Mit unserem denkenden Geist können wir rechnen, planen, fantasieren, Gedanken formulieren und vieles mehr. Mit unseren Fähigkeiten konnten wir ein Handwerk ausüben, die Schrift erfinden und damit Informationen in Büchern abspeichern und für die Nachwelt bereitstellen sowie letztendlich wissenschaftliche Disziplinen entwickeln und die Naturgesetze für unsere Zwecke nutzen. Mit den Naturwissenschaften sind wir in der Lage, Maschinen und technische Geräte zu entwickeln, in denen ein elektronischer Geist anfangs nur mit Zahlen und Daten sowie schließlich auch mit komplexen Informationen kommunikativ arbeiten konnte.
So wie nach religiösen Vorstellungen Gott den denkenden Menschen vorprogrammiert schuf, so konnte schließlich auch der Mensch denkende elektronische Geräte schaffen, die von ihm vorprogrammiert mit einem technischen Geist Informationen verarbeiten und damit seinen Willen umsetzen, um künstliche Intelligenz und künstliches Leben zu generieren.
Aus dem Lauf der Welt sowie der belebten Natur, die mit den Informationen der Elementarteilchen im kosmologischen Samenkorn des Universums vorprogrammiert wurden, ist naturwissenschaftlich eindeutig erkennbar, dass mit dem elementaren Geist ein Wille eines kosmologischen Geistes von Anfang an alle Aktionen des gesamten Universums beherrscht, um nach Milliarden Jahren körperliches und geistiges Leben zu entwickeln. In ihm hat auch unser durch ihn vorprogrammierter denkender Geist seinen Ursprung.
Der aus der Singularität entstandene Anfangszustand des Universums ist damit nicht nur etwas rein Materielles, sondern auch etwas Geistiges und damit etwas Lebendes, das über seine Informationen, die in den sehr speziellen Eigenschaften der Elementarteilchen enthalten sind, vorprogrammiert wurde, um das Universum nach einem vorgegebenen Willen in allen möglichen Varianten, aber in eindeutig festgelegter Art und Weise, zu entwickeln.
Mit dem kosmologischen Samen des Universums wurde damit eindeutig der Wille eines kosmologischen Verursachers/Wesens, wie in www.tabularasamagazin.de/hans-sixl/das-kosmologische-argument/ beschrieben, im Anfangszustand des Universums über die Elementarteilchen und ihre Fundamentalkräfte verankert.
Da Nichts aus dem Nichts entsteht, hat auch unser denkender Geist eine Ursache. Wie unser Körper, so hat sich auch er evolutionär aus dem ersten materiellen System, also dem Anfangszustand unseres Universums wie eine Pflanze aus einem Samenkorn entwickelt. Da alle Formen des Geistes Mechanismen sind, die entweder physikalisch, chemisch, biologisch oder technisch Informationen in einem entsprechenden materiellen System verarbeiten, sind auch alle Mechanismen auf die erste Materie, die in unserem Universum entstand, zurückzuführen.
Die Evolution des Geistes beginnt also mit dem elementaren Geist im kosmologischen Samen, der den Lauf des Universums noch heute vorprogrammiert in allen Varianten entwickelt. Milliarden Jahre nach dem Urknall entstanden auf der Erde die Voraussetzungen für spezielle organische Strukturen, in denen sich später ein genetischer Geist in der Urzelle entwickeln konnte, der körperliches Leben ermöglichte. Aus ihr bildeten sich zuerst Einzeller, später Vielzeller und schließlich Lebewesen mit Sinnesorganen, neuronalen Netzwerken und Gehirnen, in denen sich ein neuronaler Geist in Tier und Mensch entwickeln konnte, der nur mit der Sprache bei Menschen den denkenden Geist entwickeln konnte.
Literatur
Dieser Artikel baut ausschließlich auf allgemein zugänglichen naturwissenschaftlich bestätigten Fakten auf, die unseren aktuellen physikalischen, chemischen, biologischen und technischen Wissenstand darstellen. Unter den Stichworten Urknall, Kosmologie, Elementarteilchen, Fundamentalkräfte, Naturgesetze, Standardmodell der Elementarteilchen, Genetik, DNA, Gene, Informationsverarbeitung, Evolution, werden z. B in der online Enzyklopädie Wikipedia alle für diesen Artikel relevanten naturwissenschaftlichen Erkenntnisse anschaulich beschrieben.