Regierungskoalition: Laut Umfrage sind diese Bündnisse derzeit nicht gefragt

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Auf die Frage: „Welche der folgenden Regierungskoalitionen fänden Sie am besten?“ heißt es in einer aktuellen Umfrage von „Insa-Consulere“:

Keine der abgefragten Koalitionsoptionen kann unsere Umfrageteilnehmer mehrheitlich überzeugen. Folglich wählen 38 Prozent die Antwortoption „keine davon“. Von den drei Optionen sprechen sich 24 Prozent für eine schwarz-rote Koalition aus, 15 Prozent für ein Bündnis zwischen Union und AfD und lediglich 13 Prozent für eine Zusammenarbeit zwischen Union und Grünen. Sieben Prozent wissen nicht, welche dieser Koalitionsoptionen sie bevorzugen würden. Drei Prozent möchten hierzu keine Auskunft tätigen.

Je älter unsere Umfrageteilnehmer sind, desto häufiger wollen sie keine der drei abgefragten Koalitionsoptionen: So steigt dieser Anteil von lediglich 22 Prozent bei den jüngsten (unter 30 Jahren) bis auf 49 Prozent bei den ältesten (ab 70 Jahren). So sprechen sich Befragte ab 40 Jahren jeweils relativ-mehrheitlich für keine dieser Optionen aus (36 – 49 %). Die jüngsten Befragten sind relativ-mehrheitlich für eine schwarz-rote Koalition (33 %) und 30- bis 39-Jährigen sind zwischen einem Bündnis zwischen Union und SPD (29 %) und keiner der abgefragten Optionen (27 %) gespalten.

Auch wenn sowohl im Osten als auch im Westen lebende Umfrageteilnehmer mehrheitlich keine der drei erhobenen Bündnisoptionen favorisieren (34 bzw. 39 %), kann beobachtet werden, dass eine Koalition aus Union und AfD bei den Ost-Befragten deutlich besser ankommt als bei denen aus dem Westen (24 zu 13 %). Letztere würden (etwas) häufiger eine schwarz-grüne (14 zu 10 %) sowie schwarz-rote Koalition (25 zu 20 %) bevorzugen.

Sowohl Umfrageteilnehmer links der Mitte (47 %) als auch jene, welche sich der politischen Mitte zugehörig fühlen (35 %) präferieren keines der drei Bündnisse. Rechts verortete Befragte sprechen sich deutlich häufiger für eine Koalition zwischen Union und AfD aus (35 zu 8 bzw. 12 %) und sind als einzige Befragtengruppe gespalten zwischen dieser Koalitionsoption (35 %) und keiner der drei (34 %).

Erwartungsgemäß sind Anhänger der AfD (70 %) absolut-mehrheitlich für eine Koalition zwischen Union und AfD. Lediglich zwölf Prozent aller Unions-Anhänger würden eine solche Koalition präferieren (Rest: 2 – 9 %). Wähler der Union (45 %) bevorzugen hingegen relativ-mehrheitlich ein Bündnis mit der SPD, wohingegen SPD-Wähler gespalten sind zwischen einer Koalition mit CDU/CSU (45 %) und einer Ablehnung aller drei Bündnisoptionen (43 %). Alle anderen Wählergruppen können sich jeweils mehrheitlich für keine der drei Optionen begeistern (47 – 65 %). Anhänger der Grünen sind erwartungsgemäß deutlich am häufigsten für ein schwarz-grünes Bündnis (37 %), welches nur von 21 Prozent der Unions-Anhänger genannt wird (Rest: 1 – 16 %).

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Hermann Binkert ist 57 Jahre alt, verheiratet und Vater von vier Kindern. Der Jurist ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Markt- und Meinungsforschungsinstituts INSA-CONSULERE. Bevor er INSA im November 2009 in Erfurt gründete, war Binkert 18 Jahre im öffentlichen Dienst, zuletzt als Staatssekretär in der Thüringer Staatskanzlei und Bevollmächtigter des Freistaats Thüringen beim Bund, tätig. Heute gehört er zu den renommiertesten Meinungsforschern Deutschlands und erhebt Umfragen für Ministerien im Bund und in den Ländern, für alle Parteien und Fraktionen, die im Bundestag und in den Landtagen vertreten sind. Wöchentlich stellt INSA die Sonntagsfrage für die Bild am Sonntag und die BILD. Das Meinungsforschungsinstitut arbeitet für viele großen Verlage, z. B. Springer, Burda, Funke, Madsack. Es führt aber auch Fokusgruppengespräche und Testkäufe durch.