Ich mag keine Form von faschistoidem Extremismus und demokratie- wie menschenverachtender Gewalt

Mikro auf Parteitag, Foto: Stefan Groß

So, so. Das ist also das Demokratieverständnis der Grünen? Dann müsste man ja dringend davor warnen – falls einem Demokratie und Meinungsfreiheit noch etwas bedeuten. Worum es geht?

In Bonn hatte das studentische konservative Kulturforum Bornewasser zu einem Vortrag mit Alexander Tschugguel von der „Demo für Alle“ in die Universität eingeladen. Er sollte und wollte die ausgezeichnete und so notwendige Initiative vorstellen. Doch die Grüne Hochschulgruppe mag andere Meinungen und Überzeugungen wohl nicht. Sie, von denen man die Forderung nach Toleranz und Respekt so gerne und häufig hört, haben offenbar nicht die Spur von Toleranz und Respekt bei sich selbst.

Und daher riefen die studentischen Grünen zu Gegenaktionen auf, mobilisierten via Internet Störenfriede – und fluteten den Hörsaal. Sie schrien laut, riefen intolerante Parolen (es sind dieselben, die man in Berlin beim Marsch für das Leben hören kann, weshalb ich mir hier aufgrund der geistigen Tieffliegerei das Zitieren ersparen möchte) – und machten allein einen Informationsvortrag unmöglich. Die Lautstärke, mit der sie alles niederschrien, grenzte an Körperverletzung. Als später Teilnehmer, die sogar noch das Gespräch mit einzelnen Gegnern versuchten, zu ihrem Verbindungshaus gingen, wurden sie von Vermummten verfolgt, die dann mit Steinen warfen. Die Eingangstür wurde stark beschädigt.

Als Historiker kommen mir solche Machenschaften irgendwie bekannt vor. Es ist äußerst bedenklich, dass vermeintliche Toleranzapostel sich als gewalttägige Toleranzterroristen entlarven. Ist das das wahre Gesicht der Grünen? Toleranz fordern und andere vernichten? Toleranz fordern und Steine werfen? Haben diese „Studenten“, deren geistige DNA eigentlich die Diskussionsfähigkeit sein sollte, wirklich eine so panische Angst vor Fakten? Vor Informationen? Vor Logik? Sind Niederschreien und Ausgrenzen nicht Methoden von Nazis? Sind die grünen Zerstörer von Meinungsfreiheit derart entleert von eigenen Argumenten, dass sie eine laustarke Phobie vor ganz normalen Argumenten zulassen müssen? Was der Referent zu sagen hatte und hat, ist unter anderem ein ganz normales Bekenntnis zur Ehe von Mann und Frau, zum Lebensrecht eines jeden Menschen und ein klares Nein zur Intoleranz und Mentaldiktatur. Diese Grünen scheinen geradezu panische Angst zu haben vor dem, was in unserem Grundgesetz, was also ganz normal ist, steht.

Vielleicht müsste man – rechtzeitig vor der Europawahl – jetzt überall ganz deutlich sagen: Intoleranz und Diktatur, dein Name sei Grün. Wer Freiheit will, der sollte solche extremistischen Machenschaften wie diesen niveaulosen Angriff auf Meinungsfreiheit und Dialog aufmerksam zur Kenntnis nehmen – und demokratisch klar reagieren. Und so ganz nebenbei: Wer schreit, hat wirklich nichts zu sagen! Und wer sexistische Plakate hochhält und blasphemische und sexistische sowie verachtende Sprüche skandiert, hat nicht nur Angst vor Fakten und Freiheit, sondern absolut keine Ahnung von dem, was einen Studenten auszeichnet und akademischen Diskurs ausmacht. Für solche „Studenten“ kann man sich schon fast fremdschämen.

Das Gute an all dem: Es wird offenbar, wes Geistes Kind solche Leute sind. Mir persönlich ist es egal, ob Nazi- und SA-Methoden braun oder rot oder grün lackiert sind. Ich mag keine Form von faschistoidem Extremismus und demokratie- wie menschenverachtender Gewalt. Wer Argumente hat, wer Freiheit will und nicht fürchtet, wer keine Angst vor Logik und Respekt und Toleranz hat, der (ge)braucht so etwas nicht. Niederbrüllen ist keine Tugend, zeugt von Intoleranz und Verachtung.

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Über Martin Lohmann 44 Artikel
Martin Lohmann studierte Geschichte, Katholische Theologie, Philosophie und Erziehungswissenschaften in Bonn. Er war Redakteur der Wochenzeitung "Rheinischer Merkur", Ressortleiter "Christ und Welt", stellv. Chefredakteur des "Rheinischen Merkur", Chefredakteur der Rhein-Zeitung, Moderator der TV-Sendung "Münchner Runde" und war u.a. Chefredakteur des Fernsehsenders K-TV. Er ist Autor zahlreicher Bücher zur Gesellschaftspolitik, Familienpolitik sowie Kirche und Ethik. Martin Lohmann ist Mitglied des Neuen Schülerkreises Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. und Geschäftsführer der Akademie für das Leben gUG Bonn (www.akademiefuerdasleben.de)