Churfranken in Klingenberg: Magische Momente von Lucja Radwan im Kunstraum

Lucja Radwan, geboren im polnischen Tuchów und in Gols im Burgenland in Österreich lebend, wurde bekannt für ihre „Speleo-Art“, für ihre zum Teil sehr großformatigen Ölbilder, inspiriert durch die mannigfaltige Morphologie von Kavernen und Tropfsteinhöhlen mit geformten Bodenzapfen und Stalaktiten. Seit Jahren sind Höhlen und Dolinen ihr Hauptthema.

Die Künstlerin verbindet die große Vielfalt von Formen und Farben der Natur mit ihrem unverkennbaren Stil, gekennzeichnet durch das Zusammenspiel von Antithesen: Schrecken und Majestät, lebendige Bewegtheit und statische Ausgeglichenheit. Das Resultat sind feine, aufwändig ausgearbeitete Ölbilder. Im Gegensatz dazu erwecken Lucja Radwans Acrylbilder den Eindruck von spontan entstandenen Werken.

Skulptur Lucja Radwan

Das Werk von Radwan wurde international ausgestellt und bei vielen Kunstmessen im In- und Ausland präsentiert. Sie hatte unter anderem Einzelausstellungen in der Galerie des Österreichischen Generalkonsulats in Krakau und dem Ethnografischen Museum Wrocław, im Gauermann Museum Miesenbach und im Haus der Künste und Literatur Pécs, in der Santen Sho Galerie Kumamoto-Shi, im Museum für Geschichte der Stadt Tarnów und der Region, im Geologischen Museum Warschau, im Centre for Geo-Education Kielce, im Diözesanmuseum Tarnów und im Polnischen Institut Bratislava.

Geologisches Museum, Warschau

Sie nahm auch an bedeutenden Gruppenausstellungen teil, unter anderem im WUK Projektraum Wien, der Kyung-In Modern Art Galerie Seoul, dem Künstlerhaus Graz, der Internationale Biennale Dell’Arte Contemporane in Florenz, im Tokyo Metropolitan Theatre und in der Art Space Gallery.

Werke von Lucja Radwan befinden sich in Sammlungen wie im Naturhistorischem Museum Wien, Artothek des Bundes Wien, Wiener Gebietskrankenkasse, Wiener Städtische Versicherung, Geologisches Museum Warschau, Rolletmuseum – Städtische Sammlung Baden, Regionalmuseum Tarnów, Städtisches Museum Tuchów, Sanctuar Museum der Redemptoristen Tuchów, Schlossmuseum in Dębno und in der Sammlung von Papst Johannes Paul II. Ihr Werk zum Thema „Zeit des Lichtes“ wurde 2024 mit dem 1. Preis beim ART-Award auf Schloss Schönbrunn in Wien ausgezeichnet.

 

Sie selbst sagt über ihre Arbeit: „Die Mehrheit meiner Arbeiten besitzt keinen ihnen zugeschriebenen Titel – es geht um die Befreiung des Beobachters von den vom Künstler nahegelegenen Assoziationen. Es geht auch um die Befreiung des Gemäldes selbst von der Determinierung seiner Botschaft …“

Es entstehen auch Tuschezeichnungen von Höhlen, wie die Künstlerin ausführt: „Durch Licht und daraus folgende Schatten, Weiß und Schwarz, entsteht vor allem in den Höhlen eine ganz andere Wahrnehmung der tatsächlichen Wirklichkeit. Die Wahrnehmung verändert sich ständig, abhängig von der Stärke des Lichtes … Durch mich tritt das Unbeleuchtete, Unterirdische erstmals ans Tageslicht.“ Alle Höhlenbilder entstehen vorwiegend nach eigenen Fotos, welche die Künstlerin bei ihren Höhlenwanderungen anfertigt.

Magische Momente

Lucja Radwan im Kunstraum in Churfranken in Klingenberg

  1. August bis 5. Oktober

Vernissage am 30. August um 19 Uhr

LÖWHAUS

Hauptstraße 29

63911 Klingenberg

www.kunstraum-churfranken.de

Über Marc Peschke 34 Artikel
Marc Peschke, 1970 geboren, Kunsthistoriker, Texter, Kulturjournalist und Künstler, lebt in Wertheim am Main, Wiesbaden und Hamburg. Er hat in Mainz Kunstgeschichte, Komparatistik und Ethnologie studiert. Seitdem schreibt der gebürtige Offenbacher unter anderem über Bildende Kunst, Fotografie, Fotokunst und Popmusik. Gelegentlich arbeitet er auch als freier Kurator, war Mitinhaber und Mitbegründer der Fotokunst-Galerie KUNSTADAPTER in Wiesbaden und Frankfurt am Main – sowie der Kultur-Bar WAKKER in Wiesbaden. In Wertheim am Main ist er Kurator des exklusiven Kunstraum ATELIER SCHWAB. Seit 2008 zahlreiche eigene Ausstellungen im In- und Ausland. Marc Peschkes künstlerische Arbeiten entstehen zumeist auf seinen zahlreichen Reisen und sind in verschiedenen nationalen und internationalen Sammlungen vertreten. Seit 2020 ist Marc Peschke unter dem Namen MASCHERA auch wieder als Musiker aktiv. Im Jahr 2022 wird er kuratorisch die Wiesbadener Fototage unterstützen. www.marcpeschke.de