Wo stehen die ältesten Kölner Bäume? Welche Süßigkeiten naschten Kinder im römischen Köln? Warum gab es im Mittelalter ein Stück Köln im Herzen von London? Und welcher Kölner ebnete bereits im 19. Jahrhundert den Weg für die heutige Fastfood-Kultur? Dieses Buch bietet eine kompakte und überraschende Übersicht über die Kölner Geschichte. Mit frischem Blick beleuchtet das Autorenpaar die Stadt – nie isoliert, sondern stets als Teil eines internationalen Geflechts. Sichtbar wird ein europäisches Zentrum, das seit vielen Jahrhunderten über Ländergrenzen und Meere hinweg wirkt und das umgekehrt von weit entfernten Gesellschaften beeinflusst wird.
Ein roter Faden zieht sich von der kosmopolitischen Kolonie der Mutter Neros bis zur heutigen Großstadt, in der mehr als 180 Nationalitäten und 150 Religionen zu Hause sind. Köln – eine durch und durch europäische Stadt!
Das Buch ist historisch-chronologisch aufgebaut und gibt in verschiedenen Kapiteln Schlaglichter der Stadtgeschichte und seine Verflechtungen. Es zeichnet sich durch mehr Text als Bilder aus.
Es beginnt mit der Vorgeschichte Kölns und geht weiter zur Stadtgründung, dem römischen Köln und dem Weg zur Handelsstadt am Rhein im Mittelalter. Außerdem wird das interkulturelle Köln mit dem Schwerpunkt „Gastarbeiter“, der Moschee und auch dem neonazistischen Anschlag in der Keupstraße hervorgehoben.
Am Schluss werden noch vorsichtig Prognosen für die nähere Zukunft Kölns gewagt. Und resümiert: „Köln ist und bleibt eine europäische Stadt per Excellence – und sollte dies auch noch viel stärker nach außen hin betonen.“ (S. 282)
Dieses Buch ist etwas anders als andere Stadtbiografien, indem es den internationalen Charakter und die damit verbundenen Errungenschaften durch Vielfalt betont. So entsteht ein neuer Blickwinkel auf Facetten der Kölner Stadtgeschichte.
Barbara und Christoph Driessen: Köln. Geschichte einer europäischen Stadt, Greven Verlag, Köln 2025, ISBN: 978-3-7743-0993-7, 35 EURO (D)
