Simone Peter: Mein Brief an Miriam Spieß

Simone Peter: CC BY 3.0 Quelle: Laurence Chaperon
Am 02. Januar 2016 kommentierte Miriam Spieß, Frau eines Kölner Polizeibeamten, einen Beitrag von mir zur Kölner Silvesternacht. An dieser Stelle möchte ich gerne antworten:
Sehr geehrte Frau Spieß,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Ihrem Mann und seinen Kolleginnen und Kollegen der Kölner Polizei möchte ich nochmals herzlich für den Einsatz und ein friedliches Silvesterfest in Köln danken. Ich weiß um die schwierigen Arbeitsbedingungen der Beamtinnen und Beamten, im Besonderen bei großen Events und besonderen Gefahrenlagen, und erkenne in hohem Maße an, dass sie für unsere Sicherheit auch in Nachtschichten und über die Feiertage auf Zeit mit ihren Familien und Freunden verzichten mussten. Ich selber habe mir als innenpolitische Sprecherin der saarländischen GRÜNEN Landtagsfraktion regelmäßig einen Eindruck von der Arbeit der Polizei verschafft und mich über die aktuellen Herausforderungen informiert.
Als Bürgerin und Politikerin wünsche ich mir deshalb eine gut ausgestattete Polizei, die den wachsenden Aufgaben zufriedenstellend für alle Rechnung tragen kann.
Umso mehr bedaure ich, dass der Eindruck entstanden ist, ich würde die Polizei stigmatisieren und ihr pauschal Rassismus vorwerfen. Das war nie meine Absicht. Ich habe den Polizeieinsatz in Köln stets befürwortet, weil durch ihn Gewalt und Übergriffe, wie sie viele Frauen beim letzten Silvesterfest erleiden mussten, verhindert wurden. Ich habe zudem eingestanden, dass ich nicht schon auf die ersten Informationen am Sonntag hätte reagieren sollen. Mit dieser und gerade auch Ihrer Kritik setze ich mich auch gerne auseinander. Ich muss allerdings feststellen, dass viele Kritiker meines kurzen ersten Statements noch kürzer und schärfer urteilen, und – anders als Sie – auch vor Beschimpfungen und Drohungen nicht halt machen. Das macht es fast unmöglich, Einsätze wie den in Köln differenziert zu diskutierten und zu beurteilen. Polizeieinsätze und Sicherheitsmaßnahmen zu erörtern, gehört zu einer Demokratie dazu und ist kein Ausdruck fehlenden Respekts. Ich hoffe, ich konnte das mit diesem Brief deutlich machen. Mit freundlichem Gruß Simone Peter

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