Stoppt das Coronavirus – konkreter Vorschlag

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Um die Ausbreitungsdynamik des Coronavirus in Deutschland abzuschätzen, kann die Exponentialfunktion verwendet werden, denn die Zahl neuer Fälle ergibt sich aus der Anzahl der Interaktionen der zurzeit noch unentdeckt Infizierten und diese ist im Durchschnitt proportional zur dieser Personenzahl. Wenn es einen konstanten Faktor zwischen der Zahl der bekanntermaßen Infizierten und der Zahl der unentdeckt Infizierten gibt, dann lässt sich mit den Daten zwischen Donnerstag dem 6. März, 434 registrierte infizierte Personen, und Freitag, dem 7. März, 534 registrierte infizierte Personen in Deutschland, die Situation für einen Monat später, also für Anfang April abschätzen:

N = No * exp( Rate * t) = 434 Personen * exp( 20%/Tag * 30 Tage) = 175088 Personen

Ich habe hier nur 20% Infektionsrate pro Tag angesetzt, statt fast 25%, denn ich möchte keine zu hohe Zahl erhalten, sondern die Wirkung der bisher getroffenen Gegenmaßnahmen annehmen.

Es soll sich um eine grobe Abschätzung handeln, keine präzise Voraussage.

Mit fast 200000 Infizierten wäre dann aber Anfang April aufgrund der unentdeckten Fälle bereits ein Risiko im Promille-Bereich gegeben, sich zu infizieren, wenn man nur einmal mit dem Bus zum Supermarkt fährt, einkauft, und wieder zurück fährt. Dieses Risiko würde dann nach der zweiten Aprilwoche rasch steigen, weil dann mit über einer Million Infizierter zu rechnen ist [1].

Die Ausbreitung des Virus müsste also jetzt gestoppt werden. Und hierfür könnte sich Deutschland als Solidargemeinschaft zeigen. Ich möchte folgenden Vorschlag machen.

Es müsste geplant und organisiert werden, dass alle, bis auf Medizinisches- und Sicherheitspersonal, zwei Wochen lang zuhause bleiben, bis anhand der eingetretenen Krankheitsfälle klar wird, wer infiziert ist, und wer nicht. Indem alle zuhause bleiben, würden die Personen, die den Virus tragen, bei denen aber die Erkrankung noch nicht offensichtlich eingetreten ist, keine weiteren Personen infizieren, da ja alle zuhause bleiben. Die Personen, die gemeinsam mit einer infizierten Person eine Wohnung oder ein Haus bewohnen, wären dann jedenfalls solange drinnen geblieben, bis sich die Sachlage klärt und eingrenzen lässt.

Einige haben ja schon vor Wochen angefangen, sogenannte „Hamsterkäufe“ von Lebensmitteln im Supermarkt zu tätigen. Indem andere dann bestimmte Grundnahrungsmittel nicht mehr bekommen, fangen viele an dann ebenfalls auf Vorrat einzukaufen, denn sie müssen ja befürchten, die notwendigen Produkte längere Zeit lang nicht mehr zu bekommen. Es entwickelt sich also eine Lawine von „Hamsterkäufen“.

Diese Eigendynamik kann aber nun genutzt werden, denn sie ist bereits eine Vorbereitung für meine vorgeschlagenen Strategie gegen den Virus. Es sollte organisiert werden, dass alle zuhause Lebensmittel für 2 – 4 Wochen haben und dann wird ein Termin öffentlich festgelegt, ab dem alle zwei Wochen lang zuhause bleiben. Damit würde dem Virus erst einmal der Boden entzogen. Die Krankheit könnte dann weitgehend zum Erliegen gebracht werden.

Dies ist besser, als durch kontinuierliche nur halb wirksame Vorkehrungen, die Ausbreitung zwar zu bremsen, aber nicht wirklich zu stoppen.

Ich denke schon längere Zeit über eine solche Situation nach, die ich in anderem Zusammenhang bereits in meinem Essay: „Politische Transformation: Die Welt in untergründigem Umbruch“ erörtert habe, das in dem Online-Magazin Tabula Rasa erschienen ist.

Auch über die dort angesprochenen Themen wünsche ich mir eine öffentliche Debatte.

Referenzen:

[1] Ich habe jetzt gerade gefunden, dass meine Abschätzung sich gemäß der neusten Zahlen voll bestätigt, insbesondere die 20% Infektionsrate: (733 Personen/3795 Personen) * 100% = 19,3%.

Somit ist die Infektionsrate durch die neusten Maßnahmen binnen einer Woche von (100 Personen/434 Personen) * 100% = 23,0% auf diese 19,3% gefallen, also um knapp 4%.

Siehe für die neusten Daten online: Sächsische-SZ-DE, „Coronavirus: Rund 3800 Infizierte in Deutschland, 14.3.2020, 20:30 Uhr

[2] Alexander Sigismund Gruber: „Elemente einer globalen politischen Strategie – Wie die Menschheit besser kooperieren kann“, Verlagshaus Schlosser, 2019,

ISBN 978-3-96200-276-3