Trump-Putin-Gipfel in Alaska: Wer sind die Gewinner – und wer die Verlierer?

putin der russische präsident politik regierung, Quelle: Victoria_Borodinova, Pixabay License Freie kommerzielle Nutzung Kein Bildnachweis nötig
Das jüngste Spitzentreffen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin in Alaska hat die internationalen Beobachter gespalten. Diverse Presseartikel sehen entweder Trump oder Putin oder sogar beide als Gewinner – doch in einer Hinsicht herrscht weitestgehend Einigkeit: Die großen Verlierer sind die europäischen Staaten.

Uneinigkeit über „Gewinner“ des Gipfels

Trump präsentierte das Treffen als „konstruktiv“ und sprach von Einigungen in wichtigen Punkten – ohne Details zu nennen. Putin nutzte die Bühne, um seine Position zu legitimieren und relativierte die Verantwortung für den Ukraine-Krieg, ohne Zugeständnisse zu machen. Die russische Seite manifestierte sich als starke Kraft, der Westen blieb ohne konkrete Fortschritte.
Europäische Spitzenpolitiker zeigen sich enttäuscht und bestürzt: Bundeskanzler Merz, Emmanuel Macron und andere betonten die Notwendigkeit, die Ukraine weiterhin zu unterstützen und den Druck auf Russland zu erhöhen. Sie sehen Putin als Sieger, der ohne Konsequenzen zurückkehrt – mit einer diplomatischen Aufwertung durch Trump und ohne ernsthafte Sanktionen. Die USA wiederum erscheinen zögerlich und uneins in ihrem Kurs.

Putins Erfolg – die Bühne als Legitimation

Putin hat es geschafft, sich wieder auf Augenhöhe der Weltpolitik zu präsentieren, seine Narrative ungestört zu verbreiten und als legitimer Verhandlungspartner aufzutreten. Er zeigt keine Bereitschaft, den Krieg zu beenden, sondern nutzt die Verhandlungen als Bühne, um den Westen zu spalten und seine geopolitischen Ziele durchzusetzen.

Trump erreicht sein persönliches Ziel

Für Trump stand das Treffen an sich offenbar im Vordergrund. Er konnte einen öffentlichen Erfolg feiern, indem er Putin traf, auch wenn substanzielle Ergebnisse ausblieben. Aus geopolitischer Sicht schmälerte dies jedoch die Position der USA und der europäischen Verbündeten. Wie ich erwartet habe: Die klaren Verlierer: Europa und die Ukraine
Europa wurde aus wichtigen Entscheidungsprozessen ausgeschlossen und erschien auf dem internationalen Parkett geschwächt. Die fehlenden Ergebnisse bedeuten keine Entlastung für die Ukraine, die weiterhin unter Krieg und Besatzung leidet. Der Westen bleibt unter Druck, mehr Unterstützung zu leisten, ohne dass sich die politischen Rahmenbedingungen nachhaltig verbessern.

Was lernen wir daraus?

Der Alaska-Gipfel zeigt, wie asymmetrische Machtverhältnisse und strategische Inszenierungen in internationalen Beziehungen wirken: Putin gewinnt durch seine geduldige, langfristige Methode und die Nutzung der Bühne zur Selbstlegitimation. Trump hingegen sichert sich mediale Aufmerksamkeit, ohne die Krise zu lösen. Europa bleibt außen vor, mit wenig Einfluss und der Herausforderung, auf eine Entwicklung zu reagieren, die sie schwächt.
Die politische Realität zwingt Europa dazu, seine Rolle, Strategien und Eigenständigkeit dringend zu überdenken – sonst droht es, dauerhaft zum Verlierer auf der Weltbühne zu werden.
Über Sylvia Pantel 25 Artikel
Sylvia Maria Pantel (1. Januar 1961 in Düsseldorf) ist eine deutsche Politikerin, die der Werteunion angehört und zuvor Mitglied der CDU war. Von 2013 bis 2021 vertrat sie die CDU im Deutschen Bundestag während der 18. und 19. Legislaturperiode. Bei den Bundestagswahlen 2013 und 2017 gewann Pantel den Wahlkreis Düsseldorf II und zog jeweils direkt ins Parlament ein. 2021 verfehlte sie jedoch sowohl das Direktmandat als auch den Wiedereinzug über die Landesliste der CDU Nordrhein-Westfalen, auf der sie Platz 40 innehatte. In der 19. Legislaturperiode war sie ordentliches Mitglied des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Darüber hinaus arbeitete sie als stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Gesundheit, im Ausschuss für Inneres und Heimat sowie im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung. Pantel engagierte sich viele Jahre als Kreisvorsitzende der Frauen-Union Düsseldorf und führte zudem den CDU-Ortsverband Düsseldorf-Rath. Sie gehörte dem Kreisvorstand des CDU-Kreisverbandes Düsseldorf an und war von 2013 bis 2021 Mitglied im Bundesvorstand der Frauen-Union. Außerdem ist sie Mitglied der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft, dem Arbeitnehmerflügel der CDU. In einem Interview mit der Rheinischen Post bekundete sie ihr Interesse an einer weiteren Bundestagskandidatur. Am 28. März 2024 erklärte Pantel ihren Austritt aus der CDU und trat anschließend der Werteunion bei. Zuvor hatte sie alle Parteiämter niedergelegt und einen Wechsel zur Werteunion unter der Führung von Hans-Georg Maaßen nicht ausgeschlossen. Heute ist Pantel Landesvorsitzende der Werteunion Nordrhein-Westfalen sowie stellvertretende Bundesvorsitzende. Für die Bundestagswahl 2025 kandidierte sie als Direktkandidatin im Düsseldorfer Süden.