Mehrheit der Deutschen hat Angst vor einem Krieg in Europa

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INSA-CONSULERE fragte: „Wie zufrieden oder unzufrieden sind Sie mit der Politik der Bundesregierung in den folgenden Bereichen?“

Über sämtliche abgefragten Bereiche hinweg überwiegt jeweils absolut-mehrheitlich der Anteil derjenigen, welche mit der Politik der Bundesregierung (eher) unzufrieden sind, wobei die Werte hier zwischen 51 (Klimaschutz) und 74 Prozent (Schaffung von Wohnraum) rangieren. Zwischen elf (Schaffung von Wohnraum) und 27 Prozent (Sicherung des Friedens) sind mit der Politik (eher) zufrieden. Zehn bis 16 Prozent wissen hier keine Antwort und drei bis sieben Prozent geben keine.

INSA-CONSULERE fragte: „Durch welchen der aufgeführten Faktoren fühlen Sie sich derzeit am meisten bedroht?“

Am meisten bedroht fühlen sich die Befragten derzeit durch den Krieg in Europa (26 %). Darauf folgt die Zuwanderung mit 21, steigende Preise mit 20 und der Konflikt des Westens mit Russland mit zwölf Prozent. Die anderen abgefragten Faktoren kommen jeweils auf einstellige Werte: der Klimawandel auf acht und weltweites Wettrüsten auf sieben Prozent. Jeweils zwei Prozent fühlen sich durch keinen der abgefragten Faktoren am meisten bedroht, wissen hier keine Antwort oder geben keine.

Während sich weibliche Befragte relativ-mehrheitlich und somit öfter als männliche durch den Krieg in Europa am meisten bedroht fühlen (29 zu 23 %), sind letztere in dieser Frage gespalten (24 % Zuwanderung, 23 % Krieg in Europa). Sie nennen aber Zuwanderung öfter als dies befragte Frauen tun (24 zu 18 %). Weibliche Befragte führen wiederum steigende Preise häufiger an (22 zu 18 %).

Befragte aus dem Westen Deutschlands fühlen sich relativ-mehrheitlich am meisten durch den Krieg in Europa bedroht (26 %). Umfrageteilnehmer aus dem Osten sind in dieser Frage gespalten (26 % Krieg in Europa, 24 % steigende Preise, 23 % Zuwanderung). Sie nennen hier steigende Preise häufiger (24 zu 19 %). Erstere führen wiederum den Konflikt zwischen Russland und dem Westen (13 zu 8 %) und den Klimawandel (9 zu 5 %) jeweils öfter an.

Wähler der FDP (33 %), der Union sowie der SPD (je 34 %) fühlen sich jeweils relativ-mehrheitlich am meisten durch den Krieg in Europa bedroht. Sowohl Wähler des BSW (30 %) als auch der AfD (49 %) geben hier jeweils (knapp) relativ-mehrheitlich die Zuwanderung an. Linke-Wähler sind sich diesbezüglich uneins (24 % Krieg in Europa, 23 % steigende Preise) und Grünen-Wähler nennen hier relativ-mehrheitlich den Klimawandel (33 %).

Über Hermann Binkert 499 Artikel
Hermann Binkert ist 57 Jahre alt, verheiratet und Vater von vier Kindern. Der Jurist ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Markt- und Meinungsforschungsinstituts INSA-CONSULERE. Bevor er INSA im November 2009 in Erfurt gründete, war Binkert 18 Jahre im öffentlichen Dienst, zuletzt als Staatssekretär in der Thüringer Staatskanzlei und Bevollmächtigter des Freistaats Thüringen beim Bund, tätig. Heute gehört er zu den renommiertesten Meinungsforschern Deutschlands und erhebt Umfragen für Ministerien im Bund und in den Ländern, für alle Parteien und Fraktionen, die im Bundestag und in den Landtagen vertreten sind. Wöchentlich stellt INSA die Sonntagsfrage für die Bild am Sonntag und die BILD. Das Meinungsforschungsinstitut arbeitet für viele großen Verlage, z. B. Springer, Burda, Funke, Madsack. Es führt aber auch Fokusgruppengespräche und Testkäufe durch.