Schottische Hochland-Sagas. Von tumben Riesen, rastlosen Untoten und einem Waisenschaf, Kröner, Stuttgart 2024, ISBN 978-3-520-61905-1, 25 EURO (D)
Hier ist der erste Band mit Sagas vom westlichen Rand des schottischen Hochlandes. Uralte Geschichten, mythische Begebenheiten und märchenhafte Ereignisse aus der gälischen Kultur, gesammelt von John Francis Campbell und seinen Mitstreitern auf den westlichen Inseln und im schottischen Hochland. Wer authentische schottische Geschichten über mächtige Ungeheuer, Fabelwesen mit Zauberkräften, gutmütige Bären, schlaue Waisenschafe, tumbe, das Lichtschwert schwingende Riesen mag und sich von mutigen Helden und tapferen Heldinnen nachhaltig beeindrucken lassen möchte, ist hier genau richtig.
Das Buch beginnt mit dem Vorwort zur deutschen Übersetzung, das zur genauen Durchsicht empfohlen wird. Der gälische Verfasser im Original, John Francis Campbell, wird anschließend näher vorgestellt.
Danach folgen die 19 Geschichten, die ab 1859 gesammelt und aufgezeichnet wurden. Sie werden in einzelnen Abschnitten dargelegt. Jede Geschichte beginnt und endet jeweils mit einem oder zwei Sätzen des Originals. Eigennamen werden in der gälischen Fassung belassen, wo möglich wird eine deutsche Übersetzung gegeben.
Im Anhang finden sich Hinweise und Ergänzungen zum Verständnis der einzelnen Geschichten. Außerdem werden gälische Begriffe oder Gebräuche erklärt, die in den Geschichten vorkommen und spezieller Natur sind. Zum Schluss wird noch weiterführende Literatur genannt.
Hier gibt es viele Geschichten, die die Entstehung Schottlands und die vielen Einflüsse auf das Leben der Menschen erklären. Die Geschichten regen die Phantasie an, besitzen aber auch Ähnlichkeiten mit Märchen anderer Kulturen. Gut ist, dass hier nahe am Originaltext gearbeitet wird.
Allerdings ist keine der Geschichten illustriert. Das ist schade, da die Charaktere und legendären Kreaturen nicht visuell vorstellbar sind. Dennoch ist diese Sammlung ein guter Einstieg in die schottische Sagenwelt.
