EU-Kommissar Oettinger kritisiert AfD-Chefin Frauke Petry: „Wenn die komische Petry meine Frau wäre, würde ich mich heute Nacht noch erschießen.“

Der ehemalige Ministerpräsident und derzeitige EU-Kommissar Günther Oettinger greift im Wahlkampf die AfD an. Im Blick deren Frontfrau Frauke Petry. „Wenn die komische Petry meine Frau wäre, würde ich mich heute Nacht noch erschießen“, so Oettinger auf einer Veranstaltung in Berlin. Vor den drei anstehenden Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt hat sich der EU- Kommissar für Digitalisierung einen verbalen Angriff auf Petry entschieden. Seit Monaten gewinnt die „Alternative für Deutschland“ in der Wählergunst, polarisiert das Land und löst Nervosität nicht nur in den Reihen der Union aus.

Während Kanzlerin Merkel bei der politischen Gretchen-Frage, wie sich ihre Partei in der Flüchtlingskrise und gegenüber der AfD verhalten soll, unbestimmt bleibt, verstärkt sich hingegen der Ton gegenüber den Rechtspopulisten. Oettinger bleibt auch am Dienstag bei seiner Aussage und verweist mit Nachdruck darauf, dass sich die AfD-Chefin dafür ausgesprochen hatte, Flüchtlinge notfalls mit Waffengewalt am Grenzübertritt zu hindern. Petrys Aussage hält er für „menschenverachtend und unmöglich“. „Diese Frau ist eine Schande für die deutsche Politik – und das habe ich deutlich gesagt.“

Es bleibt die Frage, wem der erneute Streit nutzt. Sicherlich ist die Union im Wahlkampf jetzt wieder in aller Munde, doch ob es tatsächlich der angeschlagenen CDU-Chefin und Bundeskanzlerin Angela Merkel nutzt, ist zumindest anzuzweifeln. Oettinger wird mittlerweile in den Sozialen Netzwerken als „Hassprediger“ bezeichnet und der Nicht-Petry-Freund und Thüringer AfD-Landeschef, Björn Höcke, versucht aus Oettingers Verbalattacke politischen Gewinn zu ziehen, wenn er den Kommentar des EU-Kommissars als „neuen Tiefpunkt der politischen Auseinandersetzung mit der AfD“ bezeichnet.

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Über Stefan Groß-Lobkowicz 2126 Artikel
Dr. Dr. Stefan Groß-Lobkowicz, Magister und DEA-Master (* 5. Februar 1972 in Jena) ist ein deutscher Philosoph, Journalist, Publizist und Herausgeber. Er war von 2017 bis 2022 Chefredakteur des Debattenmagazins The European. Davor war er stellvertretender Chefredakteur und bis 2022 Chefredakteur des Kulturmagazins „Die Gazette“. Davor arbeitete er als Chef vom Dienst für die WEIMER MEDIA GROUP. Groß studierte Philosophie, Theologie und Kunstgeschichte in Jena und München. Seit 1992 ist er Chefredakteur, Herausgeber und Publizist der von ihm mitbegründeten TABVLA RASA, Jenenser Zeitschrift für kritisches Denken. An der Friedrich-Schiller-Universität Jena arbeitete und dozierte er ab 1993 zunächst in Praktischer und ab 2002 in Antiker Philosophie. Dort promovierte er 2002 mit einer Arbeit zu Karl Christian Friedrich Krause (erschienen 2002 und 2007), in der Groß das Verhältnis von Metaphysik und Transzendentalphilosophie kritisch konstruiert. Eine zweite Promotion folgte an der "Universidad Pontificia Comillas" in Madrid. Groß ist Stiftungsrat und Pressesprecher der Joseph Ratzinger Papst Benedikt XVI.-Stiftung. Er ist Mitglied der Europäischen Bewegung Deutschland Bayerns, Geschäftsführer und Pressesprecher. Er war Pressesprecher des Zentrums für Arbeitnehmerfragen in Bayern (EZAB Bayern). Seit November 2021 ist er Mitglied der Päpstlichen Stiftung Centesimus Annus Pro Pontifice. Ein Teil seiner Aufsätze beschäftigt sich mit kunstästhetischen Reflexionen und einer epistemologischen Bezugnahme auf Wolfgang Cramers rationalistische Metaphysik. Von August 2005 bis September 2006 war er Ressortleiter für Cicero. Groß-Lobkowicz ist Autor mehrerer Bücher und schreibt u.a. für den "Focus", die "Tagespost".

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