Wenn sich ChatGPT nicht verzählt hat, sagt Robert Habeck in diesem Interview 79 Mal „ich“. So behauptet er: „Ich habe versucht, eine politische Idee zu leben, aber ich bin abgewählt worden und damit auch diese Idee“.
Er merkt die Anmassung nicht. Wer regiert, hat seine Vorstellungen im Zusammenspiel mit anderen gut umzusetzen. Er muss eben regieren. Das gelingt im Zweifel besser, wenn er daraus nicht auch noch eine Lebensphilosophie entwickelt, sondern professionellen Abstand wahrt. Dann hätte er vielleicht die Untiefen des Heizungsgesetz Entwurfes früh genug erkannt.
Wohin das führen kann, ist bei Markus Söder zu sehen. Seiner Gesundheit bekäme es zweifellos besser, wenn er seine Vorstellungen von Fleisch für alle zu jeder Zeit nicht auch noch öffentlich zu leben versuchte. Und der Landwirtschaft erst Recht.
In keiner Passage des Interviews entwickelt Robert Habeck seine Vorstellungen aus der politischen und wirtschaftlichen Lage Deutschlands und Europas. Es geht nur um ihn: „Ich gehe jetzt komplett ins Offene und lasse die Leinen los. Und ich merke, wie ich wieder Luft unter die Flügel bekomme. Ich merke, dass ich eine Neugier zurückgewinne.“ Schön für ihn. Pech für die Zurückgebliebenen, wenn es hier noch schwieriger wird. Keine Sorge: „Videos auf Instagram werde ich sicherlich auch weiter machen und dann fallen mir vielleicht auch noch neue Formate ein.“
Tschüs.
