Fünf Fehler, die Personaler sofort erkennen …

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… und wie Bewerberinnen und Bewerber sie clever umgehen, weiß Jan-Niklas Hustedt, Geschäftsführer der Sparkassen-Personalberatung GmbH und Recruiting-Experte:

„Zwischen Einladung zum Vorstellungsgespräch und direkter Absage liegen manchmal nur Sekunden. Ein Blick auf eine Bewerbung reicht HR-Profis, um zu wissen, ob ein Bewerber passt – oder nicht. Wer heute den Traumjob will, überzeugt nicht mehr nur mit Zeugnissen und Lebenslauf – sondern mit Strategie, Haltung und Sichtbarkeit. Personalprofis erkennen in Sekunden, ob jemand das Spiel verstanden hat. Diese fünf Fehler kosten Chancen – und lassen sich leicht vermeiden.

  1.  Sichtbarkeit dem Zufall überlassen

Zu viele Bewerberinnen und Bewerber warten, bis eine ausgeschriebene Stelle im Netz auftaucht – und starten damit viel zu spät. Denn längst suchen Unternehmen nicht mehr nur über Jobportale, sondern aktiv in Netzwerken wie LinkedIn oder Xing nach passenden Kandidatinnen und Kandidaten, manchmal schon Wochen vor einer offiziellen Ausschreibung. Wer dort nicht sichtbar ist oder nur ein halbherzig ausgefülltes Profil hat, existiert für viele Personalverantwortliche schlicht nicht.

Besser: Aktiv an der eigenen Sichtbarkeit arbeiten. Spannende Beiträge teilen, fachliche Einschätzungen posten oder sich in Diskussionen einbringen. Wer regelmäßig mit klugen Gedanken auffällt, bleibt im Kopf und wird mitunter direkt angesprochen, noch bevor eine Stelle öffentlich wird.

  1.  Bewerbung

    ohne Relevanz

Unzählige Bewerbungen klingen immer noch so, als könnten sie an jedes beliebige Unternehmen gehen, ohne einen konkreten Bezug zur Branche und ohne Verständnis für aktuelle Herausforderungen. Für Personalentscheider wirkt das wie Massenware und landet somit fast ungelesen im Papierkorb.

Besser: Statt klassischen Standardfloskeln lieber konkrete Probleme und Trends der Branche ansprechen und gleich entsprechende Ideen liefern, wie man dazu beitragen kann, sie zu lösen. Ein kurzer Absatz, der zeigt, dass man sich mit Strategie und Zukunft beschäftigt hat, macht aus einem Anschreiben eine Bewerbung mit Relevanz.

  1.  Lebenslauf als

    Chronik statt als Pitch

Listen von Aufgaben, Positionen und Daten verraten wenig über das, was wirklich zählt: Wirkung. Wer nur beschreibt, was er oder sie „gemacht hat“, aber nicht zeigt, was dabei herauskam, lässt Potenzial ungenutzt. Personaler erkennen sofort, ob jemand Ergebnisse liefert oder nur verwaltet.

Besser: Den Lebenslauf wie ein Pitchdeck denken: Welche konkreten Erfolge gab es? Welche messbaren Ergebnisse zeigen Kompetenz? Aussagen wie „Fehlerquote in der Produktion um 25 Prozent gesenkt durch Optimierung der Abläufe“ oder „Kundenzufriedenheit spürbar gesteigert durch Einführung eines neuen Servicekonzepts“ überzeugen stärker als jede Aufgabenbeschreibung. Zwei Seiten mit prägnanten Resultaten wirken professioneller als vier Seiten mit Floskeln.

  1. Fehlende strategische Kommunikation

Viele Bewerberinnen und Bewerber investieren enorme Zeit in Anschreiben, Lebenslauf und Layout – übersehen dabei aber oft, wo die wirklich großen Chancen entstehen: im direkten Kontakt. Gerade in klassischen Branchen wie der Finanzwelt oder im Mittelstand entstehen viele attraktive Positionen gar nicht erst durch eine öffentliche Ausschreibung, sondern aus Gesprächen, Ideen oder dem Erkennen konkreter Herausforderungen.

Besser: Den Fokus verstärkt auch auf Beziehungen und Austausch legen, statt ausschließlich Bewerbungen zu verschicken. Wer frühzeitig den Dialog sucht – etwa auf Fachveranstaltungen, Branchenevents oder über LinkedIn – kann zeigen, welchen Mehrwert sie oder er bietet und welche Probleme man lösen kann. Menschen, die so im Gedächtnis bleiben, haben häufig bessere Chancen, wenn neue Positionen entstehen – oft noch bevor diese offiziell ausgeschrieben sind.

  1.  Fehlende Persönlichkeit

Polierte Bewerbungen ohne Ecken und Kanten lesen sich zwar korrekt, wirken aber leider auch oft austauschbar. Recruiterinnen und Recruiter spüren sofort, wenn jemand versucht, perfekt zu sein, authentisch aufzutreten. In einer Arbeitswelt, in der Teams auf Vielfalt und individuelle Stärken setzen, zählt Persönlichkeit mehr denn je.

Besser: Haltung zeigen. Warum begeistert einen gerade diese Aufgabe? Welche Worte treiben einen an? Wo lagen bisherige Erfolge – und welche Herausforderungen hat man gemeistert? Wer eine klare Geschichte erzählt und nicht nur Stationen auflistet, bleibt im Gedächtnis.“

Weitere Informationen finden Sie unter https://sparkassen-personalberatung.de/

Quelle: PM

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