„Die Reichenbach. Ein `Bauhaus`-Synagoge“, hrsg von Rachel Salamander und Christoph Wagner mit Beiträgen von Stfean Gödeke, Stefan Meining, Rachel Salamander und Christoph Wagner, 81 Seiten, illustriert, 14 Euro, München: Klinkhardt & Biermann Verlag 2025, ISBN 978 3943 616989
Dass sie noch einmal die Ehre haben würde, ein Gotteshaus zu retten – damit habe sie nicht gerechnet. Rachel Salamander, Münchens berühmteste „Displaced Person“, schaffte es nach jahrelanger, mühevoller Recherche und Werbung für ihr Vorhaben, „die Reichenbach“ zu retten. In einem Hinterhof der Reichenbachstraße 27 in Münchens Glockenbachviertel versteckt, im Bauhausstil von dem jüdischen Architekten Gustav Meyerstein entworfen, 1931 zum ersten Mal eröffnet, konnte die Synagoge nun wieder ihrer Bestimmung, ein besonderer Ort jüdischer Religiosiät zu sein, übergeben werden. Das wunderschön bebilderte und von Salamander mit ihren Ko-Autoren Christoph Wagner, Stefan Gödeke und Stefan Meining fein getextete Buch gibt authentisch Auskunft über den steinigen Weg bis zur feierlichen Wiedereröffnung der „Bauhaus-Synagoge“ im Sommer 2025 durch den Bundeskanzler und den Ministerpräsidenten. Die Kosten der umfangreichen Renovierung trugen zu je ein Drittel Bund, Land und Landeshauptstadt. Der von Wagner so bezeichnete „Erinnerungs- und Denkmalraum der deutsch-jüdischen Geschichte“ wird der Leserschaft beredt und kenntnisreich eröffnet.
Jeder bayerischen Bibliothek wird der schmale Band, der nur 14 Euro kostet, mit Nachdruck empfohlen. Es kann als literarische Eintrittskarte in eine Münchner Architektur-Spezialität dienen.
