Krisen-Cocktail belastet bayerische Exportwirtschaft schwer

Brossardt: „Außenhandelsdefizit von 2,6 Milliarden Euro im August“

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Im August hatte Bayern ein Außenhandelsdefizit in Höhe von 2,6 Milliarden Euro. Im Juli lag das Außenhandelsdefizit zuletzt bei 2,4 Milliarden Euro. „Der aktuelle Krisen-Cocktail aus explodierenden Energiekosten, Materialmangel und drastischem Anstieg der Rohstoffkosten belastet die bayerische Exportwirtschaft schwer. Die Unternehmen können die enormen Preissteigerungen nur unzureichend oder gar nicht an ihre Kunden auf den internationalen Märkten weitergeben“, erklärt Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., mit Blick auf die heute vom Bayerischen Landesamt für Statistik veröffentlichten Außenhandelszahlen vom August 2022.

Im August stieg der Wert aller Importe um 28,2 Prozent auf 20,1 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahresmonat. „Dafür verantwortlich sind vor allem die deutlich verteuerten Energieimporte. Der Freistaat hat im August 60,2 Prozent mehr für Erdöl- und Erdgasimporte ausgegeben als ein Jahr zuvor. In den Monaten von Januar bis August war es sogar 92,1 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Auf diesen Kosten bleiben die Unternehmen vielfach sitzen. Das geht an die finanzielle Substanz der Betriebe“, so Brossardt.

Der Wert aller Ausfuhren aus dem Freistaat legte im gleichen Zeitraum um 24 Prozent auf 17,5 Milliarden Euro zu. Die Exporte in alle bedeutenden Märkte für Waren aus Bayern nahmen nominal gegenüber dem Vorjahresmonat zu (Europa +21,9 Prozent, USA +32,7 Prozent, China +20,8 Prozent). „Diese Zuwächse sind auf die Inflation zurückzuführen. Im Falle der USA spielt aber auch der derzeit gegenüber dem Dollar schwache Euro eine Rolle. Das macht bayerische Produkte für die USA attraktiver. Gerade in diesen schwierigen Zeiten sind die Vereinigten Staaten damit für uns ein zentraler Handelspartner“, erklärt Brossardt.

Mit Blick auf einzelne Warengruppen erläutert Brossardt: „Die Ausfuhren von elektrotechnischen Erzeugnissen sind im August 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat trotz Inflation um 1,1 Prozent zurückgegangen, die Exporte von Fahrgestellen, Karosserien und Motoren um 1,4 Prozent. Die Pkw-Exporte lagen wertmäßig noch um 12,4 Prozent über dem August 2021, die Maschinenexporte um 5,1 Prozent darüber.“

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