Paul Heyse als aktueller Kommunikator und Mediator – Ideen und Konzept zur neuartigen Nutzung der Heyse Villa

Bildung und qualifizierte Ausbildung stehen mehr denn je im Mittelpunkt, ob in den Bereichen von Wissenschaft, Hightech oder Wirtschaft. Das Spektrum von heutigen Möglichkeiten und deren Kommunikation hat zweifellos auch eine humanitäre Ausrichtung. Und Kunst und Kultur liefern hierzu die Parameter seit alters her.Warum sollten wir diese wertvollen Erfahrungen nicht nützen und auf heutige Situationen übertragen?
Dies würde bedeuten: sinnvolles Wachstum, Schaffung neuartiger Arbeitsfelder und Berufe und nicht zuletzt, eine Belebung des europäischen Marktes, ausgehend von Bayern.

Paul Heyse (1830-1914) ist ein gutes Beispiel für unser Bewusstsein, das bei allem Wissensdrang die seelischen Empfindungen mit einschliesst. Dies ist nicht nur von individueller Wirkungskraft, sondern auch von gesellschaftlicher Aktualität. Vollkommen neu gestaltet sich die Art unseres Zusammenlebens und die Kommunikation via digitaler Medien, was unser ganzes Leben prägt und beeinflusst, ob beruflich oder privat.
Niemand hätte sich vor 100 Jahren vorstellen können, was sich heute abspielt. Feststeht, dass der heutige Zeitgeist mit allen Folgeerscheinungen eine neue Ära einläutet. Je globaler wir denken und handeln, umso wichtiger wird es sein, uns in dieser neuen Rolle zu sehen und die Weichen entsprechend zu stellen. Es gibt wirklich ungeheure Chancen!
All dies liefert als Grundstock die Paul Heyse Villa. Hier ist der lebendiger Austausch von spannenden Themen zum Wohle der Menschen immer noch allgegenwärtig – Diskussionen, Konzerte, geselliges Beisammensein, Engagements für Künstler und deren Kunstschaffen,
in einem liberalen Haus mit Neugierde für andere Kulturen, Sprachen und Berichte aus aller Welt. Wie tief man auch einsteigt: Die Aufgabe wird es nun sein, den Dichter und Denker Paul Heyse und sein umfangreiches Werk von acht Romanen, 68 Dramen, 180 Novellen, Gedichten, übersetzt in vielen Sprachen, zu sehen als Nukleus, in dem sich der Kreis von Persönlichkeiten um ihn, Schriften, Gemälde und Skulpturen, nach und nach erschliessen.
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Die Tragweite solch einer Einrichtung im originären Umfeld kann nicht hoch genug eingestuft werden. Wie beschrieben, gibt es heute Optionen, die es noch nie gegeben hat.
Wenn ein Mensch wie Paul Heyse sehr einflussreich gewesen ist, als gesellschaftlicher Mittelpunkt Vieles bewegte, ein Bestseller Gigant im In- und Ausland, dann fragt man sich schon, wie das passieren konnte, dass nur noch eine Unterführung in der Nähe des Münchner Hauptbahnhofs seinen Namen trägt. Umso wichtiger ist es, jetzt, die in Vergessenheit geratene Schatzkiste in der Luisenstrasse 22, gefüllt mit geistigen Juwelen, endlich zu öffnen!
Die Dreharbeiten für einen ersten Kurzfilm über Leben und Werk von Paul Heyse haben uns zu zwei Dokumenten geführt, die als ein grünes Signal uns sehr hoffnungsvoll gestimmt haben: ein prächtiger Glückwunschband mit Goldschnitt, voller persönlicher Widmungen von hochrangigen berühmten Persönlichkeiten zum 80. Geburtstag Heyses und die Urkunde, die er als erster deutscher Nobelpreisträger für Literatur für sein Gesamtwerk erhalten hat.

Paul Heyses Schaffen in einem neuen Zusammenhang zu erforschen, bedeutet, ganz verschiedene Aspekte aus historischer und gegenwärtiger Sicht zu berücksichtigen und wissenschaftliche, künstlerische und gesellschaftspolitische Daten nicht nur aufzurollen, sondern Impulse zu setzen, deren Dringlichkeit offenkundig ist. Was an theoretischen Erkenntnissen und deren praktischen Umsetzung zu tun ist, entspricht im Kern dem Geiste Paul Heyses. Die Entwicklung geht jedoch weit darüber hinaus, indem sich alle Studien und deren Realisierung an heutigen und zukünftigen Sichtweisen und dem sich wandelndem Selbstverständnis messen.

Ganz konkret heisst das, dass die Heyse Villa so bestehen bleibt, renoviert wird und ein europäisches Zentrum für Kunst, Kultur, persönlichen Begegnungen, mit gleichzeitiger starker Prägung heutiger Kommunikationsformen – national wie international – entsteht.
In der Heyse Villa werden zwölf bis fünfzehn Stipendiaten, zunächst aus Deutschland, Italien und Spanien ( wegen der Bezüge Heyses zu diesen Ländern ), Frankreich und Grossbritannien ein Jahr lang gemeinsam an einem Projekt arbeiten. Zwei Wissenschaftler, ein Künstler und ein PC Spezialist. Dass eine Vernetzung mit einschlägigen Einrichtungen, Organisationen und Universitäten passiert, ist selbstverständlich. Zunächst in Deutsch, Italienisch, Spanisch, Französisch und Englisch. Die Teilnehmer der Heyse-Gruppe arbeiten also von vornherein – vor Ort – interaktiv zusammen und tauschen sich weltweit sowohl über social media als auch diverse andere Medienkanäle aus. Ihre Arbeit wird also mehrsprachig immer wieder zugänglich gemacht Es geht jeweils um ein Hauptthema, das so definiert, eingekreist, aufbereitet und medial gezeigt wird, dass das Ergebnis zum Abschluss eines Studienjahres, u.a: in einem Symposium, konkrete, weiterführende Resultate bringt.

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Über Angelika Weber 47 Artikel
Angelika Weber, M.A., studierte Bayerische Geschichte, Anglistik, Theaterwissenschaft, Philosophie und Geschichte der Medizin. Sie arbeitet mit nationalen und internationalen TV – Anstalten zusammen. 1997 erhielt sie für ihre Film- und Dreharbeiten das Bundesverdienstkreuz.

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