Steuern auf Glücksspiele – was zu beachten ist

online poker poker glücksspiel spielen kartenspiel, Quelle: besteonlinecasinos, Pixabay License Freie kommerzielle Nutzung Kein Bildnachweis nötig

Im Casino viel Gewinn machen und ein Vermögen aufbauen. Das ist der Traum eines jeden Casino-Besuchers und Hobby-Spielers. Wie immer beim Geld verdienen, muss man sich mit den Steuern auseinandersetzen. Doch was gilt für Casino-Gewinne und kann man Verluste gegenrechnen? Muss man die Gewinne versteuern? Alle Fragen rund um das Casino und das Thema Steuern beantworten wir hier.

In diesem Artikel besprechen wir die Rechtslage von normalen und Online-Casinos, da die Rechtslage bei beiden gleich ist. Sollte es eine Abweichung zwischen normalen und Online-Casinos geben, werden wir die ausdrücklich erwähnen.

Dieser Artikel soll über die aktuelle Rechtslage für Casino-Spieler aufklären. Da sich die Rechtslage stetig ändert und jeder Fall anders ist, kann keine 100%ige Rechtsgarantie gewährleistet werden!

Casino-Gewinne in der Umsatzsteuer

Die Umsatzsteuer, auch Mehrwertsteuer genannt, muss auf alle Lieferungen und Leistungen gezahlt werden, die ein Unternehmer erbringt gezahlt werden. Für Umsätze die unter das Rennwett- und Lotteriegesetz fallen wie zum Beispiel das Casino, muss keine Umsatzsteuer gezahlt werden. Dies geht aus dem §4 Nr. 9b UStG hervor. Die Umsätze unterliegen damit der Umsatzsteuer, sind aber von der Steuer befreit.

Casino Gewinne in der Einkommensteuer

Bei der Einkommensteuer wird es kniffliger und es gibt keine eindeutige Rechtsprechung dazu.
Wer gelegentlich ein bis zweimal im Monat das Casino aufsucht, um Einnahmen zu erzielen, und dabei keine Gewinne in Tausend-Höhe macht, muss sich da keine Sorgen machen. Anders sieht es aus, wenn das Casino regelmäßig und mit höheren Gewinnen besucht wird. Dann kann das Finanzamt das Spielen im Casino als Einkünfte aus selbstständiger oder gewerblicher Arbeit einstufen. Dabei wird der Gewinn mit den Aufwendungen und dem Verlust im Casino verrechnet.

Berufsspieler oder Gelegenheitsspieler?

Ob das Spielen im Casino als Gelegenheitsspiel oder Berufsspiel eingestuft wird entscheidet das Finanzamt und bei Uneinigkeit das Finanzgericht. Wer genug Einnahmen mit dem Casino macht, sollte sich mit seinem Steuerberater aussprechen.

Casino als Hobby steuerlich ausnutzen?

Im Casino kann schnell mal Verlust gemacht werden. Nun könnte man auf die Idee kommen, die Verluste aus dem Casino steuerlich berücksichtigen zu lassen. Wer im Casino nur Verluste erzielt und diese steuerlich zum Vorteil nutzen will, der wird an dieser Stelle enttäuscht. Wer mit einem Hobby regelmäßig Geld verdient muss diese versteuern, wer ausschließlich Verlust macht, kann dies nicht berücksichtigen lassen. Im Steuerrecht würde man von Liebhaberei sprechen und das Finanzamt würde diese Ausgaben nicht anerkennen.

Was ist die Glücksspielsteuer?

Der Bundestag hat seit dem 01.07.2021 eine Glücksspielsteuer beschlossen. Mit der Glücksspielsteuer sollen alle Einsätze bei Glücksspielen versteuert werden. Die Glücksspielsteuer beträgt 5,3 Prozent und wird vom Betreiber des Casinos abgeführt. Wer 100EUR setzt, muss mit 5,30 Euro weniger Guthaben rechnen. Eventuell kommen andere Gebühren des Casinos hinzu.

Für welche Casinos gilt die Glücksspielsteuer?

Von der Glücksspielsteuer sind normale Casinos befreit, lediglich Glücksspiele die online stattfinden müssen versteuert werden. Wer in das Casino oder in die Spielbank um die Ecke geht, muss nicht mit einer Steuer auf die Einsätze rechnen.

Gibt es Online-Casinos ohne Glücksspielsteuer?

Ja, die gibt es! Die größte Kunst in der Wirtschaft ist es, auf legalem Wege Steuern zu sparen. Von dieser Idee machen viele Online-Casinos Gebrauch. Auf der Seite Free-spins.net findet man eine Übersicht von seriösen Casinos, welche durch Schlupflöcher Steuern umgehen. Wer im Online-Casino spielen will, sollte sich an dieser Seite orientieren und sich ein solches Casino suchen.

Ist die Nutzung solcher Casinos legal?

Wer als Privatperson ein solches Online-Casino nutzt, hat nichts zu befürchten. Schließlich ist der Casino-Anbieter dafür verantwortlich, sich um seine steuerlichen Angelegenheiten zu kümmern. Die Privatperson trifft dabei keine Schuld.

Glücksspielsteuer in der Zukunft

Online-Casinos sind nicht gerade über die Glücksspielsteuer erfreut und haben bereits über den deutschen Sportwettenverband und den European Betting and Gaming Association eine Beschwerde bei der EU-Kommission eingelegt. Sie kritisieren dabei, dass die Gesetzgebung dabei die normalen Casinos subventioniert und Online-Casinos benachteiligt. Auch wurde kritisiert, dass der Einsatz besteuert wird und nicht der Gewinn. Die Steuer wird unabhängig davon, ob man gewinnt, oder verliert fällig.

Die Bundesregierung hält die Argumentation für nicht ausreichend begründet und unsinnig. Ob die Verbände weitere rechtliche Schritte einleiten werden, ist noch nicht bekannt.

Die Glücksspielsteuer wird vermutlich noch einige Jahre Bestand haben. Wie sich die Europäische Union zu der Steuer positionieren wird, ist bislang noch nicht bekannt. Denkbar wäre es, dass die Europäische Union eine EU-Weite Glücksspielsteuer einführt.

Finanzen

Über Autor kein 2850 Artikel
Hier finden Sie viele Texte, die unsere Redaktion für Sie ausgewählt hat. Manche Autoren genießen die Freiheit, ohne Nennung ihres eigenen Namens Debatten anzustoßen.