MUSIK IN BILDERN – Eine Porträtgalerie berühmter Musiker des russischen Bildhauers und Malers

Gabriel Glikman (1913- 2003) zählte zu den bedeutendsten Bildhauern seiner Generation. Seine Skulpturen der herausragendsten Künstler und Schriftsteller aller Zeiten sind auf Museen, Plätzen, Straßen von Moskau bis St. Petersburg zu sehen. Ein Bildnis von Puschkin wurde in der Eremitage ausgestellt und gilt als eines der am besten gelungenen des russischen Nationaldichters. Der Malerei widmete sich Glikman in jener Zeit eher im Verborgenen. Seine Arbeiten standen im Widerspruch zur gängigen Ideologie und gewiss zu den Vorgaben des Sozialistischen Realismus. Ein einziger Versuch, seine Gemälde im Jahre 1968 im Leningrader Haus der Komponisten auszustellen, scheiterte. Die Werkschau wurde nach nur drei Tagen auf Anordnung der Sowjetregierung geschlossen. Tief verwurzelt in der Musikwelt, fertigte Glikman im Laufe der Jahre eine ganze Reihe von Porträts seiner Musiker- und Komponisten-Freunde an. Einfühlsam drang er tief in die Seele des Porträtierten ein, um die Quintessenz seines Wesens und gleichzeitig seiner Kunst zu erfassen. Eine Auswahl dieser Bilder, die erst im Westen nach Glikmans Emigration aus Russland 1980 öffentlich gezeigt werden durften, bilden den Kern der kleinen Werkschau, die vom 13. bis zum 15. November 2015 das MPHIL 360° – Festival im Philharmonie-Bereich des Gasteig begleitet. Strawinski und Diaghilev, Prokofiew, Skrjabin und Schostakowitsch, mit dem ihn eine 40jährige Freundschaft verband, blicken drei Tage lang zu den Besuchern aus einer einmaligen Galerie der russischen Meister, die die Kulturwelt des XX. Jahrhunderts beflügelt haben.
Pro Arte – München
Gastseig – Bereich Philharmonie – Erdgeschoss
Öffnungszeiten:
Fr., 13. 11. (ab 19 Uhr);
Sa., 14. 11.(ab 10 Uhr);
So., 15.11. (ab 11 Uhr) Eintritt frei

Über Anna Zanco-Prestel 178 Artikel
Dr. Anna Zanco-Prestel, hat Literaturwissenschaften (Deutsch, Französisch und Italienisch) und Kunstgeschichte in Venedig, Heidelberg und München studiert. Publizistin und Herausgeberin mit Schwerpunkt Exilforschung. U.d. Publikationen: Erika Mann, Briefe und Antworten 1922 – 69 (Ellermann/DTV/Mondadori). Seit 1990 auch als Kulturkoordinatorin tätig und ab 2000 Vorsitzende des von ihr in München gegründeten Kulturvereins Pro Arte e.V.

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