Zu Lebzeiten veröffentlichte Heidegger etwa 20 Bücher. Inzwischen erscheinen die letzten der 100 Bände seiner Gesamtausgabe. Man muß schon sehr naiv sein, um angesichts dieser Textlage eine grundsätzliche Neuerung in seiner Philosophie zu erwarten. Sollte man die ganze Zeit etwas Entscheidendes übersehen haben? Natürlich nicht, und die Diskussion um antisemitische Äußerungen in seinen „Schwarzen Heften“ wird das einmal mehr zeigen: Die Verteidiger Heideggers werden seinen Antisemitismus leugnen, die Gegner den Antisemitismus als endgültig erwiesen ansehen, eine dritte Gruppe auf die Stärken und Schwachpunkte seine Philosophie verweisen – und jede wird sich in ihrer bisherigen Interpretation bestätigt sehen. Das gilt natürlich auch für folgende Anmerkungen.
Was bedeutet HeideggersAntisemitismus für sein Werk?
Über Gebert Sigbert
9 Artikel
Sigbert Gebert, Dr. phil., Dipl.-Volksw., geboren 1959, studierte Philosophie, Politik, Soziologie und Volkswirtschaft in Freiburg (Brsg.) und Basel. Lebt als Privatgelehrter in Freiburg und Zürich. Veröffentlichungen u.a. „Sinn – Liebe – Tod“ (2003), „Die Grundprobleme der ökologischen Herausforderung“ (2005), „Philosophie vor dem Nichts“ (2010).
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