Darum nervt mich die Pose der Untergangspropheten

Kaffeetasse, Goto: Stefan Groß

„You know what a Kansas City Shuffle is? When everybody looks right, you go left.“

Im zu Unrecht unterschätzten filmischen Meisterwerk Lucky Number Slevin von 2006 spielt Bennie Motens Textzeile eine zentrale Rolle. Oder simpler: Es kommt anders als man denkt.

Schaue ich mir meine Artikel der letzten Monate an, muss ich sagen, dass ich einige Male übers Ziel hinausgeschossen und Fehler gemacht habe. Oft lag ich komplett daneben. Eines vorweg: meine Kritik an der Merkel´schen Grenzöffnung war kein Fehler, hier lag ich komplett richtig. Allerdings bin ich wesentlich optimistischer als noch kürzlich, was die Integrationskraft unseres Landes angeht und ebenso die Bereitschaft vieler Flüchtlinge, ein Bestandteil unserer Gesellschaft zu werden. Keine Frage: sehr viele werden hier nicht integriert, weitgehend aus mangelnder eigener Bereitschaft, aber die meisten werden es schaffen.

Es ist nicht zu übersehen, dass gerade viele Syrer durchaus dankbar sind und sich redlich Mühe geben. Schaut man in die Schulen, bin ich sehr optimistisch, dass ähnlich wie aus den vietnamesischen und deutsch-russischen Einwanderern gut integrierte Bürger werden. Da aber von Ende 2015 bis Anfang 2016 unkontrolliert Hunderttausende kamen, unter ihnen auch viele Kriminelle aus Nordafrika, ist die schrankenlose Einwanderung als große unnötige Fehlentscheidung vonseiten des Kanzleramtes zu sehen. Die kulturelle Differenz zu Afrika und Arabien ist recht groß. Man muss nicht jeden Menschen aufnehmen, der gern käme.

Als Einwanderungsland benötigen wir keine Menschen ohne besondere Fähigkeiten. Die Grenzen Europas müssen, auch auf dem Seeweg nach Italien, geschützt werden. Daran gibt es nichts zu deuten.

Dennoch nervt mich die Pose vieler Untergangspropheten, die unser Land auf dem Holzweg sehen. Es ist ermutigend, dass unter den arabischen Frauen auch viele selbstbewusste sind. Man kann es nicht übersehen, wie viele ermutigende Zeichen es gibt. Fördern und fordern sollte das Prinzip bleiben. Keine Mätzchen der Sozialarbeiterindustrie. Ja, es gibt diese Industrie ehemaliger Soziologiestudenten, die jetzt an weiterer unkontrollierter Zuwanderung Interesse haben.

Aber es gibt auch andererseits eine Industrie von Untergangspropheten, die im Grunde auch kein Interesse am Ende des Stroms haben und an einer konstruktiven Lösung. Beide Gruppen bringen mich schlecht drauf.

Nicht zurückzunehmen ist die Kritik an unfähigen Ministern wie von der Leyen und Heiko Maas sowie an der Tendenz weiter Teile der Presse, wohlwollend über Fehlentwicklungen hinwegzusehen, wenn sie von Migranten begangen worden sind.

Insgesamt wird es mit der Wahl Macrons zu einem Reformboom in Kontinentaleuropa kommen. Trump und May sind auf dem Holzweg. Allein diese Entscheidungen der Briten und US-Amerikaner werden Deutschland Auftrieb geben. Schlechte Laune als Pose reicht nicht aus, um ein Land voranzubringen.

 

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