Es ist Zeit an Deutschland zu denken – Deutschland stärken heißt Europa stärken

Berlin, Siegessäule, Foto: Stefan Groß

Europa: Schmelztiegel unterschiedlichster Kulturen und Völker. Genau diese Vielfalt – die auf so engem Raum wahrscheinlich weltweit einzigartig ist, macht für mich den Reiz Europas aus. Die Geschichte, in der die Unterschiede zu Krieg und Zwietracht geführt haben, schien überwunden. Das wichtigste und stärkste europäische Friedensprojekt ist und war der gemeinsame Binnenmarkt. Wo wir zusammen Handel treiben, von welchem alle profitieren, wächst der Wohlstand. Handel überwindet Grenzen, führt zum Austausch von Wissen, Kultur und bringt die Menschen über Ländergrenzen hinweg zusammen. Das ist der wahre Kern der Europäischen Union, welcher erhaltenswert ist.

Die etablierten Parteien – CDU/CSU, SPD oder die FDP möchten alle, daß der deutsche Einfluß in der EU sinkt und die finanziellen Belastungen für Deutschland zunehmen. Legt man ihr Abstimmungsverhalten hier im Plenum zu Grunde, ist das – fernab schöner Wahlkampfreden, die politische Realität. Deutschland ist in der EU das einzige Land, welches nicht die eigenen Interessen zum Wohle seiner Bürger und im Sinne künftiger Generationen vertritt. Die psychoanalytischen Gründe für dieses abnorme Verhalten, habe ich in meinem Buch „Deutschland gehört auf die Couch“ dargelegt. – Kurzum es liegt an einem kollektiven Helfersyndrom.

Umverteilung, Zentralisierung, Harmonisierung – so lauten die neuen Schlagwörter des „mehr Europa“, die nicht etwa aus den Zeiten von Chruschtschow und Honecker stammen, sondern die Leitbilder der sogenannten „liberalen“ (ALDE-Fraktion / FDP) und der bürgerlichen EVP-Fraktion (CDU/CSU) im Europäischen Parlament darstellen. So eine EU schwächt Deutschland und wird am Ende zerbrechen.

Wenn wir die Stabilität in Europa erhalten wollen, müssen wir als erstes für unser eigenes Land sorgen. Wir müssen Risiken reduzieren und uns den Problemen der Gegenwart stellen. Deutschland ist seit Jahrzehnten der wirtschaftliche Motor Europas. Durch eine harte Währung – die Deutsche Mark, sah sich unsere Wirtschaft einem erheblichen Innovationsdruck ausgesetzt, der uns voran gebracht hat. Die südlichen Länder konnten durch Abwertung in regelmäßigen Abständen ihre Wettbewerbsfähigkeit wieder herstellen und somit die eigenen Produkte preiswerter im Binnenmarkt anbieten. Das war ein bewährtes und gut funktionierendes System, welches großen Anteil am Wachstum in Europa gehabt hat. Dieses System wurde abgeschafft und durch den Euro ersetzt. Jeden Monat wachsen seither die Risiken und Probleme, welche sich innerhalb der Eurozone anhäufen, schleichend, wie eine zunehmende Vergiftung. Alleine die deutschen Risiken belaufen sich gegenwärtig auf mehr als 1.433 Milliarden Euro!. Wir müssen raus aus dem Teufelskreis der permanenten Eurorettung. Schlußendlich laufen wir sonst Gefahr, daß der Euro den Frieden und die Stabilität in Europa zerstört.

Es ist Zeit an Deutschland zu denken. Wenn wir die wirtschaftlich richtige Entscheidung treffen – raus aus dem bestehenden Euro – dann ist das in unserem, im gleichen Maße aber auch im europäischen Interesse.

Quelle: Facebookseite des Autors

Finanzen

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